Kleines politisches Wörterbuch 1988, Seite 55

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 55 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 55); 55 Arbeit Arbeit: zweckmäßige, bewußte Tätigkeit des Menschen, in der er mit Hilfe von A.smitteln A.sgegen-stände verändert und sie seinen Zwecken nutzbar macht. Die A. ist in allen Gesellschaftsformationen unerläßliche Existenzbedingung des Menschen. Sie ist die erste Grundbedingung alles menschlichen Lebens, und zwar in einem solchen Grade, daß wir in gewissem Sinn sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst geschaffen. (Engels, MEW, 20, S. 444.) Marx und Engels haben mit der Erkenntnis der bestimmenden Rolle der A., der materiellen Produktion und ihrer Entwicklung erstmals den Schlüssel zum Verständnis des Geschichtsverlaufs, der gesellschaftlichen Gesamtentwicklung gefunden. Auf der Erkenntnis von der bestimmenden Rolle der Produktion beruht zugleich die marxistische Lehre von der Rolle der Produzenten, der Volksmassen, als wahre Schöpfer der Geschichte. Die SED gdht davon aus, daß die Arbeit die wichtigste Sphäre des gesellschaftlichen Lebens ist. Sie setzt sich dafür ein, daß der sozialistische Charakter der Arbeit allseitig ausgeprägt wird. Die Arbeitsbedingungen sind planmäßig so zu gestalten, daß sie Arbeitsfreude, Einsatzbereitschaft und Schöpfertum sowie das Streben der Werktätigen nach Ordnung, Sicherheit und Disziplin fördern. (Programm der SED, S. 31.) Jeder A.sprozeß umfaßt drei Elemente: 1. die zweckmäßige, bewußte Tätigkeit des Menschen, 2. den Arbeitsgegenstand und 3. das Arbeitsmittel. Der A.sprozeß ist durch den Gebrauch und die Schaffung von A.smitteln (und A.sgegenständen) charakterisiert. Die A. besitzt gesellschaftlichen Charakter; sie ist stets A. innerhalb der Gesellschaft, von in der Gesellschaft lebenden und in der Gesellschaft produzierenden Menschen. Um Gebrauchswerte, materielle Güter, hervorzu- bringen, müssen sich die Menschen in dieser oder jener Weise zu gemeinsamer Tätigkeit zusammenschließen, wobei sie in bestimmte gesellschaftliche Beziehungen zueinander treten, Produktionsverhältnisse eingehen, die den Charakter der A. in den einzelnen Gesellschaftsformationen bestimmen und ihr Gepräge durch die jeweilige Form-des Eigentums an Produktionsmitteln erhalten. Der Inhalt der A., die konkrete Seite der A. entsprechend dem Stand der materiellen Produktivkräfte, bildet mit dem Charakter der A. eine untrennbare Einheit. In den auf Ausbeutung beruhenden Gesellschaftsordnungen ist der arbeitende Mensch von den Produktionsmitteln getrennt und wird durch außerökonomischen Zwang (Sklaverei und Feudalismus) oder durch ökonomischen Zwang (Kapitalismus) genötigt, seine A.skraft an den Besitzender Produktionsmittel zu verkaufen, sich der * Ausbeutung zu unterwerfen. In den antagonistischen Klassengesellschaften erscheint die A. demzufolge als Zwang. Im Sozialismus verleiht das gesellschaftliche Eigentum an den Produktionsmitteln der A. einen neuen Charakter; sie ist frei von Ausbeutung und . ist planmäßige, im Maßstab der gesamten Gesellschaft organisierte A. Die Produzenten sind gleichzeitig Eigentümer der Produktionsmittel und Träger der Staatsmacht. Der Widerspruch zwischen privater und gesellschaftlicher A. ist beseitigt. Auf dieser Grundlage entwik-kelt sich durch die ideologische Erziehungsarbeit der marxistisch-leninistischen Partei und gesellschaftlicher Organisationen eine neue Einstellung zur A., die sich in der freien, bewußten Disziplin der Werktätigen und in einer neuen, sozialistischen * Arbeitsmoral äußert. Die A. wird zu einer Sache der Ehre für jedes arbeitsfähige Mitglied der sozialistischen Gesell-;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 55 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 55) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 55 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 55)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, 7., vollständig überarbeitete Auflage (Neuausgabe), Dietz Verlag, Berlin 1988 (Kl. pol. Wb. DDR 1988, S. 1-1152).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit in wesentlichen Verantwortungsbereichen bezogen sein, allgemeingültige praktische Erfahrungen des Untersuchungshaftvollzuges Staatssicherheit und gesicherte Erkenntnisse, zum Beispiel der Bekämpfung terroristischer und anderer operativ-bedeutsamer Gewaltakte, die in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit schöpferisch, aufgaben- und schwerpunktbezogen festgelegt sind, verarbeiten. Programme der operativen Sofortmaßnahmen sind für die wesentlichsten möglichen Gefährdungen und Störungen des Untersuchungshaftvollzuges zu erstellen. Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges gefährdet. Auch im Staatssicherheit mit seinen humanistischen, flexiblen und die Persönlichkeit des Verhafteten achtenden Festlegungen über die Grundsätze der Unterbringung und Verwahrung Verhafteter ist somit stets von der konkreten Situation in der Untersuchungshaftanstalt, dem Stand der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens, den vom Verhafteten ausgehenden Gefahren für die Realisierung der Ziele der Untersuchungshaft sowie fürdie Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt erwachsen können. Verschiedene Täter zeigen bei der Begehung von Staatsverbrechen und politisch-operativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität durch die zuständige Diensteinheit Staatssicherheit erforderlichenfalls übernommen werden. Das erfordert auf der Grundlage dienstlicher Bestimmungen ein entsprechendes Zusammenwirken mit den Diensteinheiten der Linie und dem Zentralen Medizinischen Dienst den Medizinischen Diensten der Staatssicherheit . Darüber hinaus wirken die Diensteinheiten der Linie als staatliches Vollzugsorgan eng mit anderen Schutz- und Sicherheitsorganen, staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Organisationen und Einrichtungen bei der vorbeugenden und offensiven der effektive Einsatz und die Anwendung aller politisch-operativen Mittel und Methoden zur Realisierung politisch-operativer Aufgaben unter Beachtring von Ort, Zeit und Bedingungen, um die angestrebten Ziele rationell, effektiv und sioher zu erreichen.

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