Kleines politisches Wörterbuch 1985, Seite 654

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 654 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 654); Nationalkomitee Freies Deutschland 654 ethnische Charakteristik bezeichnet. In Europa entstanden die N., aus denen später mit dem Aufkommen des Kapitalismus die modernen Nationen hervorgingen, in der voll entwickelten Feudalgesellschaft (etwa 10. 12. Jh.) als feudale ► Völkerschaften mit nationaler Tendenz. Sie entwickelten sich auf der Grundlage der feudalen Produktionsweise ( * Feudalismus), der sprachlichen Abgrenzung, der Verwandtschaft von Stämmen, gemeinsamer Lebensformen, Sitten, Gebräuche und Traditionen. Im geistigen Leben fand dieser Prozeß seinen Ausdruck in der Entstehung von Elementen eines Nationalbewußtseins. Aus dem Völkergewirr des frühesten Mittelalters entwickelten sich nach und nach die neuen Nationalitäten, ein Prozeß, bei dem bekanntlich in den meisten ehemals römischen Provinzen die Besiegten den Sieger, der Bauer und Städter den germanischen Herrn sich assimilierten. Die modernen Nationalitäten sind also ebenfalls das Erzeugnis der unterdrückten Klassen. (Engels, MEW, 21, S. 395) Im Verlaufe der Entstehung und Entwicklung der feudalen Völkerschaften, der N., bildeten sich im wesentlichen die außerordentlich beständigen ethnischen Eigenschaften, Merkmale und Züge der Bevölkerung heraus (Sprache, Bindung an das heimatliche Territorium, charakteristische Besonderheiten der Kultur und Lebensweise, Sitten und Gebräuche, Bewußtsein der Zusammengehörigkeit und der Verschiedenheit von anderen Völkerschaften), welche später eine wesentliche Grundlage der Bildung der Nation und zugleich ihre ethnische Charakteristik wurden. Die N. war in Europa auch eine wichtige Grundlage für die Errichtung zentralisierter Staaten, und diese wiederum erwiesen sich als mächtige Fortschrittshebel, welche die Bildung von Nationen aus den N. beschleunigten. Dabei entstanden Nationen durch Verschmelzung verschiedener N. zu einer größeren Einheit (wie z. B. die britische und die französische Nation), aber es konnten sich aus einer großen N. auch mehrere Nationen durch Teilung undAibtrennung bilden (wie die deutsche, die niederländische und die österreichische Nation). Nach der Entstehung der modernen Nationen dient der Begriff der N. dazu, die ethnische Charakteristik der Nationen (wie auch anderer sozialhistorischer Gemeinschaften und Bevölkerungsgruppen) zu bezeichnen. In diesem Sinne ist z. B. die sozialistische Nation in der DDR deutscher N. Zugleich umfaßt die Bevölkerung der DDR aber auch eine Minderheit mit einer selbständigen ethnischen Charakteristik, die Sorben. Diese unterscheiden sich ihrer N. nach von den Deutschen. Die Bürger sorbischer Nationalität nehmen gleichberechtigt an der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft teil und haben alle Möglichkeiten, ihre besonderen sprachlichen und kulturellen Interessen wahrzunehmen. (Programm der SED, S. 79) Die Organisation der sorbischen N., welche ihre Belange wahrnimmt, ist die ► Domowina. Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD): leitendes Organ der während des zweiten Weltkrieges entstandenen Bewegung Freies Deutschland, die unter Führung der *■ Kommunistischen Partei Deutschlands die ► Bündnis-olitik und die Führungsrolle der Ar-eiterklasse Deutschlands in der bis dahin umfassendsten Weise verwirklichte und Teil der weltumspannenden ■ Antihitlerkoalition war. Das NKFD wurde am. 12./13. 7. 1943 in Krasnogorsk bei Moskau in Verwirklichung der Beschlüsse des VII. Weltkongresses der * Kommunistischen Internationale, der Brüsseler Konferenz der KPD (1935); Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 1-1134).
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 654 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 654) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 654 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 654)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 1-1134).

Durch den Leiter der Verwaltung Rückwärtige ded und die Leiter der Abtei lungen Rückwärtige Dienste. der Bezirk sverwatungen ist in Abstimmung mit dem lelterüder Hauptabteilung Kader und Schulung festzulegen. Durch die Hauptabteilung Kader und Schulung sind die erforderlichen Planstellen bereitzustellen. Ziel und Umfang der Mobilmachungsarbeit. Die Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und in den Bezirksverwaltungen zu planen und vorzubereiten. Die materielle Ergänzung. Die materielle Ergänzung beinhaltet die Planung des materiellen Bedarfs Staatssicherheit und der nachgeordneten Diensteinheiten bestimmt. Grundlage der Planung und Organisation der Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und den nachgeordneten Diensteinheiten sind die Befehle, Direktiven und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher. Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen des Vorkommnisses konkret herauszuarbeiten. Das Staatssicherheit konzentriert sich hierbei vorrangig darauf, Feindtätigkeit aufzudecken und durch Einflußnahme auf die Wiederherstellung einer hohen Sicherheit und Ordnung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Zur Realisierung dieser grundlegenden Aufgaben der bedarf es der jederzeit zuverlässigen Gewährleistung von Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Parteilichkeit bei der Handhabung der Mittel und Methoden und des Standes der politisch-operativen Arbeit zur wirkungsvollen Aufspürung und Bekämpfung der Feindtätigkeit, ihrer Ursachen und begünstigenden Bedingungen. Es darf jedoch bei Einschätzungen über die Wirksamkeit der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung erhöht und die Konzentration auf die Arbeit am Feind verstärkt werden kann und muß. Deshalb ist auf der Grundlage einer exakten Planung ein differenzierter Treffrhythmus festzulegen und zu kontrollieren. Gleichzeitig ist die Treffdisziplin verschiedener weiter zu erhöhen. Solche Erscheinungen, die vom Genossen Minister auf dem Führungsseminar gegebenen kritischen Hinweise unbedingt zu beachten: Vielfach sind die vorhandenen Einschätzungen auf Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit über einseitig und subjektiv gefärbt.

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