Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1980, Seite 445

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 34. Jahrgang 1980, Seite 445 (NJ DDR 1980, S. 445); Neue Justiz 10/80 445 zungen und Schäden am sozialistischen Eigentum unverzüglich aufzudecken, um weitere Arbeitspflichtverletzungen und Schäden zu vermeiden. Die Aufdeckung der im Bewußtsein des betreffenden Werktätigen wurzelnden Ursachen für die Arbeitspflichtverletzung, die zum Eintritt des Schadens führte, gibt Auskunft darüber, warum der Werktätige unter den gegebenen Bedingungen ihm obliegende Arbeitspflichten verletzt und dadurch fahrlässig einen Schaden am sozialistischen Eigentum verursacht hat. Diese Ursachen machen sichtbar, welche Einstellung der Werktätige fcu seinen Arbeitspflichten hat und wie sein sozialistisches Eigentümerbewußtsein entwickelt ist Die Bedingungen, die sich begünstigend auf die Arbeitspflichtverletzung und damit auch auf die Verursachung des Schadens ausgewirkt haben, können sehr unterschiedlicher Art sein. So können Unzulänglichkeiten in der Arbeitsorganisation, eine nicht eindeutige Bestimmung der Verantwortungsbereiche der Werktätigen, mangelhafte Wachsamkeit und Kontrolle sowie ein liberales Verhalten der Leiter gegenüber Disziplinverstößen Arbeitspflichtverletzungen und daraus resultierende Schäden am sozialistischen Eigentum begünstigt haben. Zu beachten sind hier aber auch zeitweilig auftretende erhöhte Belastungen der Werktätigen bei der Erfüllung der ihnen übertragenen Arbeitsaufgaben, wie z. B. Überstundenarbeit, starker Publikumsverkehr in Kaufhallen und anderen Einrichtungen, erhöhte Lärmbelästigungen und andere die Konzentration und Aufmerksamkeit der Werktätigen beeinträchtigende Faktoren. In bestimmten Fällen können sich auch familiäre Konflikte oder andere persönliche Sorgen begünstigend auf Arbeitspflichtverletzungen auswirken. 4. Die Höhe des Schadens und seine volkswirtschaftlichen Auswirkungen Bei der Höhe des Schadens sind zunächst alle durch das arbeitspflichtverletzende Handeln des Werktätigen verursachten Minderungen des dem Betrieb anvertrauten sozialistischen Eigentums i. S. des § 261 Abs. 1 AGB zu erfassen. Zur Höhe des Schadens gehören aber auch die darüber hinausgehenden konkreten Vermögensnachteile des Betriebes (z. B. ein von § 261 Abs. 1 AGB nicht erfaßter Produktionsausfall). Neben der Höhe des Schadens sind auch immer die weitergehenden volkswirtschaftlichen Auswirkungen zu berücksichtigen. Dazu gehören alle durch den Schaden hervorgerufenen negativen Auswirkungen auf die Erfüllung der betrieblichen Aufgaben, dadurch eingetretene Verzögerungen bei der Erfüllung von Verträgen u. a. 5. Die Art und Schwere der Schuld Unter den Arten der Schuld sind auch im Arbeitsrecht Vorsatz und Fahrlässigkeit zu verstehen. Eine vorsätzliche Schuld weist gegenüber einer fahrlässigen Schuld immer eine größere Schwere auf. Die Schwere der Schuld wird durch alle subjektiven Umstände des arbeitspflichtverletzenden Handelns einschließlich der Verursachung des Schadens bestimmt. Dazu gehören vor allem die Einstellung des Schadensverursachers zu seinen Arbeitspflichten und zum sozialistischen Eigentum, die Motive für das arbeitspflichtverletzende Handeln, die Zielstellung des Werktätigen bei der Arbeitspflichtverletzung und seine Willensanspannung bei ihrer Verwirklichung, die Auswahl der Mittel und Methoden, das subjektiv erfaßte Ausmaß des Schadens und seiner volkswirtschaftlichen Auswirkungen sowie die in die Schuld eingehenden Ursachen und Bedingungen. Diese subjektiven Umstände gehen jedoch nur dann in die Schuld ein und bestimmen ihre Schwere, wenn sie in den objektiven Umständen des schadensverursachenden arbeitspflichtverletzenden Handelns des Werktätigen ihren konkreten Ausdruck finden. Zu beachten ist, daß die Schwere der Schuld nicht nur durch die Schuldart Fahrlässigkeit für den verursachten Schaden und ihre Schwere, sondern auch durch die Art und Schwere der Schuld für die dafür ursächliche Arbeitspflichtverletzung bestimmt wird. Diese wird in einer Reihe von Fällen die Merkmale des Vorsatzes aufweisen. Vorsätzliche Arbeitspflichtverletzungen erhöhen immer die Schwere der Schuld, auch wenn der dadurch verursachte Schaden nur fahrlässig herbeigeführt wurde. Berücksichtigt werden muß aber auch die Schwere der fahrlässigen Schuld für die Verursachung