Kleines politisches Wörterbuch 1986, Seite 471

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 471 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 471); 471 Kombinat rungsform antagonistischer Produktionsverhältnisse auf internationaler Ebene gehört der K. in jeweils verschiedener Gestalt und mit entsprechend wechselndem sozialökonomischem Inhalt allen Ausbeuterordnungen an. Aber erst im Kapitalismus, vor allem in dessen imperialistischem Stadium, erlangt der K. seine ausgeprägteste und zugleich historisch letzte Stufe. Der kapitalistische K. weist mehrere Entwicklungsstadien auf: den frühkapitalistischen K., dessen Träger das Handelskapital war, den K. des vormonopolistischen Industriekapitals, das vom Finanzkapital getragene imperialistische Kolonialsystem (der klassische K. im monopolistischen Stadium des Kapitalismus) sowie den ► Neokolonialismus, der als historische Schlußphase der imperialistischen Kolonialpolitik kennzeichnend wird für den staatsmonopolistischen Kapitalismus in der gegenwärtigen Epoche. Kolonie: im ursprünglichen Sinne: Massenansiedlung von Bürgern eines Staates außerhalb seiner Grenzen; im Kapitalismus: Land oder Gebiet, das, von einem kapitalistischen Staat gewaltsam seiner wirtschaftlichen und politischen Selbständigkeit beraubt, diesem angegliedert ist und vollkommen von ihm beherrscht wird. K. verkörpern im Kapitalismus den höchsten Grad der direkten Abhängigkeit eines Landes von einem kapitalistischen Staat. Direkter und unverhüllter als im eigenen Lande nutzen die Monopole der kapitalistischen Staaten in den K. den Staatsapparat, um die unterdrückten Völker unter ihrer Herrschaft zu halten. Im letzten Drittel des 19. Jh. begann die schnelle und gewaltsame Eroberung der noch freien Teile der Erde und ihre Verwandlung in K. ( ► Imperialismus). Von 1876 bis 1914 ergriffen die imperialistischen Großmächte Besitz von ungefähr 25 Mill. Quadratmei- len Land. Das war über anderthalb-mal soviel wie ihr eigenes Territorium. Von den sie beherrschenden und ausbeutenden kapitalistischen Ländern wurden K. als Rohstoffquellen, Absatzmärkte, Kapitalanlagesphären und für militärisch-strategische Zwecke benutzt. Sie waren eine Quelle hoher Monopolprofite. Eines der wichtigsten Merkmale der *■ allgemeinen Krise des Kapitalismus und ihrer Verschärfung sind die Krise und der Zerfall des imperialistischen Kolonialsystems. Mit der von der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution eingeleiteten *■ Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus und der daraus resultierenden Veränderung des * internationalen Kräfteverhältnisses, mit dem Kampf der *■ nationalen Befreiungsbewegung kam es nach 1945 zum Zusammenbruch des ► imperialistischen Kolonialsystems. 92 Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas befreiten sich bis 1981 von der direkten kolonialen Abhängigkeit, wurden politisch selbständige Staaten und begannen, eine neue Rolle in der Weltpolitik und Weltwirtschaft zu spielen. Während im Jahre 1919 die kolonialen und abhängigen Länder noch 72 % des Territoriums der Erde und 69 % der Bevölkerung der Welt umfaßten, entfallen heute auf das Territorium der noch verbliebenen K. weniger als 1 % des Territoriums der Erde und rd. 0,3 % der Weltbevölkerung. Kombinat: grundlegende Wirt- schaftseinheit der materiellen Produktion und moderne Form der Leitung und Organisation in der Volkswirtschaft der DDR, die Grundtendenzen der weiteren Vergesellschaftung der Produktion, der Dynamik der Produktivkräfte und der weiteren Ausprägung sozialistischer Produktionsverhältnisse bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft entspricht. Bildung und Festigung der K. vollziehen sich als;
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Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, 6. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 1-1134).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung und der Leiter des Bereiches Koordinie rung haben eine materiell-technische und operativ-technische Einsatzreserve im Zuführungspunkt zu schaffen, zu warten und ständig zu ergänzen. Der Leiter der Abteilung ist für die konsequente Verwirklichung der unter Punkt genannten Grundsätze verantwortlich. hat durch eigene Befehle und Weisungen., die politisch-operative Dienstdurchführung, die innere und äußere Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaf tanstalt in ihrer Substanz anzugreifen sowie Lücken und bogünstigende Faktoren im Sicherungssystem zu erkennen und diese für seine subversiven Angriffe auszunutzen, Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf Leben oder Gesundheit oder ein Fluchtversuch nicht verhindert oder der Widerstand gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die sundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eine hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen. Inhaftierte Personen unterliegen bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen.

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