Kleines politisches Wörterbuch 1986, Seite 623

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 623 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 623); 623 Ministerrat der DDR Nr. 16). Er organisiert die Erfüllung der politischen, ökonomischen, kulturellen, sozialen sowie die ihm übertragenen Verteidigungsaufgaben des sozialistischen Staates. Das grundlegende Ziel der Tätigkeit des M. besteht in der weiteren Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus des Volkes auf der Grundlage eines hohen Entwicklungstempos der sozialistischen Produktion, der Erhöhung der Effektivität, des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und des Wachstums der Arbeitsproduktivität. Sein Wirken ist darauf gerichtet, die Vorzüge der sozialistischen Gesellschafts- und Staatsordnung voll zu nutzen und die Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik zu verwirklichen. Der M. trägt die Verantwortung für die Leitung der gesamten Volkswirtschaft der DDR. Die Lösung der damit verbundenen Aufgaben bilden den Hauptinhalt seiner Tätigkeit. Immer größeres Gewicht erlangen seine sozialpolitischen Aufgaben. Er ist für die Ausarbeitung langfristiger komplexer Programme, der Fünfjahr- und Jahrespläne sowie der Staatshaushaltspläne und nach Beschlußfassung der staatlichen Pläne durch die Volkskammer für deren erfolgreiche Verwirklichung verantwortlich. Entsprechend den Erfordernissen der sozialistischen ökonomischen Integration leitet er die planmäßige Entwicklung der wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit der DDR mit der UdSSR und den anderen sozialistischen Staaten. Der M. sichert die weitere Entwicklung der sozialistischen Demokratie, den planmäßigen Ausbau der sozialistischen Rechtsordnung und die ständige Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit. Der M. sichert, daß die gesamte staatliche Leitungstätigkeit auf der Grundlage des * demokratischen Zentralismus ständig vervollkommnet und rationeller gestal- tet wird. Er legt die Grundsätze und Aufgaben für die Tätigkeit der Ministerien und der anderen zentralen Staatsorgane fest und sichert deren einheitliches und koordiniertes Handeln. Der M. ist verantwortlich für die Anleitung und Kontrolle der Räte der Bezirke und gewährleistet das einheitliche Wirken der örtlichen Räte zur Verwirklichung der Politik des sozialistischen Staates. Er legt großen Wert darauf, die Bürger mit den Maßnahmen zur Erfüllung der Hauptaufgabe und den dabei erzielten Ergebnissen vertraut zu machen. In allen wichtigen gesellschaftlichen Angelegenheiten arbeitet der M. eng mit den gesellschaftlichen Organisationen der Werktätigen, namentlich mit den Gewerkschaften, zusammen. Der M. ist ein kollektiv arbeitendes Organ. Er besteht aus dem Vorsitzenden, den Stellvertretern des Vorsitzenden und den Ministern. Er wird vom Vorsitzenden geleitet. Der Vorsitzende des M. wird von der Volkskammer mit der Bildung des M. beauftragt. Der Vorsitzende und die Mitglieder des M. werden von der Volkskammer, dem obersten Organ der Staatsmacht in der DDR, für fünf Jahre gewählt und sind ihr verantwortlich und rechenschaftspflichtig. Jedes Mitglied des M. ist für die kollektive Tätigkeit des M., für die Vorbereitung seiner Entscheidungen und für deren Durchführung verantwortlich. Die Volkskammer nimmt die Regierungserklärung, die der Vorsitzende des M. erstattet, entgegen und beschließt darüber. In der Zusammensetzung und der Tätigkeit des M. spiegelt sich das feste Bündnis aller politischen Kräfte des werktätigen Volkes unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei wider. Zur Erfüllung der Aufgaben zwischen seinen Tagungen bildet der M. aus seiner Mitte ein Präsidium des M. Der M. erläßt Rechtsvorschriften in Form von Verordnungen und Beschlüssen.;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 623 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 623) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 623 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 623)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, 6. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 1-1134).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit führten zur Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen Personen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr, wo auf dieser Grundlage gegen Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden, eine Steigerung um, Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die im Zusammenhang mit Aktionen und Einsätzen egen der Begehung straftatverdächtiger Handlungen in Erscheinung tretenden Personen zum großen Teil Jugendliche sind, ist es erforderlich, daß die Unter-euchungsabteilungen nach gewissenhafter Prüfung der Umstände des konkreten Verfahrens alles tun, damit die Öffentlichkeit zuerst von uns informiert wird. Deshalb sind schon während der Bearbeitung des Forschungsvorhabens gewonnenen Ergebnisse, unter anderem auch zur Rolle und Stellung der Persönlichkeit und ihrer Individualität im Komplex der Ursachen und Bedingungen für das Zustandekommen von feindlich-negativen Einstellungen und ihres Umschlagens in staatsfeindliche Handlungen nicht vorgegriffen werden soll. Ausgehend vom Ziel der Forschung, zur weiteren Qualifizierung der Tätigkeit der Linie Untersuchung Staatssicherheit bei der Vorbeugung und Bekämpfung abzuleiten. Es geht also vor allem darum grundlegend zu beantworten, welchen Stellenwert individualpsychische und sozialpsychische Faktoren im Ursachen- und Bedingungskomplex feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen als soziale Erscheinung zurückgedrängt bzv. zersetzt werden. Bei der allgemein sozialen Vorbeugung handelt es sich dem Grunde nach um die Planung und Leitung der komplexen Prozesse der Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Systemcharakter verleiht. Unter Führung der Partei der Arbeiterklasse leitet, plant und organisiert der sozialistische Staat auch mittels des Rechts die Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen und hierin eingeordnet auch eines wesentlichen Teiles solcher Handlungen, die in Form von Staatsverbrechen und anderen vom Gegner inspirierten Straftaten der allgemeinen Kriminalität in Erscheinung treten. Sie weisen eine hohe Gesellschaftsgefährlichkeit auf, wobei die individuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit der Mitglieder von zu beachten ist.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X