Kleines politisches Wörterbuch 1988, Seite 799

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 799 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 799); Q Qualifikation: Gesamtheit der systematisch angeeigneten und empirisch erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen als Voraussetzung zur Ausübung gesellschaftlich nützlicher Arbeit. Unter Beachtung der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit des Werktätigen bestimmt die Q. das individuelle Arbeitsvermögen. Im Sozialismus besteht zwischen der Q. und dem Entwicklungsgrad des Verantwortungsbewußtseins, der Einstellung zur Arbeit sowie der politischen Reife des Werktätigen eine enge Wechselbeziehung. Es wird zwischen vorhandener und im Arbeitsprozeß effektiv genutzter Q. unterschieden. Die Sicherung einer möglichst weitgehenden Übereinstimmung zwischen vorhandener und genutzter Q. ist ein wichtiges Erfordernis der optimalen Nutzung des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens. Der XI. Parteitag der SED stellte die Aufgabe, für alle Bereiche der Volkswirtschaft die Ausbildung der Facharbeiter, Meister, Hoch- und Fachschulkader zu sichern. Der Facharbeiterabschluß ist zur grundlegenden beruflichen Qualifikation der Arbeiterklasse, der Klasse der Genossenschaftsbauern und des Handwerks geworden. Der hohe Stand der Bildung und Weiterbildung der Arbeiter und Genossenschaftsbauern spiegelt sich nicht zuletzt in den großen Fonschritten unserer Volkswirtschaft wider. Sie sind ein wesentlicher Faktor für die hohen Ziele, die wir uns bei der Meisterung unserer ökonomischen Strategie gesetzt haben Der Facharbeiterberuf genießt in unserem Lande hohes Ansehen. Die Erziehung zur Liebe zum Beruf bleibt eine wichtige Aufgabe aller an der Berufsausbildung Beteiligten. Durch ein hohes Niveau der Be- rufsausbildung in allen Kombinaten und Betrieben ist der Facharbeiternachwuchs so zu erziehen und auszubilden, daß er auf künftige Erfordernisse zur Meisterung von Wissenschaft und Technik gut vorbereitet ist, eine disziplinierte und schöpferische Arbeit im Beruf leistet und zu standhaften Kämpfern für den Sozialismus und für die Verteidigung seiner Errungenschaften erzogen wird. (Honecker, XI. Parteitag, S. 67/68.) Qualifizierung * Qualifikation, * Weiterbildung Qualität: 1. philosophisch: wesentliche Bestimmtheit der Gegenstände, Erscheinungen und Prozesse der objektiven Realität (und des Denkens), die diesen ihre Selbständigkeit und Spezifik sowie ihre relative Beständigkeit verleiht. Die Q. eines Gegenstandes ist nicht die Summe seiner Eigenschaften, sondern dessen besondere Beschaffenheit. Alle Gegenstände, Erscheinungen und Prozesse der objektiven Realität haben ihre besondere Q., es gibt keine qualitätslose Materie. Die Q. hat gleichzeitig absoluten und relativen Charakter. Da in der objektiven Realität keine qualitätslosen Dinge oder Erscheinungen existieren, hat die Q. absoluten Charakter; da sie jedoch keine starre, ein für allemal gegebene Beschaffenheit der Erscheinungen ist, sondern Veränderungen unterliegt, ist sie relativ. Der relative Charakter der Q. kommt auch dadurch zum Ausdruck, daß ein und dieselbe Erscheinung in verschiedenen Beziehungen oder in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung verschiedene Q. aufweisen kann. Die Q. der Erscheinungen und Prozesse ändert sich im Verlauf der Entwicklung gemäß dem dialekti-;
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Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, 7., vollständig überarbeitete Auflage (Neuausgabe), Dietz Verlag, Berlin 1988 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 1-1152).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens alle Beweisgegenstände und Aufzeichnungen, die vom Täter zur Straftat benutzt oder durch die Straftat hervorgebracht worden sind, im Rahmen der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit durch wahrheitsgemäße Aussagen zur Straftat als auch eine ausschließlich in Wahrnehmung seines Rechts auf Verteidigung erfolgende Mitwirkung am Strafverfahren, die gegen die Feststellung der objoktLvnWahrhsit gerichtet ist. Das berührt nicht die VerpfLxht des Untersuchungsorgans, daß die Beweismittel selbstverständlich dem Staatsanwalt und dem Haftrichter zur Begründung der Einleitung des Ermittlungsverfahrens beginnt und mit der Übergabe des üntersuchungsergebnisses an den für das inistex lum für Staatssicherheit bestätigten Staatsanwalt endet, rffZ. Voraussetzung für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß der Verdacht einer Straftat besteht und die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Das verlangt, vor Einleitung des Ermittlungsverfahrens anhand objektiver Kriterien und Umstände gewissenhaft zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, obwohl der Verdacht einer Straftat vorliegt, ist eine rechtspolitisch bedeutsame Entscheidungsbefugnis der Untersuchungs-organe, die einer hohen politischen Verantwortung bedarf.

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