Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1982, Seite 66

Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 66 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1982, S. 66); Deismus 66 Zusammenhänge und „Vermittlungen“ zu erfassen. Des weiteren gilt es, einen Gegenstand in seiner Entwicklung (Veränderung, „Selbstbewegung“) zu betrachten und seine Beziehungen zur gesellschaftlichen Praxis als Kriterium der Wahrheit, als Hinweis auf die Rolle, die der betreffende Gegenstand spielt - zu zeigen. Deismus: Strömung der europäischen ► Aufklärung, die zwischen Atheismus und christlich-dogmatischem - Theismus stehend die Idee einer vernunftgemäßen Naturreligion entwickelte und von dieser Grundlage aus die christliche Offenbarungsreligion und die Kirche kritisierte. Die meisten Aufklärer waren Deisten, wobei die konsequentesten bis nahe an den Atheismus herankamen. Der D. war teilweise auch mit materialistischen Anschauungen verbunden. Demiurg: Schöpfer; in vielen idealistischen Philosophien wird bereits seit Platon der angenommene geistige Weltschöpfer als D. bezeichnet. Demographie: Wissenschaft von der Bevölkerungsentwicklung; sie untersucht die demographischen Verhältnisse und Prozesse der menschlichen Gesellschaft im Zusammenhang mit den ökonomischen und sozialen Verhältnissen der verschiedenen Gesellschaftsformationen : die Reproduktion, das Wachstum, die Dichte, die territoriale Verteilung, die Struktur, die Migration und alle wesentlichen Veränderungen in der ► Bevölkerung. Unter Bevölkerungsentwicklung versteht die D. die quantitativen und qualitativen Veränderungen in der Bevölkerung, die ihrerseits durch gesellschaftliche Veränderungen auf der Grundlage der Entwicklung der Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse der jeweiligen Gesellschaft bedingt sind, wie zahlenmäßiges Wachstum der Bevölkerung, Verän- derungen der Altersstruktur, des Verhältnisses von Stadt- und Landbevölkerung, der Klassenstruktur, der Berufsstruktur, des Qualifikationsniveaus usw. Die Bevölkerungsentwicklung ist ein sozialer Prozeß, der in seiner Qualität durch die jeweilige ökonomische Gesellschaftsformation bestimmt ist, zugleich aber auch eine biologische Grundlage in der natürlichen Fruchtbarkeit, der Geburtenhäufigkeit und der Sterblichkeit der Menschen besitzt. Demographische Prozesse sind eine komplexe sozialhistorische Erscheinung, in der die natürlichen und gesellschaftlichen Faktoren in Wechselwirkung miteinander stehen. In letzter Instanz bestimmend für die demographischen Verhältnisse und die Richtung demographischer Prozesse einer Gesellschaft sind die ■ Produktionsweise, die hieraus hervorgehende ökonomische Lage und die ökonomischen Interessen der Menschen. Jede ökonomische Gesellschaftsformation ist daher durch spezifische demographische Verhältnisse und Prozesse charakterisiert, obwohl sich die biologischen Grundlagen dieser Prozesse im Prinzip nicht ändern. Aus diesem Grund kann es auch kein allgemeines, biologisch bestimmtes Bevölkerungsgesetz für alle ökonomischen Gesellschaftsformationen geben. Vielmehr gilt, daß „jede besondre historische Produktionsweise ihre besondren, historisch gültigen Populationsgesetze hat. Ein abstraktes Populationsgesetz existiert nur für Pflanze und Tier, soweit der Mensch nicht geschichtlich eingreift“ CMarx, MEW, 23, 660). Der historische Materialismus klärt den spezifischen Stellenwert der demographischen Verhältnisse und Prozesse im Geschichtsprozeß, indem er die Wechselwirkung der demographischen Faktoren mit der ökonomischen und der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung untersucht. Dabei weist er besonders auf den historischen und spezifischen Charakter des;
Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 66 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1982, S. 66) Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 66 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1982, S. 66)

Dokumentation: Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Manfred Buhr, Alfred Kosing, 6. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1982 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1982, S. 1-384).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung und der Leiter des Bereiches Koordinie rung haben eine materiell-technische und operativ-technische Einsatzreserve im Zuführungspunkt zu schaffen, zu warten und ständig zu ergänzen. Der Leiter der Abteilung ist für die konsequente Verwirklichung der unter Punkt genannten Grundsätze verantwortlich. hat durch eigene Befehle und Weisungen., die politisch-operative Dienstdurchführung, die innere und äußere Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaf tanstalt in ihrer Substanz anzugreifen sowie Lücken und bogünstigende Faktoren im Sicherungssystem zu erkennen und diese für seine subversiven Angriffe auszunutzen, Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf Leben oder Gesundheit oder ein Fluchtversuch nicht verhindert oder der Widerstand gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die sundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eine hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen. Inhaftierte Personen unterliegen bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen.

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