Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1979, Seite 138

Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 138 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1979, S. 138); gesellschaftliches Sein 138 gesellschaftliches Sein: Grundbegriff der materialistischen Geschichtsauffassung; er widerspiegelt die Gesamtheit der materiellen gesellschaftlichen Existenzbedingungen und Verhältnisse, die sich im vorangegangenen Entwicklungsprozeß der Gesellschaft herausgebildet haben, die die Menschen jeder Gesellschaft bereits vorfinden und deren objektive Gesetzmäßigkeiten ihren gesellschaftlichen Lebensprozeß bestimmen. Entsprechend der materialistischen Beantwortung der -* Grundfrage der Philosophie ist das g. S. primär gegenüber dem - gesellschaftlichen Bewußtsein. Das g. S. existiert stets in einer historisch bestimmten Form, im Rahmen einer -*■ ökonomischen Gesellschaftsformation und umfaßt die gesellschaftlich angeeigneten natürlichen Existenzbedingungen, die -*■ Produktionsweise als Einheit von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, wie auch deren Bewegungsprozeß, die materielle gesellschaftliche *■ Praxis der Menschen. Der spezifische Charakter, die historische Qualität des g. S. wird in jeder Gesellschaft vor allem durch die Eigentumsverhältnisse geprägt. Erst durch die Entdeckung von K. Marx, daß die Produktionsweise des materiellen Lebens den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß bedingt, daß das Bewußtsein der Menschen durch das g. S. bestimmt wird, wurde die Wissenschaft von der Gesellschaft und ihrer Geschichte möglich (- materialistische Geschichtsauffassung, dialektischer und historischer Materialismus). Im Gegensatz zu dieser wissenschaftlichen materialistischen Auffassung gehen die Vertreter der idealistischen Geschichtsauffassung in ihren verschiedenen Varianten davon aus, daß die Geschichte der Gesellschaft letztlich aus dem Bewußtsein oder dem Willen des Menschen, aus den Bestrebungen großer Persönlichkeiten oder aus dem Wirken geistiger Mächte (Ideen, göttliche Vorsehung) erklärt werden müsse. gesellschaftliche Triebkräfte -■ T riebkraft gesellschaftliche Verhältnisse: Gesamtheit der wechselseitigen Beziehungen der Menschen einer bestimmten Gesellschaftsformation, die sich in ihrer praktischen Tätigkeit in der materiellen gesellschaftlichen Produktion und in allen Lebensbereichen herausbilden. Die g. V. umfassen die ökonomischen, sozialpolitischen, juristischen ebenso wie die nationalen und die verschiedenen ideologischen Beziehungen der Menschen. Der historische Materialismus unterscheidet zwischen materiellen g. V. und ideologischen g. V. Materielle g. V. sind solche, die außerhalb des Bewußtseins der Menschen bestehen, ideologische g. V. sind solche, die von den ersten abgeleitet, deren Widerspiegelung im Bewußtsein sind. Zu den ideologischen g. V. gehören die gesellschaftlichen Vorstellungen, politische, rechtliche, moralische und religiöse Anschauungen und die sozialen Institutionen, Organisationen usw., die ihrem Inhalt, ihrer Zielsetzung und Funktion nach unmittelbar von diesen Anschauungen, Vorstellungen usw. geprägt sind. Die materiellen g. V., deren Kernstück die ökonomischen Verhältnisse sind, bilden die Grundlage und Wurzel der ideologischen Verhältnisse und bestimmen diese. Die herrschenden ideologischen Verhältnisse sind stets der ideelle Ausdruck der herrschenden materiellen g. V. Alle g. V. haben historischen Charakter und sind an bestimmte geschichtliche Entwicklungsstufen der materiellen Produktion gebunden. Ändern die Menschen ihre Produktionsweise, so ändern sie damit auch die g. V. Die in der kapitalistischen Gesellschaft herrschenden Verhältnisse der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen können nur durch die so-;
Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 138 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1979, S. 138) Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 138 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1979, S. 138)

Dokumentation: Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Manfred Buhr, Alfred Kosing, 4., überarbeitete und erweiterte Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1979 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1979, S. 1-386).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane wurde zum beiderseitigen Nutzen weiter vertieft. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver- fahren auf der Grundlage von Inforraationsbedarfs-kompiezen mid der richtigen Bewertung der Informationen. Grundanforderungen an den Einsatz aller? - zur Erarbeitung und Verdichtung von Ersthinweisen, Der zielgerichtete Einsatz der und anderer Kräfte, Mittel und Methoden sowie der diese betreffenden Regelungen zur Feststellung des Aufenthaltes der Reisewege sowie zur Überwachung von Personen, zur Auffindung von Gegenständen Räumen im Zusammenhang mit der darin dokumentierten Zielsetzung Straftaten begingen, Ermittlungsverfahren eingeleitet. ff:; Personen wirkten mit den bereits genannten feindlichen Organisationen und Einrichtungen in der bei der Organisierung der von diesen betriebenen Hetzkampagne zusammen. dieser Personen waren zur Bildung von Gruppen, zur politischen Untergrundtätigkeit, zun organisierten und formierten Auftreten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung, die teilweise Erfahrungen in der konspirativen Arbeit besitzen auch solche, die bei der Begehung der Straftaten hohe Risikobereitschaft und Brutalität zeigten. Daraus erwachsen besondere Gefahren für die Sicherung der Ziele der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen iiji Untersuchungshaftvollzug, Es ergeben sich daraus auch besondere Anforderungen an die sichere Verwahrung der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten.

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