Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik 1969, Seite 24

Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 24 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 24); 3. Die hauptsächlichsten pädagogischen Begriffe Jede Wissenschaft hat ihre eigenen Grundbegriffe. In der Pädagogik sind diese Begriffe die Erziehung, die Ausbildung und die Bildung.8 Die Erziehung Der Begriff „Erziehung“ kann im weiten und engen Sinne des Wortes betrachtet werden. Im weiten Sinne umfaßt die Erziehung die ganze Summe der Einwirkungen, den gesamten Prozeß der Persönlichkeitsentwicklung und ihrer Vorbereitung auf die aktive Teilnahme an der Produktion sowie am gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Nach dieser Auffassung erfaßt die Erziehung sowohl die erzieherische Arbeit von Schule und Familie als auch den Einfluß der gesamten Lebensweise der Gesellschaft, der in ihr vorherrschenden Ideen, die Einwirkung von Literatur, Kunst, Kino, Radio, Fernsehen und andere Einwirkungen. Die Erziehung im weiten Sinne dieses Wortes erfaßt gleichfalls auch die Bildung und die Ausbildung. Unter Erziehung im engen Sinne des Wortes ist der speziell zu organisierende Prozeß zu verstehen, der auf die Herausbildung dieser oder jener Eigenschaften bei den Menschen gerichtet ist. Eine tiefgehende Bestimmung des Wesens der Erziehung als bewußt zu organisierendem Prozeß gab M. I. Kalinin: „ . die Erziehung ist eine ganz bestimmte, zielbewußte und systematische Einwirkung auf die Psyche des zu Erziehenden, um in ihm die vom Erzieher gewünschten Eigenschaften zu entwickeln.“9 Er unterstrich dabei, daß eine solche Definition alles erfaßt, was unter dem Begriff „Erziehung“ verstanden werden muß die Verwurzelung einer bestimmten Weltanschauung, die Sittlichkeit und die Regeln des 8 Anmerkung der deutschen Redaktion : Ogorodnikow / Schimbirew stellen fest, daß der Gegenstand der Sowjetpädagogik die kommunistische Erziehung, die Bildung und der Unterricht sind, wobei sich die Erziehung und Bildung in Form von Unterricht, im Prozeß der Tätigkeit von Lehrenden und Lernenden vollzieht (a. a. O., S. 10 11). Allgemein wird jedoch unter dem Begriff „Pädagogik“ die Wissenschaft von der Erziehung und Bildung verstanden (diese Auffassung findet auch im Bildungsgesetz der DDR deutlich ihre Widerspiegelung, die u. a. zu der Forderung des § 5 Abs. 1 führte: „Im sozialistischen Bildungssystem gilt der Grundsatz der Einheit von Bildung und Erziehung.“), wobei hier unter Bildung entsprechend dem Ausspruch von Karl Marx drei Dinge erfaßt werden : die geistige Bildung, die körperliche Ausbildung und die polytechnische Erziehung. (Vgl. dazu Pädagogische Enzyklopädie, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1963, S. 122 126, 260 266, 609*-612 und 669 674; auch K. Marx, „Instruktionen für die Delegierten des provisorischen Zentralrats zu den einzelnen Fragen“, in M a r x / Engels, „Uber Erziehung und Bildung“, a. a. O., S. 164). Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, daß auch Lenin den Begriff „Ausbildung“ neben „Erziehung“, „Bildung“ und „Unterricht“ verwandte. (Vgl. „Rede in der III. Gesamtrussischen Beratung über außerschulische Bildung“, Werke, Bd. 30, Dietz Verlag, Berlin 1961, S. 368-369). 9 Siehe M. I. Kalinin, „Über die kommunistische Erziehung“, in: Ausgewählte Reden und Aufsätze, Dietz Verlag, Berlin 1951, S. 88. 24;
Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 24 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 24) Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 24 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 24)

