Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1966, Seite 51

Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 51 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1966, S. 51); 51 Erkenntnistheorie (.Platon, zum Teil Aristoteles, Kant, Hegel) - im bloßen Denken, das sie verabsolutierte, so daß - nach ihr -die von ihr behaupteten Denkformen durch den Verstand der Natur und Gesellschaft die Gesetze vorschrieben. Die materialistische Erkenntnistheorie vor Marx (Demokrit, französische Materialisten, Feuerbach) war kontemplativ, undialektisch; ihre Vertreter erkannten vor allem die grundlegende Rolle der gesellschaftlichen Praxis im Erkenntnisprozeß njeht. Die gegenwärtige bürgerliche Philosophie setzt überwiegend die idealistische Tradition der Geschichte der Erkenntnistheorie fort. Die marxistische Erkenntnistheorie beruht nicht nur auf der kritischen Verarbeitung des früheren philosophischen Denkens; sic hat ihre Grundlage vor allem in der Verallgemeinerung wesentlicher Resultate der Einzelwissenschaften und der gesellschaftlichen Praxis. Die dialektisch-materialistische Erkenntnistheorie beruht - und das ist zugleich ein Programm ihrer weiteren Entwicklung - auf der Verallgemeinerung der Geschichte der Erkenntnis, im besonderen der Geschichte der einzelnen Wissenschaften, der Geschichte der geistigen Entwicklung der Menschheit, der Geschichte der geistigen Entwicklung des Kindes, der Geschichte der psychischen Entwicklung der Tiere, der Geschichte der Sprache, weiter auf der Verallgemeinerung der Ergebnisse der modernen Neurophysiologie und Sinnesphysiologie, der Psychologie, der Sprachwissenschaft, der Kybernetik. Die Erkenntnistheorie ist als relativ selbständige philosophische Disziplin ein organischer Bestandteil des Gesamtsystems der marxistisch-leninistischen Philosophie und kann Von dessen anderen Bestandteilen nicht getrennt werden. Zunächst ist die Erkenntnistheorie mit der Weltanschauung des dialektischen Materialismus verbunden, sie geht mit ein in die umfassende Weltanschauung und beruht zugleich auf diesem Fundament, denn sie ist nicht voraussetzungslos. Im besonderen bildet die marxistische Erkenntnistheorie eine untrennbare Einheit mit der Dialektik, der philosophischen Lehre von den~äIT-geffleiheh Bewegungs- und Entwick-lungsgesetzen der Natur, der GeselF-schaft und auch der Erkenntnis. Die marxistische Dialektik schließt die Erkenntnistheorie ein, insofern sie die allgemeinsten Gesetze der Erkenntnis und ihrer Entwicklung, die allgemeine Erkenntnismethode und die allgemeinen kategoriälen Erkenntnismittel enthält. In diesem Sinne sagt Lenin: „Die Dialektik in der Marxschen ebenso wie in der He-gelschen Auffassung schließt aber in sich das ein, was man heute Erkenntnistheorie, Gnoseologie nennt, die ihren Gegenstand gleichfalls historisch betrachten muß, indem sie die Entstehung und Entwicklung der Erkenntnis, den Übergang von der Unkenntnis zur Erkenntnis erforscht und verallgemeinert.“ Es gibt im dialektischen Materialismus eine Einheit von Dialektik und Erkenntnistheorie, die sowohl Identität als auch Verschiedenheit umfaßt. Die Verschiedenheit beruht wesentlich darauf, daß die Erkenntnis mit der objektiven Realität nicht identisch, sondern deren Widerspiegelung ist. Die Dialektik umfaßt nur die allgemeinsten Gesetze und Wesenszüge der Erkenntnis, in denen sie mit der objektiven Realität übereinstimmt, aber die Erkenntnis als Widerspiegelung der objektiven Realität hat außer diesem Allgemeinen auch ihre spezifischen Gesetze und Wesenszüge, ihre Besonderheiten, die ihre qualitative Eigenart ausmachen. Daher muß die Erkenntnistheorie über die Dialektikhinausgehen und außer dem Allgemeinen auch das Besondere der Erkenntnis, die Ttonkrete Dialektik der Widerspiegelung der objektiven Realität im Bewußtsein der Menschen in ihrer widerspruchs- 4';
Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 51 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1966, S. 51) Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 51 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1966, S. 51)

Dokumentation: Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Manfred Buhr, Alfred Kosing, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1966 (Kl. Wb. ML Phil. DDR 1966, S. 1-175).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit in wesentlichen Verantwortungsbereichen bezogen sein, allgemeingültige praktische Erfahrungen des Untersuchungshaftvollzuges Staatssicherheit und gesicherte Erkenntnisse, zum Beispiel der Bekämpfung terroristischer und anderer operativ-bedeutsamer Gewaltakte, die in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit schöpferisch, aufgaben- und schwerpunktbezogen festgelegt sind, verarbeiten. Programme der operativen Sofortmaßnahmen sind für die wesentlichsten möglichen Gefährdungen und Störungen des Untersuchungshaftvollzuges zu erstellen. Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges rechtzeitig erkannt und verhindert werden weitgehendst ausgeschaltet und auf ein Minimum reduziert werden. Reale Gefahren für die Realisierung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt verfügten und diei linen bei Besuchen mit Familienangehörigen und anderen Personen übergeben wurden, zu garantieren. Es ist die Verantwortung der Diensteinheiten der Linie für die Gesamt aufgabenstellung Staatssicherheit . Diese hohe Verantwortung der Linie ergibt sich insbesondere aus der im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens und aus der vor und während der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens in der Regel nicht vorausgesehen werden, ob und welche Bedeutung diese vom Beschuldigten als falsch bezeichneten Aussagen im weiteren Verlauf der Untersuchung erlangen. Es ist in Abhängigkeit von den objektiven Möglichkeitni cfr zu lösenden Beobachtungsauf gäbe -entweder noch währetid dfer Beobachtung oder sofort im Anschluß daran dokumentiert worden sind.

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