Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1960, Seite 221

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 221 (NJ DDR 1960, S. 221); bei dürfen keinesfalls Delegierte aus den volksdemokratischen Ländern und aus Ländern, die sich noch unter kolonialer Unterdrückung befinden, bestohlen werden, sondern der ganze Schlag ist gegen die Delegierten aus den kapitalistischen Staaten und in erster Linie aus den NATO-Staaten zu richten Nachdem er diesen Beschluß mitgeteilt hatte, schrieb Ljoschka-Nagel weiter: „Die Entschließung haben wir einstimmig und von ganzem Herzen angenommen, da wir, obgleich Taschendiebe, keine Hydren des Imperialismus sind, die internationale Lage verfolgen und nicht hinter dem Leben Zurückbleiben wollen. Wir selbst werden eine solche Linie verfolgen, und den anderen, mit denen wir auf dem Festival in Moskau Zusammentreffen, werden wir eine strenge Instruktion und eine politische Erläuterung geben. Wir wissen nur nicht, wie wir uns gegenüber den Deutschen verhalten sollen einfacher gesagt: wie können wir verhindern, daß wir die Deutschen aus Ostdeutschland mit denen aus Westdeutschland verwechseln? Sowohl die einen als auch die anderen sprechen die gleiche Sprache, sie ähneln sich im Aussehen und gehen wohl auch ziemlich gleich gekleidet. Urteilen Sie selbst, wie sollen wir uns in dem komplizierten deutschen Problem zurechtfinden, damit wir nicht unabsichtlich unsere deutschen Freunde kränken.“ Zur Ehre der Moskauer Miliz sei gesagt, daß die Tambowsker Entschließung aus Gründen, die nicht von ihren Verfassern abhingen, nicht verwirklicht werden konnte. Ich erinnere an diesen spaßigen Brief nicht, um die Leser zu belustigen, und auch nicht, um ein überflüssiges Mal unter Beweis zu stellen, daß die wärmsten Gefühle zu den deutschen Freunden in der Sowjetunion wahrhaftig keine Ausnahmen kennen. Das zu beweisen, besteht seit langem einfach keine Notwendigkeit so allgemein bekannt ist es. Ich erinnere an diesen Brief, um noch einmal wenn auch indirekt meine alte Überzeugung zu begründen, daß es unmöglich ist, die Gesellschaft dadurch von den Verbrechern zu erlösen, daß man die Verbrecher von der Gesellschaft isoliert. Im Gegenteil, man muß sie einer ständigen, zielstrebigen und starken Beeinflussung aussetzen, weil gerade diese Einflußnahme eine der wirksamen Methoden der Umerziehung von Menschen darstellt, die aus dem einen oder anderen Grund den Weg des Verbrechens eingeschlagen haben. * Es handelt sich selbstverständlich um die sozialistische Gesellschaft, in der einerseits die Faktoren beseitigt sind, die die Kriminalität hervorrufen, und in der es andererseits für die Menschen, die ein Verbrechen begangen haben, niemals zu spät ist, zu ehrlicher Arbeit zurückzukehren. Im September 1859, d. h. vor mehr als hundert Jahren, veröffentlichte Marx in der amerikanischen Zeitung „New York Daily Tribüne“ seinen Artikel „Bevölkerung, Verbrechen und Pauperismus“, in dem er die wirklich prophetischen Worte schrieb: „Es muß irgend etwas faul im Innersten eines solchen sozialen Systems sein, das seinen Reichtum vergrößert, aber dabei die Armut nicht verringert, und in dem die Kriminalität sogar schneller als die Bevölkerung wächst.“ Es ist interessant, daß der Chef der amerikanischen politischen Polizei (FBI), Edgar H o o v e r, im Juni 1959 in einer Rede in der amerikanischen Stadt Charleston sozusagen ungewollt das hundertjährige Jubiläum dieses Artikels vermerkte, indem er vollinhaltlich die Leitsätze des Marxschen Aufsatzes bestätigte. Hoover sagte in dieser Rede: „Die Kriminalität wächst in den USA in erschreckendem Tempo und erreichte im Jahre 1958 einen nie gekannten Höchststand, wobei sich ein schrecklicher Zuwachs im Vergleich zu 1957 zeigt Die Zahlen für das Jahr 1958 sind ebenfalls leider einfach erschütternd Die Gesamtkosten, die dem Land durch die Kriminalität erwachsen, erreichen jetzt die Höhe von 22 Milliarden Dollar pro Jahr, d. h., sie machen fast ein Drittel des gesamten Staatshaushaltes der Bundesregierung pro Jahr aus “ Über ein Jahr vorher hatte der gleiche Hoover in einer Rede auf der Tagung der amerikanischen Legion in Atlantic-City ein erschreckendes Anwachsen der Kriminalität im Jahre 1957 festgestellt. Hoover hatte dort erklärt, daß allein in den elf Nachkriegsjahren die Zahl der Schwerverbrechen, die in den USA begangen worden sind, von 1 685 203 auf 2 653 150 angestiegen ist. Sowohl in der Rede in Atlantic-City als auch in der Rede in Charleston erwähnte Hoover das gewaltige Anwachsen der Jugendkriminalität. „Die Kräfte der Verbrecherwelt“, erklärte Hoover in einer Rede vom Juni 1959, „haben das Leben von Tausenden von Jungen und Mädchen befleckt. Die Jugendkriminalität hat sich in den letzten Jahren kein einziges Mal verringert sie steigt ununterbrochen Wir haben es nicht mit zufälligen Rechtsverletzern zu tun, sondern mit vollendeten jugendlichen Verbrechern “ Es ist interessant, daß die heutige amerikanische Wirklichkeit die oben angeführten Worte von Marx sogar in den Einzelheiten bekräftigt. So führt der amerikanische Publizist B. Fine in seinem 1957 in den USA erschienenen Buch „Eine Million Rechtsverletzungen“ offizielle statistische Angaben an, denen zufolge das Anwachsen der Kriminalität in Amerika den Bevölkerungszuwachs um das Vierfache übersteigt. Es erweist sich damit, wie prophetisch die Worte von Marx sind, die er vor hundert Jahren geschrieben hat. Die amerikanischen Politiker unserer Tage müssen ob sie es wollen oder nicht, ob sie Marx kennen oder nicht zwangsläufig die entscheidende, hauptsächliche und für die kapitalistische Wirklichkeit erschreckende Schlußfolgerung bestätigen, die von Marx längst gezogen worden ist und die das, was sich heute ereignet, absolut vorausgesagt hat. * Wir werden uns bei der Betrachtung der Probleme über den Stand der Kriminalität in de* USA und in den anderen kapitalistischen Ländern absichtlich auf deren eigene Quellen berufen, um nicht der „roten Propaganda“ verdächtigt zu werden. Da wir annehmen, daß niemand den Chef des FBI in dieser Richtung verdächtigt, haben wir seine eigenen Worte angeführt. Aber, um zu beweisen, daß das Haupt der amerikanischen Polizei bei aller erzwungenen Offenheit in seinen Äußerungen (erzwungen deshalb, weil die Wahrheit doch an den Tag kommt) dennoch das wirkliche Bild auf diesem Gebiet etwas abgeschwächt hat, führen wir einige Auszüge aus einem Artikel des bekannten englischen Journalisten Don Edon an. Don Edon ist New Yorker Korrespondent der englischen bürgerlichen Zeitung „Daily Mail“, die man ebenfalls wie auch Don Edon selbst nicht der Propaganda für den Marxismus verdächtigen kann. Vor einiger Zeit veröffentlichte die „Daily Mail“ einen großen Artikel Edons, der dem Problem der Kriminalität unter der amerikanischen Jugend gewidmet war. In diesem Artikel heißt es u. a.: „Heute früh, wie auch jeden Morgen, spricht New York nicht über den amerikanischen Sputnik, sondern über die Jugendkriminalität. Der Sputnik, war die Sensation eines Tages. Der Terror der Halbwüchsigen und die anwachsende Welle der Kriminalität ist die Sensation eines jeden Tages. Die Polizei erwägt jetzt den Einsatz von Patrouillen-Hubschraubem über dem Zentral-Park, der 221;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 221 (NJ DDR 1960, S. 221) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Seite 221 (NJ DDR 1960, S. 221)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 14. Jahrgang 1960, Ministerium der Justiz (MdJ), Oberstes Gericht (OG) und Generalstaatsanwalt (GStA) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Deutscher Zentralverlag, Berlin 1960. Die Zeitschrift Neue Justiz im 14. Jahrgang 1960 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 am 5. Januar 1960 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 vom 20. Dezember 1960 auf Seite 844. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 14. Jahrgang 1960 (NJ DDR 1960, Nr. 1-24 v. 5.1.-20.14.1960, S. 1-844).

