Kleines politisches Wörterbuch 1967, Seite 30

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, Seite 30 (Kl. pol. Wb. DDR 1967, S. 30); Anerkennung 30 brachte den Kleineigentümer gegen den kapitalistischen Staat auf; zugleich fürchtete er auch den sozialistischen Staat, weil er in ihm keine Perspektive für sein Privateigentum sah: „Der Anarchismus ist ein Produkt der Ver-zweiflung. Die Mentalität des aus dem Geleise geworfenen Intellektuellen oder des Lumpenproletariers, aber nicht des Proletariers." (W. I. Lenin) Die theoretisch-philosophische Grundlage des A. ist ein extremer subjektiv-idealistischer Individualismus und Voluntarismus. Die Begründer des A. waren W. Godwin, M. Stirner und P.-J. Proudhon. K. Marx und F. Engels setzten sich mit M. Stirner in der „Deutschen Ideologie" auseinander und wiesen die Unhaltbarkeit seiner Ideen nach. In „Das Elend der Philosophie” unterzog K. Marx auch die Anschauungen P.-J. Proudhons einer vernichtenden Kritik und entlarvte ihren unwissenschaftlichen und kleinbürgerlichen Charakter. Einer der bekanntesten Vertreter des A. war M. A. Bakunin, der in den 60er Jahren des 19. Jh. mit seinen Anhängern in die Internationale Arbeiterassoziation (--Internationale) eintrat und die Arbeiterbewegung unter seinen Einfluß zu bekommen suchte. K. Marx und F. Engels sowie viele hervorragende Führer der internationalen Arbeiterbewegung führten einen energischen Kampf gegen die Wühlarbeit der Bakunisten und wiesen nach, daß diese mit den Zielen der Arbeiterklasse nichts gemein haben. Auf dem Haager Kongreß (1872) wurden die Bakunisten aus der Internationale ausgeschlossen. Gegen Ende des 19. Jh. wirkte der A. vor allem in Form des Anarchosyndikalismus. Er war eine kleinbürgerliche, halbanarchistische Strömung innerhalb der Arbeiterbewegung, die von Frankreich ausging und in den Gewerkschaften hauptsächlich der romanischen Länder und Südamerikas Einfluß gewann. Wie der A. so verneinte auch der Anarchosyndikalismus die Notwendigkeit des politischen Kampfes der Arbeiterklasse, die führende Rolle ihrer Partei und die Diktatur des Proletariats. Er vertrat die Auffassung, daß die Gewerkschaften (Syndikate) durch einen Generalstreik der Arbeiter, ohne Revolution den Kapitalismus stürzen, die Produktionsmittel vergesellschaften und die Verwaltung und Organisation der Produktion in ihre Hände nehmen könnten. Die Erfahrungen beim Aufbau des Sozialismus in der UdSSR und in den anderen sozialistischen Ländern sowie im Kampf gegen den Imperialismus haben die völlige Unhaltbarkeit des A. praktisch bewiesen. Heute existiert er daher nur noch in Gestalt unbedeutender Splittergruppen; seine Anschauungen wirken in verschiedenen Formen des Dogmatismus und Revisionismus nach. Anerkennung (völkerrechtlich): diplomatischer Akt, durch den ein bestehender Staat (bzw. die Regierung dieses Staates) offiziell erklärt, daß er (bzw. sie) zu einem neuentstandenen Staat bzw. zu einer neuen auf sog. nicht verfassungsmäßigem Wege zur Macht gelangten Regierung normale Beziehungen herstellt. (Neben der A. eines Staates oder einer Regierung gibt es noch die A. einer kriegführenden Partei, einer aufständischen Partei, einer Nation, die sich im Kampf um ihre Unabhängigkeit befindet, einer Widerstandsbewegung.) Durch die A. bringt der anerkennende Staat zum Ausdruck, daß er den neuen Staat als souveränen und gleichberechtigten Teilnehmer an den internationalen Beziehungen be-;
Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, Seite 30 (Kl. pol. Wb. DDR 1967, S. 30) Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, Seite 30 (Kl. pol. Wb. DDR 1967, S. 30)

Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1967 (Kl. pol. Wb. DDR 1967, S. 1-772).

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