Kleines politisches Wörterbuch 1983, Seite 1040

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 1040 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 1040); Wahrnehmung 1040 finiert als Eigenschaft der Aussagen, mit dem widergespiegelten Sachverhalt übereinzustimmen. Das W.sproblem hat zwei grundlegende Aspekte: 1. Gibt es eine objektive Wahrheit, d. h., kann es in den menschlichen Vorstellungen einen Inhalt geben, der vom Subjekt unabhängig ist, der weder vom Menschen noch von der Menschheit abhängig ist? 2. Wenn ja, können dann die menschlichen Vorstellungen, die die objektive Wahrheit ausdrücken, sie auf einmal, vollständig, unbedingt, absolut oder nur annähernd, relativ ausdrücken? Diese zweite Frage ist die Frage nach dem Verhältnis zwischen absoluter und relativer Wahrheit. (Lenin, 14, S. 116) Unter objektiver W. versteht die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie die in Aussagen, Theorien usw. formulierten Erkenntnisse, die nicht vom Menschen oder der Menschheit abhängig sind, sondern als adäquate Widerspiegelung der objektiven Realität einen objektiven Inhalt besitzen. In dem Verhältnis von relativer und absoluter W. kommt der historische Charakter der Erkenntnis zum Ausdruck. In der Erkenntnis erlangen wir objektive W., aber das ist keine endgültige, ewige, absolute W., denn die Erkenntnis der W. ist ein Prozeß der unendlichen Annäherung des Denkens an das Objekt, das immer tiefer und genauer erkannt wird. Daher vollzieht sich die Erkenntnis der absoluten W. in einem unendlichen Prozeß durch die Erkenntnis immer neuer relativer W. Die relative W. ist eine Erkenntnis, die innerhalb gewisser Grenzen, mit einem bestimmten Grad von Genauigkeit mit der objektiven Realität übereinstimmt, jedoch infolge ihrer Abhängigkeit von den historischen Erkenntnisbedingungen und den Eigenschaften des erkennenden Subjekts, in mancher Beziehung auch von der ständigen Entwicklung der Erkenntnisobjekte Elemente des Relativen enthält. Sie wird daher durch den weiteren Erkenntnisprozeß, durch die Vertiefung und Präzisierung der Erkenntnis verändert. Da jede relative W. aber andererseits in gewissen Grenzen eine richtige Widerspiegelung der objektiven Realität, d. h. objektive W. ist, enthält sie zugleich Elemente der absoluten W. Die menschliche Erkenntnis kann sich der absoluten W. durch die relativen W. immer weiter nähern, ohne jedoch jemals einen endgültigen Abschluß zu finden. Ein allumfassendes, ein für allemal abschließendes System der Erkenntnis Von Natur und Geschichte steht im Widerspruch mit den Grundgesetzen des dialektischen Denkens; was indes keineswegs ausschließt, sondern im Gegenteil einschließt, daß die systematische Erkenntnis der gesamten äußern Welt von Geschlecht zu Geschlecht Riesenfortschritte machen kann. (Engels, MEW, 19, S. 206/207) Von der Definition der W. streng zu unterscheiden ist das Kriterium der W. Erstere stellt fest, was W. ist; letzteres beantwortet die Frage nach der Art und Weise, wie man W. feststellt. Das W.skriterium letzter Instanz, das allen übrigen Methoden der W.sprüfung (Beweis, Deduktion, Reduktion, Entscheidungsverfahren) direkt oder indirekt zugrunde liegt, ist die ■ Praxis. Mit dem W.sbegriff dürfen umgangssprachliche Ausdrücke wie z. B. ein wahrer Mensch oder wahrhafte Erkenntnis nicht verwechselt werden. Wahrnehmung: Form der ideellen Widerspiegelung der objektiven Realität vermittels des Zentralnervensystems der Tiere und der Menschen. Die W. ist ein sinnliches ganzheitliches Abbild der Gegenstände mit ihren Eigenschaften und Beziehungen, die unmittelbar auf die Sinnesorgane einwirken. Sie entsteht genetisch auf der Grundlage der * Empfindung, jedoch nicht als einfache Verknüpfung einzelner Empfin-;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 1040 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 1040) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 1040 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 1040)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 4., überarbeitete und ergänzte Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1983 (Kl. pol. Wb. DDR 1983, S. 1-1134).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleist en, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht., däm Straf -verfahren entziehen kann und keine Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Unterstützung anderer Organe bei der Durchsetzung von gesetzlich begründeten Maßnahmen durch die Deutsche Volkspolizei, Oanuar Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über Maßnahmen zum schnellen Auffinden vermißter Personen und zur zweifelsfreien Aufklärung von Todesfällen unter verdächtigen Umständen vom Ouli Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Unterstützung anderer Organe bei der Durchsetzung von gesetzlich begründeten Maßnahmen durch die Deutsche Volkspolizei, Oanuar Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Auferlegung von Kosten und die Durchführung der Ersatzvornahme. zu regeln. Im Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit und die damit erlassenen Ordnungs- und Verhaltens-regeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstatt Staatssicherheit - Hausordnung - die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen ist vorrangig auf die Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Strafverfahren zu konzentrieren.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X