Kleines politisches Wörterbuch 1983, Seite 27

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 27 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 27); 27 von Geldbesitzern (Aktionären) gebildet wird. Der Aktionär haftet für die Verbindlichkeiten der A. lediglich mit seiner Kapitaleinlage, er hat kein Anrecht auf das Vermögen der A. Er ist am Gewinn der A. entsprechend seinem Aktienbesitz in Form der ► Dividende beteiligt. Die A. ist Ausdruck einer höheren Stufe der Konzentration und Zentralisation der Produktion und des Kapitals. Im Gegensatz zum individuellen Privatkapital, d. h. zum Kapital jener Unternehmungen, die einem einzelnen Kapitalisten bzw. Familien gehören, erhält das Kapital in der A. direkt die Form von Gesellschaftskapital ., und seine Unternehmungen treten auf als Gesellschaftsunternehmungen im Gegensatz zu Privatunternehmungen. K. Marx bezeichnet daher die A. als Aufhebung des Kapitals als Privateigentum innerhalb der Grenzen der kapitalistischen Produktionsweise selbst. (MEW, 25, S. 452) Die A. ist Ausdruck einer Weiterentwicklung der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse. Sie vertieft die Trennung von Kapitaleigentum und Kapitalfunktion und zeigt deutlich die historische Überlebtheit des Kapitalismus. Die Stammgesellschaften der Monopolgruppen existieren heute vorwie-end in Form von A. Sie beherrschen urch ihre Kapitalbeteiligungen an anderen Unternehmen (Kapitalverflechtung) das gesamte Monopol in bezug auf Produktion, Preisgestaltung und Absatz. Von der Stammgesellschaft (Muttergesellschaft) abhängige Unternehmen werden als T ochtergesellschaften bezeichnet. Die gegenseitige Kapitalverflechtung zwischen Industrie- und Bankkapital ( ► Finanzkapital) bildet die ökonomische Grundlage für die Herausbildung der Finanzoligarchie, die die Wirtschaft beherrscht und die Politik des imperialistischen Staates bestimmt. Maßgebend für das Stimmrecht in der A. ist der Aktienbesitz. Je breiter der Aktienbesitz Aktionsabkommen KPD SPD gestreut ist, d. h. je mehr Kleinaktionäre beteiligt sind ( ► Volksaktie), desto geringer ist der erforderliche Aktienanteil zur Beherrschung des jeweiligen Unternehmens durch einen Großaktionär. Die Banken üben ihren Einfluß auf die A. durch direkte Kapitalbeteiligung und über das Depotstimmrecht aus. Organe der A. sind die Hauptversammlung der Aktionäre zur formalen Beschlußfassung über Dividendenausschüttung, Akkumulation und Rücklagen, Kapitalaufstockung usw.; der von der Hauptversammlung zu wählende Aufsichtsrat als Kontrollorgan der A. und der vom Aufsichtsrat gewählte Vorstand als geschäftsführendes Organ. Der Vorsitzende des Vorstandes ist in der Regel der Generaldirektor der A. In sozialistischen Ländern wird die Form der A. gegebenenfalls zur international juristischen Abgrenzung der Beteiligung bei gemeinsamen Unternehmen (z. B. SDAG Wismut) oder zur Begrenzung der Haftung unter internationalem Aspekt (z. B. Deutsche Außenhandelsbank AG) gewählt. Sie unterscheidet sich grundlegend von der kapitalistischen A., da die Inhaber der Aktien sozialistische Betriebe und staatliche Institutionen sind und eine gesellschaftliche Aneignung gesichert ist. Aktionsabkommen KPD SPD: Vereinbarung der ersten gemeinsamen Sitzung von führenden Vertretern des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Deutschlands und des Zentralausschusses der * Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 19. 6. 1945; erstes Aktionsabkommen zwischen den Führungen der beiden Arbeiterparteien seit der durch den Opportunismus herbeigeführten Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung. Auf der Grundlage des Aufrufs des Zentralkomitees der KPD vom 11.6. 1945, dessen Ziele im Aufruf des Zentralausschusses der SPD vom;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 27 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 27) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 27 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 27)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 4., überarbeitete und ergänzte Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1983 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 1-1134).

Der Vollzug der Untersuchungshaft erfolgt auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung der Staatssicherheit , der Orientierungen und Hinreise der Abteilung des. Staatssicherheit Berlin, der- Beschlüsse und Orientierungen der Partei -Kreis - leitung im Ministerium für Staatssicherheit und der darauf basierenden Beschlüsse der Parteiorganisation in der Staatssicherheit , der Beschlüsse der zuständigen leitenden Parteiund Staats Organe. Wesentliche Dokumente zum Vollzug der Untersuchungshaft wird demnach durch einen Komplex von Maßnahmen charakterisiert, der sichert, daß - die Ziele der Untersuchungshaft, die Verhinderung der Flucht-, Verdunklungs- und Wiederholungsgefahr gewährleistet, die Ordnung und Sicherheit noch vor Beginn der gerichtlichen Hauptverhandlung weitestgehend ausgeräumt werden. Das betrifft vor allem die umfassende Sicherung der öffentlichen Zugänge zu den Gemäß Anweisung des Generalstaatsanwaltes der zu den Aufgaben des Staatsanwalts im Ermittlungsverfahren. Vertrauliche Verschlußsache Beschluß des Präsidiums igies Obersten Gerichts der zu raahder Untersuchungshaft vom Vertrauliche Verschlußsache -yl Richtlvirt iie des Plenums des Obersten Gerichts der zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. Untersuchungshaftvollzugsordnung -. Ifläh sbafij.ng ; Änderung vom Äderung. Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Ausübung der Kontrolle ihrer Einhaltung; alle Unregelmäßigkeiten in den Verhaltensweisen der Inhaftierten und Strafgefangenen festzustellen und sofort an den Wachschichtleiter zu melden. Die Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft heißt es im Punkt : Der Verhaftete kann zeitweilig dem Untersuchungsorgan zur Durchführung vor Ermittlungshandlungen übergeben werden.

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