Kleines politisches Wörterbuch 1988, Seite 748

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 748 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 748); PGH 748 wird die in der Ausbeutergesellschaft entstandene Trennung von P. und Rechten beseitigt, werden die P. der Menschen mit ihren Rechten in Übereinstimmung gebracht. Die P. der Werktätigen beruhen auf den verfassungsmäßig garantierten Grundrechten, wie dem Recht zur umfassenden Mitgestaltung des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistig-kultu-ren Lebens der Gesellschaft, dem Recht auf Arbeit, auf einen gesicherten Arbeitsplatz, auf Entlohnung nach Quantität und Qualität seiner Arbeit (Leistung), auf eine moderne sozialistische Bildung usw. ( Grundrechte und Grundpflichten der Bürger). Die Gewährleistung dieser und anderer gesetzlich fixierter Rechte durch den sozialistischen Staat schließt umgekehrt die bewußte Erfüllung der staatsbürgerlichen Pflichten der Persönlichkeit ein. Rechte und P. bedingen auch im moralischen Bewußtsein und Verhalten einander, sie sind eine untrennbare Einheit. Moralische P. finden wir vor allem in Form von Geboten, Verhaltensnormen, Prinzipien u. a. imperativen Formen, die ein bestimmtes Handeln oder Verhalten gebieten. Moralische Rechte erscheinen demgegenüber vorrangig in Form von Erwartungen, Ansprüchen, Wünschen, Bedürfnissen in bezug auf ein bestimmtes Handeln, auf einen bestimmten Sachverhalt. Der moralischen Pflicht zur Hilfeleistung für einen verletzten, kranken oder alten Menschen z. B. entspricht dessen moralisch berechtigtem Anspruch auf Hilfe. Dem moralischen Recht auf Anerkennung der eigenen Würde entspricht die persönliche moralische P., den anderen zu achten. Moralische Rechte und P. sind sowohl Regulative in den Beziehungen zwischen verschiedenen Individuen als auch zwischen Individuum und Kollektiv bzw. Individuum und Gesellschaft. Die moralischen P. des einzelnen gegenüber der Gemeinschaft oder der sozialistischen Gesellschaft ist deren moralisches Recht, ihr moralisch gerechtfertigter Anspruch an den einzelnen. Die moralischen Rechte des einzelnen in der Gemeinschaft oder in der Gesellschaft sind deren moralische P. ihm gegenüber. Das für die entwickelte sozialistische Gesellschaft charakteristische wechselseitige Verhältnis von moralischen P. und Rechten der Persönlichkeit kennzeichnet zugleich das gute Niveau der sittlichen Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen. In immer stärkerem Maße beruht die Wirksamkeit der P. im Sozialismus auf der freien Selbstbestimmung und bewußten Entscheidung der sozialistischen Persönlichkeit, auf der bewußten Erfüllung ihrer Pflichten wie auf der bewußten Wahrnehmung ihrer Rechte. J*GH * Produktionsgenossenschaften, * Handwerk Philosophie: wörtlich Liebe zur Weisheit; dem heutigen Inhalt nach ein theoretisch begründetes System von Anschauungen über die Welt, ihre Entwicklung und ihre Gesetzmäßigkeiten, über die Stellung des Menschen in der Welt und seine Möglichkeiten, diese zu erkennen und zu verändern. Die P. bildet innerhalb des * gesellschaftlichen Bewußtseins eine besondere gesellschaftliche Bewußtseinsform, die sich von anderen Formen, wie der Wissenschaft, der Religion, der Moral, der ► Kunst oder dem Recht, unterscheidet, aber auch wichtige Gemeinsamkeiten mit diesen besitzt. Die spezifische Funktion der P. besteht darin, den Menschen, d. h. den Klassen, Schichten, Gruppen, Individuen, eine umfassende, allgemeine weltanschauliche Orientierung ( Weltanschauung) für ihr gesamtes Denken, Handeln und Verhalten zu geben, die dem Entwick-;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 748 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 748) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 748 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 748)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, 7., vollständig überarbeitete Auflage (Neuausgabe), Dietz Verlag, Berlin 1988 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 1-1152).

Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes haben gegenüber den Inhaftierten und Strafgefangenen Weisungsrecht. Das Weisungsrecht bezieht sich auf - die Durchsetzung dieser Dienstanweisung, die Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung und - die Durchsetzung der Ordnungs- und Verhaltensregeln sowie die Nichtbefolgung der Weisungen der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten, zum Beispiel das Nichtaufstehen nach der Nachtruhe, das Nichtverlassen des Verwahrraumes zur Vernehmung, zum Aufenthalt im Freien in Anspruch zu nehmen und die Gründe, die dazu führten, ist ein schriftlicher Nachweis zu führen. eigene Bekleidung zu tragen. Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren durch das Gericht erteilt. Das erfolgt auf der Grundlage von Konsularvertrg auch nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wird unter Beachtung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die sundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eine hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und auch danach, insbesondere während der Körperdurchsuchung und der Durchsuchung der Bekleidung sowie der mitgeführten Gegenstände verhafteter Personen, hohe Anforderungen gestellt.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X