In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und sind mit den Leitern der medizinischen Einrichtungen die erforderlichen Vereinbarungen für die ambulante und stationäre Behandlung Verhafteter und die durch Staatssicherheit geforderten Bedingungen für die Sicherung der Ziele der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen iiji Untersuchungshaftvollzug, Es ergeben sich daraus auch besondere Anforderungen an die sichere Verwahrung der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre ununterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende, Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten. Die Gesamtheit operativer Erfahrungen bei der Verwirklichung der sozialistischen Jugend-politik und bei der Zurückdrängung der Jugendkriminalität gemindert werden. Es gehört jedoch zu den spezifischen Merkmalen der Untersuchungsarboit wegen gcsellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher, daß die Mitarbeiter der Referate Transport im Besitz der Punkbetriebsberechtigung sind. Dadurch ist eine hohe Konspiration im Spreehfunkver- kehr gegeben. Die Vorbereitung und Durchführung der Transporte mit Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft Abscan. V- Ralimenwa chdin ordnung Staatssicherheit Abscbn., Miellce, Referat auf der Exmatrihulationsveranstaltung an der Hochschule dos Staatssicherheit am, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit ,Information des Leiters der Abteilung überarbeitet und konkretisi ert werden, Die Angehörigen der Linie die militärische Ausbildung politisch-operativen-faehlic durch Fachschulungen und ielgerichtet zur Lösung der.

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