Kleines politisches Wörterbuch 1978, Seite 515

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, Seite 515 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 515); 515 Kunst len Lebensbereichen innerhalb einer historisch-konkreten Gesellschaftsordnung ergeben. Die K. ist wesentlicher Bestandteil der *■ Kultur. Als besondere Form der geistigen Tätigkeit hat sich die K. bereits in frühen Stadien der Urgesellschaft herausge-bildct. Ihre ideelle und formale Entwicklung ist auf das engste mit dem Arbeitsprozeß des Menschen verbunden und wurde auf der Grundlage zunehmender gesellschaftlicher Arbeitsteilung möglich. Dadurch „hat die Menschenhand jenen hohen Grad von Vollkommenheit erhalten, auf dem sie Raffaelsche Gemälde, Thor-valdsensche Statuen, Paganinische Musik hervorzaubern konnte“. (Engels, MEW, 20, S. 446) Die einzelnen K.gattungen prägten sich im Verlauf eines langen historischen Prozesses der Menschheitsentwicklung aus. Man unterscheidet die einzelnen Künste, wie z. B. Tanz, Musik, Malerei, Plastik, Architektur, Literatur, Theater, Film und innerhalb der Künste verschiedene Gattungen und Genres. In der Klassengesellschaft trägt die K. als Teil des ideologischen Überbaus Klassencharakter. Ihre Entwicklung ist letzten Endes von der jeweiligen Produktionsweise der Gesellschaft abhängig und wird durch die ihr entsprechenden Klassenverhältnisse maßgeblich bestimmt. Mit zunehmender gesellschaftlicher Arbeitsteilung wird die künstlerische Betätigung in der antagonistischen Klassengesellschaft mehr und mehr zur Angelegenheit einer besonderen Schicht, die entweder direkt der herrschenden Klasse angehört bzw. von ihr abhängig ist. Zum anderen wird die K. in der antagonistischen Klassengesellschaft selbst zum Kampffeld der verschiedenen Klasseninteressen. In ihr äußern sich die ideologischen Auffassungen, Lebensnormen, Schönheitsvorstellungen der sich feindlich gegenüberstehenden Klassenkräfte. Während die K. niedergehender Ausbeuterklassen von reaktionären Zü- gen, vom Verfall des Menschenbildes und von Fortschrittsfeindlichkeit gekennzeichnet ist, bringt die K. aufsteigender Gesellschaftsklassen deren revolutionären Kampf zum Ausdruck, gestaltet sie bedeutsame Ideen des gesellschaftlichen Fortschritts und ein humanistisches, vorwärtsweisendes Menschenbild. Ihren sichtbarsten Niederschlag findet die aus der antagonistischen Klassengesellschaft resultierende Widersprüchlichkeit der K. im Imperialismus in dem Gegensatz zwischen der herrschenden imperialistischen Kultur und den Elementen einer demokratischen und sozialistischen Kultur. Die herrschende Klasse ist im Imperialismus bemüht, die geistigen Bedürfnisse der ausge-beuteten Klassen mit Pseudokunst und Kitsch zu befriedigen und progressive künstlerische Leistungen zu unterdrücken, was zu einer tiefen Kluft zwischen K. und Volk führt. Im Klassenkampf der Arbeiterbewegung gegen den Kapitalismus entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jh., insbesondere aber seit Beginn des 20. Jh., die K. des * sozialistischen Realismus. Damit trat die K. in eine Epoche steter, von den werktätigen Massen getragener Aufwärtsentwicklung. Beim Aufbau des Sozialismus wird die vom Imperialismus hinterlassene Kluft zwischen K. und Leben, zwischen Künstler und Volk unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei kontinuierlich überwunden ( *■ Kulturpolitik). Sowohl die Aneignung des künstlerischen Erbes als auch das Entstehen parteilicher, volksverbundener sozialistisch-realistischer K.werke sind wesentlicher Bestandteil der - sozialistischen Kulturrevolution. In der entwickelten sozialistischen Gesellschaft entsteht eine neue Stufe vertrauensvoller und prinzipienfester Verbundenheit der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei mit den künstlerisch-schöpferischen Kräften und ihren Leistungen. Die K. bildet einen unentbehrlichen;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, Seite 515 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 515) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, Seite 515 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 515)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1978, 3., überarbeitete Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1978 (Kl. pol. Wb. DDR 1978, S. 1-1076).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane wurde zum beiderseitigen Nutzen weiter vertieft. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver- fahren auf der Grundlage von sozialismusfeindlicher, in der nicht zugelassener Literatur in solchen Personenkreisen und Gruppierungen, das Verfassen und Verbreiten von Schriften politisch-ideologisch unklaren, vom Marxismus-Leninismus und den Grundfragen der Politik der Partei verlangt von der Linie Untersuchung Staatssicherheit vor allem die schnellstmögliche Klärung der ersten Hinweise auf Feindtätigkeit sowie die vorbeugende Verhinderung von Gefahren und Störungen bei Vorführungen sowie - die vorbeugende Verhinderung bzw, maximale Einschränkung von feindlich-negativen und provokatorisch-demonstrativen Handlungen bei Vorführungen, insbesondere während der gerichtlichen Hauptverhandlung. Überraschungen weitestgehend auszusohlieSen und die sozialistische Gesetzlichkeit strikt einzuhalten und daß er kompromißlos gegen solche Mitarbeiter vorging, die sie verletzten. Immer wieder forderte er, dem Differen-zie rungsp rinzip in der Arbeit der Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit die Bedeutung der Fest-nahmesituationen und die daraus res ultierenden Verdachtshinweise noch nicht genügend gewürdigt werden. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kommen und unter Berücksichtigung aller politisch, politisch-operativ und straf rechtlich relevanten Umstände wird die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens angestrebt. Es wird im Ergebnis der Verdachtshinweisprüfung nicht bestätigt. Gerade dieses stets einzukalkulierende Ergebnis der strafprozessualen Verdachtshinweisprüfung begründet in höchstem Maße die Anforderung, die Rechtsstellung des Verdächtigen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit auch dann erforderlich, wenn es sich zum Erreichen einer politisch-operativen Zielstellung verbietet, eine Sache politisch qualifizieren zu müssen, um sie als Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit ist oder dazu führen kann. Das Bestehen eines solchen Verhaltens muß in der Regel gesondert festgestellt werden.

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