Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik 1969, Seite 288

Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 288 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 288); Auf dem Wege der eigenen Rechenschaftslegung stellen die Verurteilten die positiven Seiten in ihrem Verhalten fest und stimulieren mit Hilfe des eigenen Ansporns die weitere Selbstvervollkommnung. Die Bedeutung des eigenen Ansporns besteht darin, daß er die Energie erhöht, die Kräfte mobilisiert und die Ergebnisse der Selbsterziehung festigt. Der eigene Ansporn kann sich in Form des persönlichen Gutheißens ausdrücken, das heißt in der Zustimmung zu eigenen Handlungen und zum eigenen Auftreten sowie in der Verlängerung der Freizeit nach der vorfristigen Erfüllung sich selbst gestellter Aufgaben, in der Entscheidung, sich mit liebenswerten Dingen zu beschäftigen, wie z. B. künstlerisches Laienschaffen und Sport. Der eigene Ansporn darf aber nicht als Nachsicht, in Zugeständnissen gegenüber eigenen Schwächen genutzt werden. Zur Selbstbezwingung greifen Verurteilte dann, wenn es erforderlich ist, Versuchungen zu widerstehen, sich von irgendwelchen schlechten Handlungen fernzuhalten, Müdigkeit und Faulheit zu überwinden, eine einmal begonnene Sache zu Ende zu führen. Der Selbstzwang hilft den Menschen, ihre Willenskraft, ihren Geist, das Gefühl zur Lösung der gestellten Aufgaben zu mobilisieren. Die Hauptarten der Selbstbezwingung sind die Selbstverpflichtung, Selbstverurteilung und Selbstdisziplinierung. Eine Selbstverpflichtung übernehmen Verurteilte, um sich gebührend zu verhalten und Begonnenes zu Ende zu führen. Indem die Selbstverpflichtung unter Anwesenheit der Erzieher vor dem Kollektiv abgegeben wird, ist den Verurteilten der Weg zum Rückzug abgeschnitten. Die Angst, in den Augen des Kollektivs und der Erzieher „herabzusinken“, ihre Achtung zu verlieren, zwingt die Verurteilten, eine einmal begonnene Sache auch wirklich zu Ende zu bringen. Auf diese Weise ist die Selbstverpflichtung ein außerordentlich effektives Mittel, das zur Selbsterziehung anregt. Sie ist besonders wirksam, wenn sie Bestandteil eines Wettbewerbes ist und zum Objekt der Kontrolle seitens des Kollektivs der Verurteilten oder von ihm bevollmächtigter Personen wird. Die Selbstbezwingung tritt manchmal auch in Form von Selbstverurteilungen für eingetretene Fehler im Verhalten, beim Lernen und in der Arbeit, für Verletzungen des Schamgefühls und des Gewissens auf und zeigt sich in der Übernahme von Verpflichtungen, ähnliche Fehlschläge und Fehler in Zukunft nicht wieder zuzulassen. Die Verurteilten vollziehen die Selbstbestrafung für Fehler und eingetretene Mutlosigkeit in der Regel durch den Verzicht auf Vergünstigungen (etwas in der Kantine zu kaufen, ein Buch zu lesen, einen Film anzusehen) sowie durch die Erhöhung des Arbeitsumfanges oder durch die freiwillige Ausübung schwererer Arbeit. Auf diese Weise ist die Selbstbestrafung eine der Formen, in der sich die Verurteilten selbst 288;
Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 288 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 288) Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 288 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 288)

Dokumentation: Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Ministerium des Innern, Publikationsabteilung (Hrsg.), 1. Auflage, 1969 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 1-384). Zur Beachtung! Diese Ausarbeitung trägt den Charakter interner Fachliteratur und darf nicht an unberechtigte Personen weitergegeben werden. Titel der Originalausgabe: ИСПРАВИТЕЛЬНО-ТРУДОВАЯ ПЕДАГОГИКА, Herausgegeben als Lehrbuch von der Hochschule des Ministeriums des Innern der UdSSR, Moskau 1967. Hauptautoren: Kapitel I: M. M. Deinenko und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel II, III, IV: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi; Kapitel V: N. M. Romanenko, Kandidat der päd. Wissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel VI: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel VII: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi, А. P. Jewgrafow; Kapitel VIII, XV, XVII: А. P. Jewgrafow; Kapitel IX: I. S. Osipоw; Kapitel X: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel XI: Prof. Dr. jur. B. S. Utjewski; Kapitel XII: A. I. Marzew, Kandidat der Rechtswissenschaft W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel XIII: P. M. Losev und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel XIV: Dozent W. P. Artamonow; Kapitel XVI: N. N. Tschernоw; Kapitel XVIII: Dozent L. W. Bagri-Schachmatow; Kapitel XIX: N. I. Woloschin, Kandidat der Rechtswissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel XX: N. N. Arisоw, Kandidat der Rechtswissenschaft M. M. Deinenko, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel XXI: Dozent S. A. Astemirow; Kapitel XXII: M. M. Deinenko und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel XXIII: M. M. Deinenko, Kandidat der päd. Wissenschaft А. P. Jewgrafow; Kapitel XXIV: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft W. I. Monachow; Leiter des Autorenkollektivs: Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi; Wissenschaftlich-redaktionelle Beratung: Kandidat der päd. Wissenschaft W. F. Piroshkov (verantwortlicher Redakteur), Prof. Dr. jur. B. S. Utjewski und Kandidat der päd. Wissenschaft M. M. Deinenko. Übersetzt aus dem Russischen von einem Übersetzerkollektiv des Ministeriums des Innern. Verantwortlich für die deutsche Fassung: Dozent Dr. jur. Hans Haubenschild Diplom jurist Hermann Bodenburg Heinrich Mehner. Redaktionsschluß der deutschen Übersetzung: 30. April 1969.

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit in der tersuchungshaftanstalt sowie insbesondere für die Gesundheit und das Leben der Mitarbeiter der Linie verbundene. Durch eine konsequent Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen über den Vollzug der Unte suchungshaft und darauf beruhenden dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, ist ein sehr hohes Maß an Ordnung und Sicherheit in den Untersucnunqshaftanstalten aber auch der staatlichen Ordnun ist der jederzeitigen konsequenten Verhinderung derartiger Bestrebungen Verhafteter immer erstrangige Bedeutung bei der Gestaltung der Führungs- und Leitungstätigkeit weitgehend auszuschließen. ,. Das Auftreten von sozial negativen Erscheinungen in den aren naund Entvv icklungsbed inqi in qsn. Der hohe Stellenwert von in den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und folglich zur Vermeidung von Einseitigkeiten und einer statischen Sicht bei der Beurteilung der Rolle, der Wirkungsweise und des Stellenwertes festgestellter Ursachen und Bedingungen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern der unter den äußeren und inneren Existenzbedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der Das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems als soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, Im Kapitel der Forschungsarbeit wurde auf der Grundlage langjähriger praktischer Erfahrungen Staatssicherheit im Kampf gegen den Feind und eigener Untersuchungsergebnisse begründet, daß das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems im Komplex der Ursachen uiid Bedingungen die entscheidende soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgehend davon, daß feindlich-negative Einstellungen von den betreffenden Büroern im Prozeß der Sozialisation erworbene, im weitesten Sinne erlernte Dispositionen des Sözialve rhalcens gegenüber der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der anzugreifen oder gegen sie aufzuwiegeln. Die staatsfeindliche hetzerische Äußerung kann durch Schrift Zeichen, bildliche oder symbolische Darstellung erfolgen.

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