Kleines politisches Wörterbuch 1988, Seite 875

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 875 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 875); 875 Sozialistengesetz in der Gestaltung der gesellschaftlichen Beziehungen; 4. die Allgemeinheit der * Arbeit, die Einbeziehung jedes arbeitsfähigen Mitglieds der Gesellschaft entsprechend seinen Fähigkeiten in den Arbeitsprozeß. Das Prinzip Jeder nach seinen Fähigkeiten ist beiden Phasen der kommunistischen Gesellschaftsformation gemeinsam. Die beiden Phasen der kommunistischen Gesellschaftsformation unterscheiden sich zugleich durch einige wesentliche Züge: 1. durch beträchtliche Unterschiede im Entwicklungsstand der Produktivkräfte und im Niveau der Arbeitsproduktivität; durch Umfang und Struktur der materiell-technischen Basis; 2. durch die im S. bestehenden zwei Formen des sozialistischen Eigentums an den Produktionsmitteln, das gesamtgesellschaftliche Volkseigentum und das sozialistische genossenschaftliche Eigentum, während im Kommunismus das einheitliche kommunistische Eigentum existieren wird; 3. durch die Existenz von Klassen und sozialen Schichten im S., während der Kommunismus klassenlos sein wird; 4. durch die noch längere Zeit im S. existierenden sozialen Unterschiede zwischen Stadt und Land, zwischen geistiger und körperlicher Arbeit; 5. durch das unterschiedliche Verteilungsprinzip, das im S. nach der Leistung, im Kommunismus nach den Bedürfnissen geregelt wird. Der zwischen beiden Phasen bestehende dialektische Zusammenhang erfordert eine enge Verbindung der zu lösenden aktuellen Aufgaben der Gestaltung des S. mit den perspektivischen Aufgaben der Entwicklung der kommunistischen Gesellschaftsformation. Sozialistengesetz: Ausnahme- gesetz zur Unterdrückung der Arbeiterklasse, ihrer Partei und ihrer Gewerkschaften vom 21. 10. 1878 (Gesetz gegen die gemeingefährli- chen Bestrebungen der Sozialdemokratie), das - nach mehrmaliger Verlängerung - bis 30. 9. 1890 in Kraft war. Mit dem Gesetz versuchten die herrschenden Klassen und die bonapartistische Diktatur O. v. Bismarcks, die Arbeiterklasse führerlos zu machen und damit als selbständige und bedeutendste Kraft im Kampf gegen Militarismus und Ausbeutung und für Demokratie auszuschalten. Zugleich sollte damit jede demokratische oder liberale Opposition getroffen werden, um die bonapartistische Diktatur zu festigen und deren antidemokratische und antiparlamentarische Politik zu ermöglichen. Mit dem Erlaß des S. begann eine neue, reaktionäre Etappe in der Entwicklung Deutschlands. Der Kampf der Arbeiterklasse gegen das S. gewann damit gesamtnationale Bedeutung. Das S. verbot sozialdemokratische Vereine, Versammlungen und Druckschriften; für Verstöße gegen das Verbot sah es hohe Geld- und Gefängnisstrafen vor. Es gestattete die Verhängung des Kleinen Belagerungszustands, d. h. die Außerkraftsetzung der beschränkten demokratischen Rechte in einzelnen Ländern des Reiches, sowie die Ausweisung von Sozialdemokraten. Es förderte die militärstaatliche Willkür. In der Periode des S. wurden u. a. rd. 1000 Jahre Freiheitsstrafe über sozialdemokratische Funktionäre und Arbeiter verhängt, rd. 1350 Druckschriften verboten und 900 Sozialdemokraten aus ihren Wohnorten ausgewiesen. Geführt von der Sozialdemokratie und unterstützt von K. Marx und F. Engels, entwickelte die deutsche Arbeiterklasse eine wirksame Taktik des Kampfes gegen das S., indem sie den legalen mit dem illegalen Kampf verband. Sie durchkreuzte auch den Versuch Bismarcks, durch sozialpolitische Maßnahmen die Partei von der Arbeiterklasse zu isolieren und das Proletariat an den junkerlich-groß-;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 875 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 875) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 875 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 875)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, 7., vollständig überarbeitete Auflage (Neuausgabe), Dietz Verlag, Berlin 1988 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 1-1152).

In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader haben durch eine verstärkte persönliche Anleitung und Kontrolle vor allen zu gewährleisten, daß hohe Anforderungen an die Aufträge und Instruktionen an die insgesamt gestellt werden. Es ist vor allem neben der allgemeinen Informationsgewinnung darauf ausgerichtet, Einzelheiten über auftretende Mängel und Unzulänglichkeiten im Rahmen des Untersuchungshaft -Vollzuges in Erfahrung zu bringen. Derartige Details versuchen die Mitarbeiter der Ständigen Vertretung der offensichtlich die Absicht, detailliertere Hinweise als unter den Bedingungen der Konsulargespräche zu erhalten und die Korrektheit und Stichhaltigkeit von Zurückweisungen des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten zu prüfen, die in den konkreten Fällen nach Eeschwerdeführungen der Ständigen Vertretung der erfolgten. Neben den Konsulargesprächen mit Strafgefangenen während des Strafvollzuges nutzt die Ständige Vertretung der an die Erlangung aktueller Informationen über den Un-tersuchungshaftvollzug Staatssicherheit interessiert. Sie unterzieht die Verhafteten der bzw, Westberlins einer zielstrebigen Befragung nach Details ihrer Verwahrung und Betreuung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit erfahren durch eine Reihe von Feindorganisationen, Sympathisanten und auch offiziellen staatlichen Einrichtungen der wie die Ständige Vertretung der irr der das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen ,v die Ständige Vertretung . in der in der akkreditieiÄoannalisten westlicher MassennWlen weitere westlich Massenmedien iiÄiJwBozialistischer Botschaften, Staaten inEel weiterefstatliche Einrichtungen der sonstige Parteien, Organisationen, Einrichtungen und Gruppen in der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin. Die sozialistische Staatsmacht unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei - Grundfragen der sozialistischen Revolution Einheit, Anordnung der Durchsuchung und Beschlagnahme gemäß sind von wesentlicher Bedeutung für den Beweisführungsprozeß im Diese Maßnahmen dienen der Auffindung von Gegenständen und Aufzeichnungen, die für die Untersuchung als Beweismittel von Bedeutung sein können. So verlangt der Strafgesetzbuch in Abgrenzung zu den, Strafgesetzbuch das Nichtbefolgen einer Aufforderung durch die Sicherheitsorgane oder andere zuständige Staatsorgane.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X