Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1981, Seite 100

Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 100 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 100); Erkennbarkeit der Welt 100 Prinzips. Sie drückt den Erkenntnisoptimismus aus, welcher der Arbeiterklasse eigen ist, und richtet sich gegen den Agnostizismus, der die E. ganz oder teilweise bestreitet und die Ohnmacht des menschlichen Erkenntnisvermögens behauptet. Die Frage nach der E. hängt eng zusammen mit der Grundfrage der Philosophie: „Die Frage nach dem Verhältnis von Denken und Sein hat aber noch eine andere Seite: Wie verhalten sich unsere Gedanken über die uns umgebende Welt zu dieser Welt selbst? Ist unser Denken imstande, die wirkliche Welt zu erkennen, vermögen wir in unsern Vorstellungen und Begriffen von der wirklichen Welt ein richtiges Spiegelbild der Wirklichkeit zu erzeugen? Diese Frage heißt in der philosophischen Sprache die Frage nach der Identität von Denken und Sein und wird von der weitaus größten Zahl der Philosophen bejaht“ (Engels, MEW, 21, 275). Es hängt aber von den weltanschaulichen Grundpositionen ab, wie diese E. interpretiert wird. Für G. W. F. Hegel ist die Welt voll erkennbar, weil sie als Entäußerung der absoluten Idee, als deren Anderssein, selbst vernünftig ist, und sie wird vom Denken erkannt, weil die Idee im Denken sich selbst erfaßt. Für den *■ Neuthomismus hingegen ist die Welt erkennbar, weil sie als Schöpfung Gottes nach seinen Ideen gebildet ist und weil das menschliche Denken teilhat am „Licht der göttlichen Vernunft“. Der dialektische Materialismus löst das Problem der E. im Einklang mit seinen weltanschaulichen Grundpositionen auf wissenschaftlich begründete Weise. Er unterscheidet dabei zwei Aspekte: die Beschaffenheit der objektiven Welt einerseits und die Beschaffenheit des menschlichen Erkenntnisvermögens andererseits. Durch die philosophische Verarbeitung der Geschichte der Praxis und Erkenntnis sowie der wichtigsten Resultate der Wissenschaften gelangt der dialektische Materialismus zu der Schlußfolgerung, daß die objektive Welt keine chaotische Anhäufung zusammenhangloser Elemente ist, sondern ein zusammenhängendes, gesetzmäßig geordnetes Ganzes, ein System, in dem die materiellen Be-wegungs- und Entwicklungsprozesse gesetzmäßig verlaufen. Die - materielle Einheit der Welt und ihre Gesetzmäßigkeit sind die objektiven Voraussetzungen ihrer Erkenntnis; die subjektive Voraussetzung ist dagegen in der Beschaffenheit des menschlichen Erkenntnisvermögens zu sehen. Worin ist dessen Fähigkeit zur Erkenntnis der objektiven Welt begründet? I. Kant wollte die Grenzen und die Tragweite der Erkenntnis durch die kritische Untersuchung des menschlichen Erkenntnisvermögens ermitteln, doch betrachtete er dieses nur als individuelles Vermögen außerhalb der Geschichte des Erken-nens. Gegenüber diesem Herangehen bemerkte F. Engels: „Um zu wissen, was unser Denken ergründen kann, nützt es nichts, 100 Jahre nach Kant die Tragweite des Denkens aus der Kritik der Vernunft, der Untersuchung des Erkenntnis-Instruments, entdek-ken zu wollen . Was unser Denken ergründen kann, sehen wir vielmehr aus dem, was es bereits ergründet hat und noch täglich ergründet“ (MEW, 20, 506/507). Der dialektische Materialismus betrachtet das menschliche Erkenntnisvermögen als Resultat der natürlichen und gesellschaftlichen Entwicklung, wobei die spezifisch menschliche Ausgestaltung der Sinnesorgane, des zentralen Nervensystems und der psychischen Tätigkeit auf der Grundlage der gesellschaftlichen Praxis erfolgt und das menschliche y Denken zusammen mit der Sprache unter dem Antrieb der gesellschaftlichen r Arbeit entstanden ist. Unter dem bestimmenden Einfluß der umfangreicher und differenzierter werdenden gesellschaftlichen Praxis erfolgt die aktive Wechselwirkung des mensch-;
Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 100 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 100) Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 100 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 100)

Dokumentation: Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Manfred Buhr, Alfred Kosing, 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1981 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1981, S. 1-384).

Das Recht auf Verteidigung - ein verfassungsmäßiges Grundrecht in: Neue Oustiz Buchholz, Wissenschaftliches Kolloquium zur gesellschaftlichen Wirksamkeit des Strafverfahrens und zur differenzier-ten Prozeßform in: Neue ustiz ranz. Zur Wahrung des Rechts auf Verteidigung beim Ausbleiben des gewählten Verteidigers in der Haupt-ve rhandlung in: Neue Oustiz rtzberg Vorbeugung - Haupt riehtung des Kampfes gegen die Kriminalität in den sozialistischen Ländern in: Neue Oustiz Heus ipge. Der Beitrag der Rechtsanwaltschaft zur Festigung der Rechtssicherheit in: Neue Oustiz Hirschfelder Nochmals: Zur Wahrung des Rechts auf Verteidigung beim Ausbleiben des gewählten Verteidigers in der Haupt-ve rhandlung in: Neue Oustiz rtzberg Vorbeugung - Haupt riehtung des Kampfes gegen die Kriminalität in den sozialistischen Ländern in: Neue Oustiz Heus ipge. Der Beitrag der Rechtsanwaltschaft zur Festigung der Rechtssicherheit in: Neue Oustiz Hirschfelder Nochmals: Zur Wahrung des Rechts auf Verteidigung in: Justiz Plitz Те ich er Weitere Ausgestaltung des Strafver- fahrensrechts in der in: Justiz Schröder Huhn Wissenschaftliche Konferenz zur gerichtlichen Beweisführung und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. die Feststellung der Wahrheit als ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens. Sie ist notwendige Voraussetzung gerechter und gesetzlicher Entscheidungen. Die grundlegenden Aufgaben des Strafverfahrens sind in der Verfassung der und im in der Strafprozeßordnung , im und weiter ausgestalteten und rechtlich vsr bindlich fixierten Grundsätze, wie zum Beispiel Humanismus; Achtung der Würde des Menschen, seiner Freiheit und seiner Rechte und die Beschränkung der unumgänglichen Maßnahme auf die aus den Erfordernissen der Gefahren-äbwehr im Interesse der Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit hinreichend geklärt werden, darf keine diesbezügliche Handlung feindlich-negativer Kräfte latent bleiben. Zweitens wird dadurch bewirkt, daß intensive Ermittlungshandlungen und strafprozessuale Zwangsmaßnahmen dann unterbleiben können, wenn sich im Ergebnis der durchgeführten empirischen Untersuchungen für die Währung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, e,pschaftlichkeit und Gesetzlich!:eit als Schwerpunkte erwfesen - die sichiere Beherrschung der strafverf aürensr echtliclien. Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens. Annahmen, Vermutungen und Hoffnungen zahlen auch hier nicht. Deswegen werden die im Operativvorgang erarbeiteten Beweismittel verantwortungsbewußt und unvoreingenommen geprüft.

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