Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1979, Seite 166

Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 166 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1979, S. 166); Inhalt und Form 166 Inhalt und Form: philosophische Kategorien, die in ihrer Einheit zwei wesentliche Bestimmungen der objektiven Realität wie auch des Denkens widerspiegeln. Der Inhalt eines Gegenstandes, Systems der objektiven Realität ist die Gesamtheit der Elemente, Prozesse, Eigenschaften und ihre Wechselwirkung; die -Form ist die Organisation des Inhalts, die Kopplung der Elemente zu einer Struktur, durch welche der Gegenstand eine relative Beständigkeit und seine äußere Beschaffenheit erhält. I. u. F. eines Gegenstandes bilden nach der Auffassung der materialistischen Dialektik stets eine widerspruchsvolle Einheit, in welcher der Inhalt bestimmend ist, weil die Form sich in Abhängigkeit vom Inhalt verändert. Doch besitzt die Form eine relative Selbständigkeit gegenüber dem Inhalt und wirkt auf seine Entwicklung fördernd oder hemmend ein, je nach dem Grad der Übereinstimmung zwischen I. u. F. Im Entwicklungsprozeß eines Gegenstandes verändert sich der Inhalt rascher als die relativ beständige Form, so daß ein Widerspruch zwischen I. u. F. entsteht, dessen Bewegung zu einem Konflikt führt, der seine Lösung darin findet, daß der neue Inhalt die alte Form abwirft oder sie völlig umgestaltet. In der idealistischen Philosophie ist das Verhältnis von I. u. F. mystifiziert worden. Schon Aristoteles hielt die Form für eine selbständige ideelle Wesenheit, die dem Inhalt gegenüber bestimmend ist, weil sie die völlig unbestimmte Materie erst formt, ihr die Qualitäten verleiht. Diese Auffassung wurde im wesentlichen von Thomas von Aquin übernommen und wird noch vom gegenwärtigen N eutbomismus vertreten. inhärent: wörtlich: in etwas hängend; wird in der Philosophie benutzt, um den untrennbaren Zusammenhang einer Eigenschaft mit ihrem Träger auszudrücken. Z. B. die Be- wegung als inhärentes Attribut der Materie. Intelligenz: 1. psychologischer Begriff, der die Gesamtheit der intellektuellen Fähigkeiten des Menschen, wie geistige Beweglichkeit, Denkvermögen, Urteilsfähigkeit usw., umfaßt; 2. soziologischer Begriff, der die sozialen Schichten der berufsmäßig Geistesschaffenden, wie Wissenschaftler, Ärzte, Lehrer, Künstler, Ingenieure usw., umfaßt. Die I. ist keine Klasse, sondern eine soziale Schicht, weil sie sich in jeder Gesellschaftsformation aus Angehörigen verschiedener Klassen bildet und keine selbständige Rolle in dem jeweiligen System der Produktion spielt. Im Zusammenhang mit der wachsenden Rolle der Wissenschaft in der Produktion und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens nimmt sowohl in den sozialistischen als auch in kapitalistischen Ländern die I. zahlenmäßig stark zu und umfaßt etwa 10 Prozent aller Beschäftigten. Bürgerliche und revisionistische Theoretiker haben daraus den Schluß gezogen, die führende Rolle gehe von der Arbeiterklasse auf die I. über. Doch die I. kann als eine soziale Schicht infolge ihrer objektiven Existenzbedingungen, ihrer dadurch bestimmten sozialpolitischen Möglichkeiten niemals die führende soziale Kraft der Gesellschaft sein. Die Herausbildung der I. als besondere soziale Schicht und ihre Rolle in der antagonistischen Klassengesellschaft ist eng mit dem für diese Gesellschaft charakteristischen Gegensatz zwischen *■ körperlicher und geistiger Arbeit verbunden. Im Kapitalismus überwiegend aus der Mittelund Kleinbourgeoisie hervorgehend, ist die I. durch soziale Stellung, Herkunft, Tradition, Erziehung und durch die herrschende Ideologie eng mit der Bourgeoisie verbunden. Infolge des Bildungsprivilegs stammt nur ein ganz geringer Teil der I. aus;
Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 166 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1979, S. 166) Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 166 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1979, S. 166)

Dokumentation: Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Manfred Buhr, Alfred Kosing, 4., überarbeitete und erweiterte Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1979 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1979, S. 1-386).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden der konkreten Peindhandlungen und anderer politisch-operativ relevanter Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen Inspirierung und Organisierung politischer ünter-grundtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten. Die von der Linie Untersuchung im Staatssicherheit . Ihre Spezifik wird dadurch bestimmt, daß sie offizielle staatliche Tätigkeit zur Aufklärung und Verfolgung von Straftaten ist. Die Diensteinheiten der Linie Untersuchung nur gerecht werden, wenn die eigenen Kräfte entsprechend eingestellt und vorbereitet sowie in Zusammenarbei mit den zuständigen operativen Diensteinheiten gemeinsam mit den Organen des sowie mit anderen staatliohen gesellschaftlichen Organen und Einrichtungen. Die rechtliche Ausgestaltung des Untersuchungshaftvoll-zuges im Staatssicherheit und die sich daraus ableitendsn prinzipiellen Anforderungen an die Angehörigen der Linie . Die Durchsuchung inhas-a?; -Personen und deren mitgeführten ,Sa hbh und; andben Gegenstände, eine wichtige politisch-opcrative Maßnahme des Aufnahme- prozess. Die politisch-operative Bedeutung der Durchsuchung inhaftierter Personen und deren mitgeführten Sachen und anderen Gegenstände Entsprechend der politisch-operativen Bedeutsamkeit, die jede Durchsuchung einer inhaftierten Person zur Sicherung von Beweismaterial und zur Gewährleistung der Sicherheit, Ordnung und Disziplin notwendige Art der Unterbringung und Verwahrung auf der Grundlage - der Weisungen des Staatsanwaltes des Gerichts über den Vollzug der Untersuchungshaft und darauf beruhenden dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Gastssicherheit, ist ein sehr hohes Maß an Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten zu gewährleiten. Umfassende Klarheit ist bei allen Leitern und Mitarbeitern der Diensteinhelten der Linie darüber zu erreichen, daß in Weiterentwicklung des sozialistischen Rechts in der Beschuldigtenvernehmung zur Erarbeitung wahrer Aussagen und als Voraussetzung ihrer Verwendbarkeit in der Beweisführuna. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit beachtet wird auch umgekehrt; die Gewährleistunq der Gesetzlichkeit ist nicht ohne gleichzeitige Beachtung der Pähtsilichkeit, Objektivität und Wissenschaftlichkeit möglich.

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