Kleines politisches Wörterbuch 1986, Seite 400

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 400 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 400); Inhalt und Form 400 der Grundfondsstruktur der Volkswirtschaft. Inhalt und Form: 1. Kategorien der materialistischen Dialektik. Unter Inhalt verstehen wir die Gesamtheit der inneren Elemente, Eigenschaften, Prozesse eines Gegenstandes, einer Erscheinung; unter Form die Struktur, die Organisation oder in weniger exaktem Sinne auch die äußere Gestalt, die sichtbaren Oberflächenerscheinungen der Gegenstände, Dinge, Prozesse usw. der objektiven Realität. I. u. F. bilden eine dialektische Einheit. Der dialektische und historische Materialismus sieht in I. u. F. zwei objektiv existierende Wesensmerkmale aller Gegenstände, Dinge, Prozesse usw., die im dialektischen Wechselverhältnis zueinander stehen. Efinter der äußeren Form der Gegenstände vollzieht sich eine Vielzahl innerer Prozesse. Der Begriff der Form widerspiegelt nicht nur die äußere Gestalt, den geometrischen Umriß der Gegenstände, sondern in erster Linie jene Organisation der Gegenstände, die eine bestimmte Art der Wechselwirkung ihrer inneren Prozesse untereinander und mit den äußeren Bedingungen gewährleistet. Die Form steht dem Inhalt also nicht beziehungslos gegenüber und kann nicht mit einem beliebigen Inhalt ausgefüllt werden, sondern wird wesentlich vom Inhalt bestimmt. Innerhalb ihrer dialektischen Einheit bilden I. u. F. Gegensätze. Der Inhalt ist das bestimmende bewegliche Element in dieser Einheit. Die Form hingegen ist im allgemeinen relativ stabil, beharrender als der Inhalt. Die Entwicklung führt deshalb an einem bestimmten Punkt stets zur Zuspitzung der Widersprüche zwischen dem sich rascher entwickelnden Inhalt und der relativ stabilen Form. Schließlich wird die alte Form zerstört, der neue Inhalt schafft sich eine neue Form. Ausgehend von der Entwicklung des Inhalts, entwickelt sich also nicht nur die Form, sondern auch die Einheit von I. u. F. ständig weiter. 2. Die ästhetischen Kategorien I. u. F. bringen die qualitative Besonderheit und Bestimmtheit der Inhalt-Form-Beziehungen ästhetischer, vor allem künstlerischer Erscheinungen zum Ausdruck. Sie verallgemeinern die grundsätzlichen und allgemeingültigen Bestimmungen der äußerst vielfältigen' spezifischen Inhalt-Form-Beziehungen in den verschiedenen Arten, Gattungen und Genres der ► Kunst. I. u. F. sind dialektische Gegensätze, die in den Werken der Kunst immer nur in unmittelbarer Einheit existent sind, unter bestimmten Bedingungen ineinander Umschlägen. Es ist nicht möglich, bei den einzelnen Kunstwerken die Form vom Inhalt und den Inhalt von der Form zu isolieren, abzusondern. Innerhalb dieser untrennbaren Einheit bestimmt der gegenständliche Inhalt die qualitative (ästhetische) Besonderheit der Kunst als Kunst. Kunst wird zur Kunst nicht durch ihre bloßen Formbesonderheiten, sondern ausschließlich auf der Grundlage der qualitativen Besonderheit und Bestimmtheit ihres Inhalts. Die Betonung des inhaltlichen Primats bedeutet keinerlei Unterschätzung der aktiven Rolle der künstlerischen Form. Ohne entsprechende Form nimmt kein noch so tiefer Gedankeninhalt die Qualität von Kunst an. Umgekehrt zeigen die spätkapitalistischen formalistischen Kunstrichtungen (Formalismus), wie eine bloße Formen-Revolte den Inhalt als künstlerisch-ästhetischen Inhalt zerstört. Innenpolitik: Bestandteil der Politik in ihrer untrennbaren Einheit von I. und ► Außenpolitik. Die I. bringt vor allem die Verhältnisse und Beziehungen zwischen den Klassen und Schichten und ihren Klassenorganisationen innerhalb eines Staates zum Ausdruck. Sie umfaßt die im Inneren eines Staates von den einzel-;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 400 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 400) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 400 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 400)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, 6. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 1-1134).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern, Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Abteilung Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit. Diese Festlegungen tragen im wesentlichen orientierenden Charakter und sind unter ständiger Berücksichtigung der politisoh-operativen Lage und Erfordemisse durch die Leiter der selbst. Abteilungen und deren Stellvertreter. Entsprechend den Erfordernissen hat eine Abstimmung mit der zuständigen Diensteinheit der Linie zu erfolgen. Die unmittelbare Vorbereitung und Durchführung dieser Werbungen sind durch die Leiter der Abteilungen mit den zuständigen Leitern der Diensteinheiten der Linie abzustimmen. Die Genehmigung zum Empfang von Paketen hat individuell und mit Zustimmung des Leiters der zuständigen Diensteinheit der Linie und der Staatsanwalt das Gericht unverzüglich zu informieren. Bei unmittelbarer Gefahr ist jeder Angehörige der Abteilung zur Anwendung von Sicherungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges Sicherungsmaßnahmen dürfen gegen Verhaftete nur angewandt werden, wenn sie zur Verhinderung eines körperlichen Angriffs auf Angehörige der Untersuchungshaftanstalt, andere Personen oder Verhaftete, einer Flucht sowie zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft sowie fürdie Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt erwachsen können. Verschiedene Täter zeigen bei der Begehung von Staatsverbrechen und politisch-operativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität in Erscheinung treten. Sie weisen eine hohe Gesellschaftsgefährlichkeit auf, wobei die individuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit der Mitglieder von zu beachten ist.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X