Dokumentation: Lehrbuch der Strafvollzugspädagogik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Ministerium des Innern, Publikationsabteilung (Hrsg.), 1. Auflage, 1969 (Lb. SV-Pd. DDR 1969, S. 1-384). Zur Beachtung! Diese Ausarbeitung trägt den Charakter interner Fachliteratur und darf nicht an unberechtigte Personen weitergegeben werden. Titel der Originalausgabe: ИСПРАВИТЕЛЬНО-ТРУДОВАЯ ПЕДАГОГИКА, Herausgegeben als Lehrbuch von der Hochschule des Ministeriums des Innern der UdSSR, Moskau 1967. Hauptautoren: Kapitel I: M. M. Deinenko und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel II, III, IV: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi; Kapitel V: N. M. Romanenko, Kandidat der päd. Wissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel VI: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel VII: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi, А. P. Jewgrafow; Kapitel VIII, XV, XVII: А. P. Jewgrafow; Kapitel IX: I. S. Osipоw; Kapitel X: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel XI: Prof. Dr. jur. B. S. Utjewski; Kapitel XII: A. I. Marzew, Kandidat der Rechtswissenschaft W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel XIII: P. M. Losev und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel XIV: Dozent W. P. Artamonow; Kapitel XVI: N. N. Tschernоw; Kapitel XVIII: Dozent L. W. Bagri-Schachmatow; Kapitel XIX: N. I. Woloschin, Kandidat der Rechtswissenschaft Dozent I. W. Schmarow; Kapitel XX: N. N. Arisоw, Kandidat der Rechtswissenschaft M. M. Deinenko, Kandidat der päd. Wissenschaft; Kapitel XXI: Dozent S. A. Astemirow; Kapitel XXII: M. M. Deinenko und W. F. Piroshkov Kandidaten der päd. Wissenschaft; Kapitel XXIII: M. M. Deinenko, Kandidat der päd. Wissenschaft А. P. Jewgrafow; Kapitel XXIV: W. F. Piroshkov, Kandidat der päd. Wissenschaft W. I. Monachow; Leiter des Autorenkollektivs: Prof. Dr. jur. B. S. Utjewsкi; Wissenschaftlich-redaktionelle Beratung: Kandidat der päd. Wissenschaft W. F. Piroshkov (verantwortlicher Redakteur), Prof. Dr. jur. B. S. Utjewski und Kandidat der päd. Wissenschaft M. M. Deinenko. Übersetzt aus dem Russischen von einem Übersetzerkollektiv des Ministeriums des Innern. Verantwortlich für die deutsche Fassung: Dozent Dr. jur. Hans Haubenschild Diplom jurist Hermann Bodenburg Heinrich Mehner. Redaktionsschluß der deutschen Übersetzung: 30. April 1969.

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. sstu. Die Rechte und Pflichten inhaftierter Beschuldigter ergeben; sich aus verschiedenen Rechtsnormen: Verfassung der - Strafprozeßordnung Gemeinsame Anweisung des GeneralStaatsanwalts der des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit erfahren durch eine Reihe von im Abschnitt näher bestimmten Feindorganisationen, Sympathisanten und auch offiziellen staatlichen Einrichtungen der wie die Ständige Vertretung der in der DDR. in der- akkreditierte - Journalisten Botschaften nichtsozialistischer Staaten, in der diplomatische Einrichtungen der im sozialistischen Ausland weitere staatliche Einrichtungen der Parteien, sonstige Organisationen, Einrichtungen und Gruppen in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin. Die sozialistische Staatsmacht unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei - Grundfragen der sozialistischen Revolution Einheit, Anordnung der Durchsuchung und Beschlagnahme von der Linie dea Staatssicherheit realisiert. Bei der Durchführung der Durchsuchung und Beschlagnahme ist wie bei allen anderen Beweisführungsmaßnahmen die strikte Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens gerecht werdenden politisch-operativen üntersuchungshaftvollzug durchzusetzen, insbesondere durch die sichere Verwahrung feindlich-negativer Kräfte und anderer einer Straftat dringend verdächtiger Personen einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten? - die operative Basis zu stärken? Selbstverständlich muß sich eine solche Fragestellung begründet aus den vorliegenden Informationen ergeben.

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