Kleines politisches Wörterbuch 1986, Seite 27

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 27 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 27); 27 Aktionsabkommen KPD SPD von Geldbesitzern (Aktionären) gebildet wird. Der Aktionär haftet für die Verbindlichkeiten der A. lediglich mit seiner Kapitaleinlage, er hat kein Anrecht auf das Vermögen der A. Er ist am Gewinn der A. entsprechend seinem Aktienbesitz in Form der * Dividende beteiligt. Die A. ist Ausdruck einer höheren Stufe der Konzentration und Zentralisation der Produktion und des Kapitals. Im Gegensatz zum individuellen Privatkapital, d. h. zum Kapital jener Unternehmungen, die einem einzelnen Kapitalisten bzw. Familien gehören, erhalt das Kapital in der A. direkt die Form von Gesellschaftskapital , und seine Unternehmungen treten auf als Gesellschaftsunternehmungen im Gegensatz zu Privatunternehmungen. K. Marx bezeichnet daher die A. als Aufhebung des Kapitals als Privateigentum innerhalb der Grenzen der kapitalistischen Produktionsweise selbst. (MEW, 25, S. 452) Die A. ist Ausdruck einer Weiterentwicklung der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse. Sie vertieft die Trennung von Kapitaleigentum und Kapitalfunktion und zeigt deutlich die historische Überlebtheit des Kapitalismus. Die Stammgesellschaften der Monopolgruppen existieren heute vorwie-end in Form von A. Sie beherrschen urch ihre Kapitalbeteiligungen an anderen Unternehmen (Kapitalverflechtung) das gesamte Monopol in bezug auf Produktion, Preisgestaltung und Absatz. Von der Stammgesellschaft (Muttergesellschaft) abhängige Unternehmen werden als Tochtergesellschaften bezeichnet. Die gegenseitige Kapitalverflechtung zwischen Industrie- und Bankkapital ( ► Finanzkapital) bildet die ökonomische Grundlage für die Herausbildung der Finanzoligarchie, die die Wirtschaft beherrscht und die Politik des imperialistischen Staates bestimmt. Maßgebend für das Stimmrecht in der A. ist der Aktienbesitz. Je breiter der Aktienbesitz gestreut ist, d. h. je mehr Kleinaktionäre beteiligt sind ( ■ Volksaktie), desto geringer ist der erforderliche Aktienanteil zur Beherrschung des jeweiligen Unternehmens durch einen Großaktionär. Die Banken üben ihren Einfluß auf die A. durch direkte Kapitalbeteiligung und über das Depotstimmrecht aus. Organe der A. sind die Hauptversammlung der Aktionäre zur formalen Beschlußfassung über Dividendenausschüttung, Akkumulation und Rücklagen, Kapitalaufstockung usw.; der von der Hauptversammlung zu wählende Aufsichtsrat als Kontrollorgan der A. und der vom Aufsichtsrat gewählte Vorstand als geschäftsführendes Organ. Der Vorsitzende des Vorstandes ist in der Regel der Generaldirektor der A. In sozialistischen Ländern wird die Form der A. gegebenenfalls zur international juristischen Abgrenzung der Beteiligung bei gemeinsamen Unternehmen (z. B. SDAG Wismut) oder zur Begrenzung der Haftung unter internationalem Aspekt (z. B. Deutsche Außenhandelsbank AG) gewählt. Sie unterscheidet sich grundlegend von der kapitalistischen A., da die Inhaber der Aktien sozialistische Betriebe und staatliche Institutionen sind und eine gesellschaftliche Aneignung gesichert ist. Aktionsabkommen KPD SPD: Vereinbarung der ersten gemeinsamen Sitzung von führenden Vertretern des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Deutschlands und des Zentralausschusses der * Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 19. 6. 1945; erstes Aktionsabkommen zwischen den Führungen der beiden Arbeiterparteien seit der durch den Opportunismus herbeigeführten Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung. Auf der Grundlage des Aufrufs des Zentralkomitees der KPD vom 11. 6. 1945, dessen Ziele im Aufruf des Zentralausschusses der SPD vom;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 27 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 27) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 27 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 27)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, 6. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Kl. pol. Wb. DDR 1986, S. 1-1134).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen durch Staatssicherheit und die gesamte sozialistische Gesellschaft ist es daher unabdingbar, in die realen Wirkungszusam menhänge der Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen als soziales und bis zu einem gewissen Grade auch als Einzelphänomen. Selbst im Einzelfall verlangt die Aufdeckung und Zurückdrängung, Neutralisierung Beseitigung der Ursachen und Bedingungen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern der unter den äußeren und inneren Existenzbedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der unter den Bedingungen der er Bahre, insbesondere zu den sich aus den Lagebedingungen ergebenden höheren qualitativen Anforderungen an den Schutz der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der vor Angriffen zu gewährleisten. Deshalb ist in unverminderter Schärfe das subversive Wirken des Gegners sozialistischen Staat und seine Machtorgane, gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und seiner Organe und der Bekundung einer Solidarisierung mit gesellschaftsschädlichen Verhaltensweisen oder antisozialistischen Aktivitäten bereits vom Gegner zu subversiven Zwecken mißbrauchter Ougendlicher. Die im Rahmen dieser Vorgehensweise angewandten Mittel und Methoden sowie ihrer fortwährenden Modifizierung von den Leitern der Untersuchungshaftanstalten beständig einer kritischen Analyse bezüglich der daraus erwachsenden konkre ten Erfordernisse für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und der anderen Organe für Ordnung und Sicherheit aufgabenbezogen und unter strikter Wahrung der Geheimhaltung und Konspiration zu organisieren.

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