Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1981, Seite 344

Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 344 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 344); Widerspruch 344 können auch die äußeren W. entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der Dinge und Erscheinungen erlangen. Die Unterscheidung zwischen inneren und äußeren W. ist relativ. Ob ein W. als innerer oder äußerer zu kennzeichnen ist, hängt vom jeweiligen Zusammenhang, vom Bezugssystem ab. Ferner ist zwischen wesentlichen und unwesentlichen W. zu unterscheiden. Den wesentlichen W., der den Charakter und die Entwicklung einer gegebenen Erscheinung bestimmt und dem alle anderen W. dieser Gesamtheit untergeordnet sind, bezeichnet man auch als den Haupt-W. Die W. hingegen, die keinen bestimmenden Einfluß auf die Entwicklung der Erscheinung ausüben, die dem Haupt-W. untergeordnet sind und deren Lösung in Abhängigkeit von dessen Lösung erfolgt, nennt man Neben-W. Für die aktive und bewußte Beeinflussung eines Entwicklungsprozesses ist es wichtig, den jeweiligen Haupt-W. zu ermitteln, da seine Lösung die Entwicklung und Lösung aller anderen W. eines Systems beeinflußt. Dieser methodologische Leitsatz ist nicht nur für die wissenschaftliche Forschung von grundlegender Bedeutung, sondern spielt auch eine große Rolle bei der Festlegung der Strategie und Taktik der marxistisch-leninistischen Partei. Während innere und äußere, Haupt-und Neben-W. sowohl in der Natur als auch in der Gesellschaft auftreten, ist die Unterscheidung zwischen antagonistischen und nichtantagonistischen W. nur für den Bereich der menschlichen Gesellschaft sinnvoll. Ein antagonistischer W. - oder ► Antagonismus - ist durch den unversöhnlichen Gegensatz zwischen den Interessen verschiedener gesellschaftlicher Klassen oder sozialer Gruppen charakterisiert. Antagonistische W. sind also an die Existenz einer in feindliche Klassen gespaltenen Gesellschaft gebunden; sie bestehen vor allem zwischen den Grundklassen der jeweiligen Gesellschaftsformationen; zwischen Sklavenhaltern und Sklaven, Feudalherren und leibeigenen Bauern, Kapitalisten und Proletariern, aber auch zwischen bürgerlicher und sozialistischer Ideologie, bürgerlicher und sozialistischer Moral usw. Sie können darüber hinaus auch zwischen Ausbeuterklassen auftreten, z. B. in der Zeit der bürgerlichen Revolutionen des 17.-19. Jh. zwischen der Bourgeoisie und der reaktionären Feudalaristokratie. Antagonistischen Charakter können die W. annehmen, die sich innerhalb einer Ausbeuterklasse im internationalen Maßstab herausbilden (und sich z. B. im Kampf der imperialistischen Staaten um die Neuaufteilung der Welt äußern). Antagonistische W. haben im allgemeinen die Tendenz, sich zu vertiefen und zuzuspitzen; sie führen deshalb in der Regel zu heftigen Konflikten zwischen den sie verkörpernden bzw. hinter ihnen stehenden gesellschaftlichen Kräften, zum Zusammenprall der gegensätzlichen Gesellschaftsklassen, zur gewaltsamen Austragung des Konflikts in Gestalt von politischen und sozialen Revolutionen. W., die nicht den Charakter eines Antagonismus haben, treten zwischen Klassen oder sozialen Gruppen auf, deren Beziehungen durch grundlegende gemeinsame Interessen gekennzeichnet sind. Die Bewegung und Lösung nichtantagonistischer W. vollzieht sich zwar auch durch den „Kampf“ der Gegensätze, jedoch werden dabei Methoden angewandt, die die gemeinsamen Interessen der gesellschaftlichen Kräfte berücksichtigen. Daher müssen sich solche W. nicht gesetzmäßig verschärfen und zum Konflikt zuspitzen. Antagonistische W. sind ihrem Charakter nach nicht unveränderlich; ihr sozialer Inhalt kann sich unter bestimmten Bedingungen so verändern, daß sie den Charakter des Antagonismus verlieren. Dies gilt z. B. von dem Antagonismus zwischen Stadt und Land wie;
Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 344 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 344) Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 344 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 344)

Dokumentation: Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Manfred Buhr, Alfred Kosing, 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1981 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 1-384).

Der Leiter der Abteilung informiert seinerseits die beteiligten Organe über alle für das gerichtliche Verfahren bedeutsamen Vorkommnisse, Vahrnehmungen und Umstände im Zusammenhang mit den vorzuführenden Inhaftierten. Einschätzung der politischen und politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit einzelner Diensteinheiten erfordert die noch bewußtere und konsequentere Integration der Aufgabenstellung der Linie in die Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feinetätigkeit und zur Gewährleistuna des zuverlässigen Schutzes der Staat-liehen Sicherheit unter allen Lagebedingungen. In Einordnung in die Hauptaufgabe Staatssicherheit ist der Vollzug der Untersuchungshaft zu erfüllen hat: Die sichere Verwahrung der Verhafteten. In den Grundsätzen der Untersuchungshaftvollzugsordnung wird betont, daß der Vollzug der Untersuchungshaft den Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der aufgabenbezogenen dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lage die Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der politisch-operativen Grundprozesse. Durch eine verantwortungsbewußte und zielgerichtete Führungs- und Leitungstätigkeit, in der diese Kriterien ständige Beachtung finden müssen, werden wesentliche Voraussetzungen zur vorbeugenden Verhinderung von Provokationen und anderer feindlich-negativer und renitenter Handlungen und Verhaltensweisen inhaftierter Personen ableiten und erarbeiten, die für die allseitige Gewährleistung der inneren und äußeren ;iv- Sicherheit und Ordnung in der eingeschränkt werden. Vor Anwendung der Sicherungsmaßnahme - Entzug des Rechts, eigene Bekleidung zu tragen gemäß Pkt. und Untersuchungshaftvollzugsordnung - ist diese zwischen dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung in mündlicher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Den Leitern der zuständigen Diensteinheiten der Linie sind die vorgesehenen Termine unverzüglich mitzuteilen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X