Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1981, Seite 335

Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 335 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 335); 335 Wahrheit sagen können zum Unterschied von Wahrnehmungen wahr oder falsch sein, daher gewinnt der Begriff der W. hier einen exakten Sinn, und die Beziehungen von W. und Falschheit können auf dieser erkenntnistheoretischen Grundlage in der formalen Logik untersucht werden. Die W. erweist sich somit als eine spezielle Form der allgemeinen Adäquatheit der Erkenntnis, welche für Aussagen und darauf beruhende Erkenntnisformen zutrifft, und wird definiert als Eigenschaft der Aussagen, mit dem widergespiegelten Sachverhalt übereinzustimmen. In der marxistischen Literatur wird der Begriff der W. häufig auf die Erkenntnis insgesamt bezogen, ohne zwischen den verschiedenen Erkenntnisformen zu unterscheiden. Das ist in bestimmten Zusammenhängen und Grenzen möglich, die detailliertere erkenntnistheoretische und logische Untersuchung kann auf die präzise Unterscheidung von allgemeiner Adäquatheit der Erkenntnis und W. nicht verzichten. Das W.sproblem hat zwei grundlegende Aspekte: „1. Gibt es eine objektive Wahrheit, d. h., kann es in den menschlichen Vorstellungen einen Inhalt geben, der vom Subjekt unabhängig ist, der weder vom Menschen noch von der Menschheit abhängig ist? 2. Wenn ja, können dann die menschlichen Vorstellungen, die die objektive Wahrheit ausdrücken, sie auf einmal, vollständig, unbedingt, absolut oder nur annähernd, relativ ausdrücken? Diese zweite Frage ist die Frage nach dem Verhältnis zwischen absoluter und relativer Wahrheit“ (Lenin, 14, 116). Unter objektiver W. versteht die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie die in Aussagen, Theorien usw. formulierten Erkenntnisse, die nicht vom Menschen oder von der Menschheit abhängig sind, sondern als adäquate Widerspiegelung der objektiven Realität einen objektiven Inhalt besitzen. In dem Verhältnis von relativer und absoluter W. kommt der historische Charakter der Erkenntnis zum Ausdruck. In der Erkenntnis erlangen wir objektive W., aber das ist keine endgültige, ewige, absolute W., denn die Erkenntnis der W. ist ein Prozeß der unendlichen Annäherung des Denkens an das Objekt, das immer tiefer und genauer erkannt wird. Daher vollzieht sich die Erkenntnis der absoluten W. in einem unendlichen Prozeß durch die Erkenntnis immer neuer relativer W. Die relative W. ist eine Erkenntnis, die innerhalb gewisser Grenzen, mit einem bestimmten Grad von Genauigkeit mit der objektiven Realität übereinstimmt, jedoch infolge ihrer Abhängigkeit von den jeweiligen Erkenntnisbedingungen Elemente des Relativen enthält und durch die weitere Vertiefung der Erkenntnis verändert werden muß. Da jede relative W. aber andererseits in gewissen Grenzen eine adäquate Widerspiegelung der objektiven Realität ist, enthält sie zugleich Elemente der absoluten W. Die menschliche Erkenntnis kann sich der absoluten W. durch die relativen W. immer weiter nähern, ohne jedoch jemals einen endgültigen Abschluß zu finden, denn ein „allumfassendes, ein für allemal abschließendes System der Erkenntnis von Natur und Geschichte steht im Widerspruch mit den Grundgesetzen des dialektischen Denkens; was indes keineswegs ausschließt, sondern im Gegenteil einschließt, daß die systematische Erkenntnis der gesamten äußern Welt von Geschlecht zu Geschlecht Riesenfortschritte machen kann“ (Engels, MEW, 19, 206/207). Von der Definition der W. streng zu unterscheiden ist das ► Kriterium der W. Erstere stellt fest, was W. ist; letzteres beantwortet die Frage nach der Art und Weise, wie die W. oder Falschheit von Aussagen usw. überprüft und bestätigt werden kann. Das W.skriterium letzter;
Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 335 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 335) Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 335 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 335)

Dokumentation: Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Manfred Buhr, Alfred Kosing, 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1981 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 1-384).

In den meisten Fällen stellt demonstrativ-provokatives differenzierte Rechtsverletzungen dar, die von Staatsverbrechen, Straftaten der allgemeinen Kriminalität bis hin zu Rechtsverletzungen anderer wie Verfehlungen oder Ordnungswidrigkeiten reichen und die staatliche oder öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigen. Die Anwendung der Befugnisse muß stets unter strenger Wahrung der sozialistischen Gesetzlichkeit und im Rahmen des Verantwortungsbereiches erfolgen. Die Angehörigen Staatssicherheit sind nach des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die allseitige Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung an in der Untersuehungshaf tanstalt der Abteilung Unter Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftvollzugseinrichtungen -ist ein gesetzlich und weisungsgemäß geforderter, gefahrloser Zustand zu verstehen, der auf der Grundlage entsprechender personeller und materieller Voraussetzungen alle Maßnahmen und Bedingungen umfaßt, die erforderlich sind, die staatliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten und den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Unterau ohungshaftanstalten des Ministeriums fUr Staatssicherheit gefordert, durch die Angehörigen der Abteilungen eine hohe Sicherheit, Ordnung und Disziplin beim Vollzug der Untersuchungshaft zu gewährleisten. Verhafteten kann in Abhängigkeit vom Stand des Verfahrens, von der Zustimmung der verfahrensdurchführenden Organe und der Gewährleistung der Sicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik; sie dient der weiteren Festigung unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates und sichert die friedliche Entwicklung des sozialistischen Aufbaus.

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