Kleines politisches Wörterbuch 1985, Seite 454

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 454 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 454); Kapitalismus 454 sten), die Eigentümer der Produktionsmittel und die ökonomisch und politisch herrschende Klasse ist, und die * Arbeiterklasse (Proletariat), die juristisch frei ist von feudaler Abhängigkeit und als Nichteigentümer von Produktionsmitteln ihre Arbeitskraft an die Kapitalisten verkaufen muß. Das * ökonomische Grundgesetz des Kapitalismus ist das Mehrwertgesetz. Es bestimmt das Ziel der kapitalistischen Produktion: die Produktion und die Aneignung von ► Mehrwert, dessen wichtigste Erscheinungsform neben dem Zins und der Grundrente der Profit ist. Den im Produktionsprozeß durch die Arbeiter geschaffenen Mehrwert eignen sich die Kapitalisten unentgeltlich an, da ihnen als Eigentümer der Produktionsmittel das Resultat (Produkt) des Produktionsprozesses gehört. Der Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion und der privatkapitalistischen Form der Aneignung ihrer Ergebnisse ist der * Grundwiderspruch des Kapitalismus. Er führt zu immer stärkerer Konzentration und Zentralisation von Produktion und Kapital auf der einen Seite und zur wachsenden Existenzunsicherheit und zur Verschlechterung der Lage der Arbeiterklasse auf der anderen Seite. Er hat periodische Wirtschaftskrisen, Kriege und erbitterte Klassenkämpfe zur Folge. Ihre politische und ideologische Herrschaft übt die Bourgeoisie mit Hilfe des ► bürgerlichen Staates aus, unterstützt durch vielfältige ideologische Einrichtungen. Historisch löst der K. den * Feudalismus ab. Der K. entwickelt sich im Schoße des Feudalismus, wobei der Prozeß der ursprünglichen Akkumulation des Kapitals von entscheidender Bedeutung ist. Das erste Stadium seiner Entwicklung ist gekennzeichnet durch die Herausbildung von kapitalistischen Kooperationen und Manufakturen. Das zweite Stadium, der K. der freien Konkurrenz, ist charakte- risiert durch die Herausbildung und Entwicklung des kapitalistischen Fabriksystems, das sich auf der Grundlage der industriellen Revolution entwickelt. Der ► Imperialismus ist das Stadium des monopolistischen K., das historisch letzte Stadium, in dem die ► allgemeine Krise des Kapitalismus einsetzt. Auf dieser Entwicklungsstufe wächst der monopolistische K. in den * staatsmonopolistischen Kapitalismus hinüber. Der K. schuf mächtigere Produktivkräfte als alle früheren Produktionsweisen zusammengenommen, erhöhte die gesellschaftliche Produktivität der Arbeit bedeutend und verwirklichte die gesellschaftliche Produktion in roßem Maßstab; er brachte die mo-ernen Wissenschaften hervor. Die von der Bourgeoisie verkündeten Ideen der Freiheit der Persönlichkeit offenbarten sich in der gesellschaftlichen Praxis als die Freiheit des kapitalistischen Wirtschaftens. Die Idee der Gleichheit aller Bürger trat als die Gleichheit der Warenbesitzer in Erscheinung, die Idee der Brüderlichkeit aller Menschen als Kampf aller gegen alle. Der Widerspruch zwischen den gesellschaftlichen Produktivkräften und den Produktionsverhältnissen spitzt sich im letzten Stadium des K., im Imperialismus, so zu, daß seine Lösung objektiv unerläßlich wird. Der K. wird gesetzmäßig vom * Sozialismus, der ersten Phase des ■ Kommunismus, abgelöst. Diese Ablösung zu vollziehen ist die historische Mission der Arbeiterklasse. Im ► Klassenkampf gegen die Bourgeoisie hat sie ihre Klassenorganisationen geschaffen, vor allem ihre marxistisch-leninistische Partei, die den politischen, ökonomischen und ideologischen Kampf der Arbeiterklasse wissenschaftlich leitet, und die Gewerkschaften. An der Spitze aller ausgebeuteten und unterdrückten Klassen und Schichten, aller demokratischen Kräfte wird die Arbeiterklasse zur Führerin des Volkes bei der revolutionären Umgestaltung; Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 1-1134).
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 454 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 454) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 454 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 454)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 1-1134).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich neaativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der ökonomischen Störtätigkeit und der schweren Wirtschaftskriminalität über den Rahmen der notwendigen strafrechtlichen Aufklärung und Aufdeckung der Straftaten eines Straftäters und dessen Verurteilung hinaus zur Unterstützung der Politik der Partei. Bur mit Gewißheit wahre Ermittlungsergebnisse bieten die Garantie, daß im Strafverfahren jeder Schuldige, aber kein Unschuldiger zur Verantwortung gezogen wird. Auf die Feststellung der Wahrheit sind jegliche Untersuchungshandlungen auszurichten. Der Prozeß der Beweisführung ist theoretisch und praktisch stärker zu durchdringen, um die Potenzen der Wahrheitsfindung und der Wahrheitssicherung in der Untersuchungsarbeit und die exakte, saubere Rechtsanwendung bilden eine Einheit, der stets voll Rechnung zu tragen ist. Alle Entscheidungen und Maßnahmen müssen auf exakter gesetzlicher Grundlage basieren, gesetzlich zulässig und unumgänglich ist. Die gesetzlich zulässigen Grenzen der Einschränkung der Rechte des Verhafteten sowie ihre durch den Grundsatz der Unumgänglichkeit zu begründende Notwendigkeit ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung von Flucht- und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und auch danach, insbesondere während der Körperdurchsuchung und der Durchsuchung der Bekleidung sowie der mitgeführten Gegenstände verhafteter Personen, hohe Anforderungen gestellt.

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