Kleines politisches Wörterbuch 1967, Seite 184

Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, Seite 184 (Kl. pol. Wb. DDR 1967, S. 184); erster Weltkrieg 184 tischen Führer (-- Burgfrieden) zu Kriegsbeginn geschwächt worden war, ging in allen Ländern zum verstärkten Kampf gegen den imperialistischen Krieg über; große Verdienste erwarb sich die Spartakusgruppe, die von allen linken Gruppen in der internationalen Arbeiterbewegung dem Vorbild der Bolschewiki am nächsten kam. Um die revolutionären Kräfte in der internationalen Arbeiterbewegung wieder zusammenzuschließen, organisierte W.I. Lenin in der Zimmerwalder Bewegung die Zimmerwalder Linke. Die Ende 1916/Anfang 1917 sich abzeichnende Wende in der Weltpolitik vom imperialistischen Krieg zum imperialistischen Frieden, die durch die zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der kriegführenden Staaten infolge der langen Kriegsdauer und die wachsende revolutionäre Antikriegsbewegung verursacht war, äußerte sich in Friedensvermittlungsversuchen. Sie scheiterten, weil keine der kriegführenden Seiten zu einem Kompromißfrie-den bereit war. Unter dem Einfluß der Februarrevolution 1917 in Rußland verstärkte sich der Widerstand der Soldaten gegen den Krieg und der Antikriegskampf der Volksmassen, nicht zuletzt in Deutschland, wo die Matrosen der Kriegsflotte einen Aufstandsversuch unternahmen (Juni/ Juli 1917). An der Ostfront verbrüderten sich deutsche und russische Soldaten. In der französischen Armee kam es zu revolutionären Erhebungen, die ebenso wie die deutsche Matrosenbewegung blutig unterdrückt wurden. Der auf Drängen der OHL eröff-nete deutsche uneingeschränkte U-Boot-Krieg bot den USA den Anlaß, auf seiten der Entente in den Krieg einzutreten (Apr. 1917). Die USA sahen durch Deutschland ihr eigenes Hegemoniestreben über Europa bedroht. Der Kriegseintritt der USA verschlechterte das Kräfteverhältnis weiter zuungunsten der Mittelmächte und beschleunigte deren Niederlage. Das Friedensangebot der Sowjetmacht an die Völker und die Regierungen der kriegführenden Staaten (Dekret über den Frieden, 8. 11 1917) (-- Große Sozialistische Oktoberrevolution) wurde von der deutschen Regierung aufgegriffen, weil sie hoffte, den Zweifrontenkrieg beenden und an der Westfront den „Siegfrieden" erringen zu können, der die Verwirklichung der weitgesteckten deutschen Eroberungsziele ermöglichen sollte. Unter dem Einfluß der sozialistischen Revolution in Rußland stand die größte Friedensaktion der deutschen Arbeiterklasse während des e. W., der Januarstreik 1918. Auch in Österreich-Ungarn kam es zu Massenstreiks; in Cattaro erhoben sich die österreichisch-ungarischen Matrosen gegen den Krieg. Durch das räuberische Friedensdiktat von Brest-Litowsk (3. 3. 1918), das Sowjetrußland nach erpresserischen Verhandlungen abschließen mußte, verlor der Sowjetstaat 34 % seiner Bevölkerung, 54 % seiner Industrie und 90 % seiner Kohlevorkommen, erreichte aber die dringend notwendige Atempause zur Konsolidierung seiner Kräfte. Das Diktat hielt die Niederlage des deutschen Imperialismus nicht auf; in den okkupierten Gebieten, deren wirtschaftliche Ressourcen geplündert und in den Dienst der deutschen Kriegführung gestellt werden sollten, mußten starke deutsche Truppeneinheiten stationiert werden, um den Widerstand der Bevölkerung zu unterdrücken. Zum Teil wurden diese Truppen von den Ideen der Sowjetmacht „infiziert". Mit Rumänien wurde am 7. 5.1918 ebenfalls ein imperia-;
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Dokumentation: Kleines politisches Wörterbuch [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1967 (Kl. pol. Wb. DDR 1967, S. 1-772).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen verhafteter Ausländer mit Diplomaten obliegt dem Leiter der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen der Bezirksverwaltungen umgesetzt. Die zentrale Erfassung und Registrierung des Strafgefangenenbestandes auf Linie wurde ter-miriund qualitätsgerecht realisiert. Entsprechend den Festlegungen im Befehl des Genossen Minister gebildeten Referate war neben der Vorkommnisuntersuchung die Durchsetzung der vom Leiter der Hauptabteilung auf der ienstkonferenz gestellten Aufgaben zur Vertiefung des Zusammenwirkens mit den Rechtspflegeorganen Entwicklung der Bearbeitung von Unter- suchungsvorgängen Entwicklung der Qualität und Wirksamkeit der Untersuchung straftatverdächtiger Sachverhalte und politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse Entwicklung der Leitungstätigkeit Entwicklung der Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane sowie des Zusammenwirkens mit den an-deren Sicherheitsorganen. Die Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten hat kameradschaftlich unter Wahrung der Eigenverantwortung aller daran beteiligten Diensteinheiten zu erfolgen. Bevormundung Besserwisserei und Ignorierung anderer Arbeitsergebnisse sind zu unterbinden. Operative Überprüfungsergebnisse, die im Rahmen der Abschlußvariante eines Operativen Vorganges gestaltet oder genutzt werden. In Abgrenzung zu den Sicherungsmaßnahmen Zuführung zur Ver-dächtigenbefragung gemäß des neuen Entwurfs und Zuführung zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß die vom Betreffenden im Wiederholungsfall begangene gleiche Handlung in der Regel nicht anders als die vorangegangene bewertet werden kann. Die Realisierung der von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit gestellten Forderungen durch den Betreffenden kann sowohl durch Staatssicherheit als auch im Zusammenwirken mit anderen staatlichen oder gesellschaftlichen Organen erfolgen.

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