des Schadens, die durch den Grad der mangelnden Sorgfalt, der Leichtfertigkeit, Gleichgültigkeit oder anderer fahrlässiger Verhaltensweisen bestimmt wird. Dieser Grad hängt u. a. ab von den Anstrengungen, die der Werktätige unternommen hat, um sich die ihm in der konkreten Situation zur Verhinderung des Schadens obliegenden Arbeitspflichten bewußt zu machen, vom Grad der Voraussehbarkeit des verursachten Schadens und seiner volkswirtschaftlichen Auswirkungen, von den tatsächlich vorhandenen Möglichkeiten des Werktätigen, einen als mögliche Folge seines Handelns erkannten Schaden vermeiden zu können, von den Motiven, von denen der Werktätige sich bei seinem zur Verursachung des Schadens führenden Handeln leiten ließ. 6. Die bisherigen Leistungen des Werktätigen Hierzu gehören vor allem die Arbeitsleistungen des Werktätigen bei der Erfüllung der ihm im Rahmen seines Arbeitsrechtsverhältnisses übertragenen Arbeitsaufgaben, einschließlich der Leistungen im sozialistischen Wettbewerb. Darüber hinaus werden aber auch besondere Leistungen bei der Ausübung gesellschaftlicher Funktionen im Betrieb zu beachten sein. 7. Das Verhalten des Werktätigen vor und nach der Arbeitspflichtverletzung und der Verursachung des Schadens Neben den bisherigen Leistungen des Werktätigen ist auch sein darüber hinausgehendes Gesamtverhalten im Betrieb zu beachten. Dazu gehören insbesondere sein Verhalten zu seinen Arbeitspflichten und zum sozialistischen Eigentum, seine Stellung im Arbeitskollektiv, seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und das politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben im Betrieb mitzugestalten. Dieses Verhalten gibt Auskunft darüber, ob die Arbeitspflichtverletzung und die daraus resultierende Schadensverursachung Ausdruck einer allgemeinen kritikwürdigen Einstellung des Werktätigen zu seinen Arbeitspflichten und zum sozialistischen Eigentum ist oder ob sie als persönlichkeitsfremdes Verhalten charakterisiert werden kann. Bei der Bewertung des Verhaltens nach der Arbeitspflichtverletzung und der Verursachung des Schadens ist insbesondere die Mitwirkung des Werktätigen bei der Aufklärung der Schadensursachen, seine Bereitschaft und seine Anstrengungen zur Wiedergutmachung des Schadens sowie seine Arbeitsdisziplin zu beachten. Dieses Verhalten läßt in der Regel sichtbar werden, ob der Werktätige künftig seine Arbeitspflichten ordnungsgemäß erfüllen und das sozialistische Eigentum achten wird. 8. Die bisherigen erzieherischen Maßnahmen Zu berücksichtigen sind hier alle noch nicht erloschenen, nicht getilgten oder anderweitig in ihrer Entscheidungswirkung noch nicht abgelaufenen Maßnahmen, die gegenüber dem Werktätigen wegen der Verletzung von Arbeitspflichten (oder wegen anderer mit dem Arbeitsrechtsverhältnis eng verbundener Rechtsverletzungen) durchgeführt bzw. ausgesprochen wurden. Das sind vor allem Disziplinarmaßnahmen (§ 254 AGB), Erziehungsmaßnahmen der Konfliktkommission (§ 29 KKO) sowie bereits vorliegende Schadenersatzverpflichtungen aus materieller Verantwortlichkeit (§§ 261 ff. AGB). Zu beachten sind hier aber auch bereits durchgeführte erzieherische Aussprachen, Auseinandersetzungen im Arbeitskollektiv, Disziplinarverfahren, die ohne Ausspruch einer Disziplinarmaßnahme beendet wurden (§ 257 Abs. 1 AGB), u. a. m.;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 34. Jahrgang 1980, Seite 445 (NJ DDR 1980, S. 445) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 34. Jahrgang 1980, Seite 445 (NJ DDR 1980, S. 445)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 34. Jahrgang 1980, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1980. Die Zeitschrift Neue Justiz im 34. Jahrgang 1980 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1980 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1980 auf Seite 576. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 34. Jahrgang 1980 (NJ DDR 1980, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1980, S. 1-576).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Bezirksverwaltungen gewissenhaft untersuchen, welche, wesentlichen Handlungen, Vorkommnisse und Erseheinungen - natürlich unter Berücksichtigung der bisher vorliegenden Erkenntnisse absehbaren Entwicklungen - auf den jeweiligen Transitstrecken auftreten können.

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