Kleines politisches Wörterbuch 1973, Seite 719

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1973, Seite 719 (Kl. pol. Wb. DDR 1973, S. 719); 719 Religion logien und Theorien der spätbürgerlichen Gesellschaft, von einer tiefen geistigen Krise betroffen. Diese Krise zeigt sich in prinzipiellen innerkirchlichen Gegensätzen und Zweifeln an der Richtigkeit der tradiierten religiösen Dogmen, Überlieferungen und Existenzformen. Durch modernistische, die Tradition negierende religiöse Auffassungen und durch das Ausweichen auf Bereiche, Gegenstände und Inhalte nichtreligiösen Charakters wird versucht, die Krise der R. zu überwinden und den immer offensichtlicher werdenden Widerspruch zur Wissenschaft zu verdecken. Die Ausbeuterklassen haben die R. dazu benutzt, die unterdrückten Massen niederzuhalten. Auch in der Gegenwart werden religiöse Gefühle dazu mißbraucht, die Werktätigen der kapitalistischen Länder von der Erkenntnis ihrer wahren Interessen, vom Klassenkampf abzuhalten und sie mit der kapitalistischen Gesellschaft zu versöhnen ( ► politischer Kle-rikalismus). Andererseits führen die Verschärfung aller Widersprüche des imperialistischen Systems, die menschenfeindliche Politik des Imperialismus und die wachsende Anziehungskraft des Sozialismus dazu, daß große Massen von Gläubigen revolutioniert werden und sich dem antiimperialistischen Kampf anschließen. Wenngleich ihr Eintreten für Frieden, Gerechtigkeit und sozialen Fortschritt religiös motiviert ist, so erweisen sich die menschenunwürdigen Lebensverhältnisse und die R. als die tiefere Ursache ihrer Revo-lutionierung. Viele Angehörige von Kirchen, besonders in den vom Imperialismus unterdrückten, unterentwickelten Ländern, wenden sich gegen die reaktionäre soziale und politische Funk- tion, die die R. in den Händen der reaktionären kirchlichen Hierarchie hat. In der sozialistischen Gesellschaft verliert die R. ihre sozialen Grundlagen. Infolge des Beharrungsvermögens der Traditionen, äußerer Einflüsse und bestimmter Unterschiede in der sozialen Struktur der sozialistischen Gesellschaft und in der Bewußtseinsentwicklung bleibt sie jedoch weiter wirksam. Die Stellung der marxistisch-leninistischen Partei zur R. und ihre Politik gegenüber den Religionsgemeinschaften erwächst aus der Kenntnis des Wesens religiöser Anschauungen, insbesondere ihrer sozialökonomischen und erkenntnistheoretischen Wurzeln. Deshalb verfolgt die SED keine Politik der administrativen Abschaffung der R., sondern tritt für die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit ein. In der sozialistischen Gesellschaft der DDR sind Staat und Kirche getrennt, die Rechte und Pflichten der Religionsgemeinschaften, insbesondere die ungehinderte Ausübung religiöser Handlungen, sind verfassungsmäßig gesichert. Die SED hat sich stets dagegen gewandt, die existierenden weltanschaulichen Gegensätze zwischen Marxisten und Christen zu verwischen, aber auch alle Versuche zurückgewiesen, diese Gegensätze aufzubauschen und die Einheit der Werktätigen im antiimperialistischen Kampfe zu schwächen. Sie geht davon aus, daß die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen der marxistisch-leninistischen Weltanschauung und der R. keinen Hinderungsgrund darstellen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Marxisten und Christen im Kampf für Frieden und gesellschaftlichen Fortschritt, für die umfassende Einbeziehung der;
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Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1973, 2. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1973 (Kl. pol. Wb. DDR 1973, S. 1-1016).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens entsprechenden Vollzug der Untersuchungshaft zu erfüllen hat: Die sichere Verwahrung der Verhafteten. In den Grundsätzen der Untersuchungshaftvollzugsordnung wird betont, daß der Vollzug der Untersuchungshaft den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleist en, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht., däm Straf -verfahren entziehen kann und keine Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen kann. Die Untersuchungshaft wird in den Untersuchungshaftanstalten des Ministeriums des Innern und Staatssicherheit vollzogen. Sie sind Vollzugsorgane. Bei dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feindtätigkeit und zur Gewährleistung des zuverlässigen Schutzes der staatlichen Sicher heit unter allen operativen Lagebedingungen.

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