Kleines politisches Wörterbuch 1985, Seite 172

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 172 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 172); demokratischer Zentralismus zip der revolutionären Arbeiterpartei, das das einheitliche Handeln aller ihrer Mitglieder und die Durchführung der von der Leitung gefaßten Beschlüsse gewährleistet, und wurde erstmalig 1847 im Statut des Bundes der Kommunisten verankert. Er wurde später von W. I. Lenin in der Partei neuen Typus weiterentwickelt. Jede marxistisch-leninistische Partei ist nach den Prinzipien des d. Z. aufgebaut. Das bedeutet: Leitung der Partei von einem gewählten Zentrum aus; periodische Wahl aller leitenden Parteiorgane von unten nach oben; Kollektivität der Leitung; periodische Rechenschaftspflicht der Parteiorgane vor den Organisationen, durch die sie gewählt wurden; straffe Parteidisziplin und Unterordnung der Minderheit unter die Mehrheit; unbedingte Verbindlichkeit der Beschlüsse der höheren Organe für die unteren Organe und die Mitglieder, deren vielfältige Erfahrungen in die Beschlüsse der höheren Organe einfließen; aktive Mitarbeit der Parteimitglieder in ihren Organisationen zur Durchsetzung der Beschlüsse. Der d. Z. verbindet so einen straffen Zentralismus mit breiter innerparteilicher Demokratie und ist entscheidend für die Einheit und Geschlossenheit, die Erhaltung der Kampfkraft der marxistisch-leninistischen Partei als Führerin der Arbeiterklasse und aller Werktätigen. Ausgehend von der führenden Rolle der marxistisch-leninistischen Partei der Arbeiterklasse, findet der d. Z. in der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Ländern in der gesamten politischen Organisation der Gesellschaft Anwendung. Als Organisationsprinzip wurde er auch von anderen Parteien und Organisationen übernommen, z. B. von den demokratischen Parteien und Massenorganisationen in der DDR. W. I. Lenin hat aus den Erfahrungen der Arbeiterbewegung und den Lehren von K. Marx und F. Engels die Notwen- 172 digkeit und Bedeutung des d. Z. für die staatliche Leitung der sozialistischen Gesellschaft nachgewiesen. Seine Arbeiten zur Partei neuen Typus und zur Diktatur des Proletariats sind bis heute ein festes theoretisches Fundament für die Anwendung des d. Z. und dessen fortwährende Vervollkommnung in der Praxis der sozialistischen Staaten. Wir sind für den demokratischen Zentra-limus. Und man muß sich eindeutig darüber klar werden, wie sehr sich der demokratische Zentralismus einerseits vom bürokratischen Zentralismus, anderseits vom Anarchismus unterscheidet. Die Gegner des Zentralismus weisen stets auf die Autonomie und die Föderation hin, die sie als Mittel zum Kampf gegen die Zufälligkeiten des Zentralismus ausgeben. In Wirklichkeit schließt der demokratische Zentralismus in keiner Weise die völlige Freiheit der verschiedenen Gebiete und sogar der verschiedenen Gemeinden des Staates bei der Ausarbeitung mannigfaltiger Formen sowohl des staatlichen als auch des gesellschaftlichen und ökonomischen Lebens aus, sondern setzt sie vielmehr voraus. (Lenin, 27, S. 196/197) Als staatliches Leitungsprinzip besteht der d. Z. in der festen Einheit von zentraler Leitung und Planung und demokratischer Initiative der Werktätigen, in der Wählbarkeit der Organe der Staatsmacht der Volksvertretungen und ihrer Rechenschaftspflicht gegenüber den Bürgern, in der'Verbindlichkeit der Gesetze und Beschlüsse von oben nach unten, in der schöpferischen Mitwirkung der Werktätigen und ihrer gesellschaftlichen Organisationen an der Ausarbeitung und Durchführung staatlicher Beschlüsse und in der Durchsetzung einer bewußten Staatsdisziplin zu ihrer Verwirklichung. Der d. Z. ist die Gewähr für ein reibungsloses und einheitliches Funktionieren des gesellschaftlichen Lebens auf allen Gebieten und in allen Orten des; Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 1-1134).
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 172 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 172) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, Seite 172 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 172)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1985, 5. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1985 (Kl. pol. Wb. DDR 1985, S. 1-1134).

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