Katalog des Unrechts, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen 1956, Seite 122

Katalog des Unrechts, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 122 (Kat. UnR. UfJ BRD 1956, S. 122); Alle Richter sollen in einer aus politischen Erwägungen für zweckmäßig empfundenen Richtung festgelegt werden. § 58 des sowjetzonalen Gerichtsverfassunggesetzes. Ges.Bl. DDR 1952, S. 983 * Bei dem Ostberliner Kammergericht finden regelmäßig einmal wöchentlich Dienstbesprechungen statt. An diesen Besprechungen nehmen neben sämtlichen Richtern des Kammergerichts Vertreter der Ostberliner Justizverwaltung und des Generalstaatsanwalts, verschiedentlich auch des Justizministeriums, sowie Richter des Obersten Gerichts teil. Über den Zweck dieser Besprechungen erklärte die ehemalige Beisitzerin des Zivilsenats des Kammergerichts, Frau Eleonore Brümmer: „ . In den Besprechungen wurden in erster Linie Urteile des Kammergerichts kritisch besprochen, Urteile des Obersten Gerichts erörtert sowie recht-liehe Probleme diskutiert. So wurde z. B. vor dem Urteil des Kammer gerichts vom 21. 1.1954 über die Frage der Zulässigkeit des Rechtsweges einer gegen einen Treuhänder gerichteten Schadensersatzklage (siehe Seite 103) eine Besprechung durchgeführt. Einige Richter hatten die Auffassung, daß in diesem Falle entgegen der sonstigen Rechtsprechung des Obersten Gerichts der Rechtsweg zulässig sein sollte. In der Dienstbesprechung, in der auch ein Vertreter des Zivilsenats des Obersten Gerichts teilnahm, wurde dann aber festgelegt, daß auch in diesem Falle der Rechtsiveg unzulässig sei Ähnliche Dienstbesprechungen werden auch heim Obersten Gericht durchgeführt. Vernehmungsprotokoll Eleonore Brümmer vom 14. 11. 1955 122;
Katalog des Unrechts, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 122 (Kat. UnR. UfJ BRD 1956, S. 122) Katalog des Unrechts, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1956, Seite 122 (Kat. UnR. UfJ BRD 1956, S. 122)

Dokumentation: Katalog des Unrechts, Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Berlin 1956 (Kat. UnR. UfJ BRD 1956, S. 1-210).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf das Leben oder die Gesundheit ein Fluchtversuch nicht verhindert oder der Widerstand gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danac Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und ähnliches zu führen. Der diplomatische Vertreter darf finanzielle und materielle Zuwendungen an den Ver- hafteten im festgelegten Umfang übergeben. Untersagt sind Gespräche Entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Die Ständige Vertretung der mischt sich auch damit, unter dem Deckmantel der sogenannten humanitären Hilfe gegenüber den vor ihr betreuten Verhafteten, fortgesetzt in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten. Das betrifft vor allem die noch gründlichere Aufklärung und operative Kontrolle der Zuziehenden und der Rückkehrer, die noch gründlicher unter die Lupe zu nehmen sind.

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