Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 511

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 511 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 511); 511 Stehlen entwicklungsbedingte S. bis zum 5. Lebensjahr noch nicht überwunden, so ist es notwendig, diesen Mangel durch Sprachtherapie noch möglichst vor der Einschulung zu beseitigen, da stammelnde Kinder im Unterricht, besonders beim Lesen und Rechtschreiben, große Schwierigkeiten haben. Es wird zwischen Laut-, Silben- und Wort-S. unterschieden. Häufig ist der Sigmatismus, die fehlerhafte Aussprache der Zischlaute. Bei universeller Dyslalie, auch Tetismus genannt, ist die Aussprache aller Konsonanten und Lautgruppen mit Ausnahme der des T gestört; bei multipler Dyslalie ist die Aussprache des größten Teils der Konsonanten gestört. Standardisierung f Psychometrie, f Faktorenanalyse. Standardmeßfehler Î Reliabilität. Standardnorm: Norm, die man aus normal verteilten Rohwerten für bestimmte Parameter der Normverteilung, z. B. für n = 1, /z = 0, or = 1, erhält. Je nach dem Objektbereich werden verschiedene S.en konventionell benutzt, z. B. Z-Normen mit /л = 100, а = 10, C-Normen mit ju = 5, cr= 2, T-Normen mit ц = 50, er = 10 oder IQ-Normen mit /л = 100, cr= 15. Jede S. stellt einen linearen Verrechnungsmaßstab der normalverteilten Rohwerte dar und macht einen unverzerrten Vergleich verschiedener Werte, z. B. von Testwerten, auf der jeweiligen S.Skala möglich. Die einzelnen Skalen gehen durch lineare Transformationen ineinander über. Standardreiz: Reiz, genauer: Objekt oder Umgebungszustand, das bzw. der in bezug auf eine bestimmte Variable als Norm oder Standard gilt beim Vergleich verschiedener Objekte oder Umgebungszustände in Experimentalsituationen. Der Vergleich zwischen S. und sog. Vergleichsreiz erfolgt bei den klassischen Methoden zur Schwellenbestimmung unter sonst konstanten Bedingungen bezüglich der, speziellen Relationen größer, kleiner, gleich zwischen den subjektiven Ausprägungen von S. und Vergleichsreiz (f Psycho-physik). Standard(wert)skalen j Psychometrie. Standhaftigkeit: charakterliche Eigenschaft, die durch Stabilität und Resistenz von Überzeugungen, Standpunkten und Grundhaltungen gekennzeichnet und eng mit Î Beharrlichkeit, f Treue, Unbeirrbar-keit und Prinzipienfestigkeit verbunden ist. Die Erziehung zur S. ist ein wichtiges Ziel der Entwicklung des sozialistischen Klassenbewußtseins. Startapathie: möglicher psychischer Zustand vor Wettkampf beginn, der durch Symptome wie Trägheit, Schlaffheit, Müdigkeit sowie durch Abneigung, am Wettkampf teilzunehmen, gekennzeichnet ist. Î Vorstartzustand. Startfieber: sog. Lampenfieber beim Sportler im Vorstartzustand, eine situationsbedingte psychische Erregung (Aufregung). £)urch S. ist die Wett- kampfbereitschaft beeinträchtigt, denn der Sportler muß Willensenergie aktivieren, um das S. zu unterdrücken. Statistik, erschöpfende oder suffiziente : in der statistischen Schätztheorie die Menge der aus einem Stichprobenergebnis auf eine oder mehrere Kenngrößen reduzierten Parameter, die die gesamten Informationen aus der Stichprobe über einen unbekannten Parameter enthalten. Beispielsweise bildet für eine Normalverteilung die Kenngröße Mittelwert über der Stichprobe eine erschöpfende Schätzung des unbekannten Parameters Erwartungswert. E. S. sind im Rahmen moderner Ansätze zur psychologischen I Testtheorie von großer Bedeutung. Dabei ist ein Stichprobenergebnis gerade ein Antwortmuster, das beobachtet wurde. Ziel ist es, durch eine geeignete Statistik, z. B. durch ein logistisches I Testmodell, eine Reduktion der Beobachtungsdaten so durchzuführen, daß das Ergebnis einfacher ausgenutzt und interpretiert werden kann als die Ausgangsdaten. Als Beispiel dafür kann die Reduktion auf einen Fähigkeitswert aus einem Antwortmuster gelten. Trotzdem bleibt die gesamte Information aus der Stichprobe bezüglich des unbekannten Parameters erhalten, statistische Analyse: ungenaue Sammelbezeichnung für die mathematisch-statistischen Verfahren, mit deren Hilfe spezielle oder weiterführende Datenanalysen vorgenommen werden können, die über eine einfache Deskription oder Inferenz hinausgehen, z. B. eine Faktorenanalyse, eine Diskriminanz-, eine Zeitreihen- oder eine Trendanalyse. t Datenauswertung, statistischer Begriff Î Begriff. Status: die Bewertung oder das Ansehen, welche ein Individuum auf Grund seiner sozialen Position und seiner persönlichen Voraussetzungen zur kooperativen Tätigkeit, d. h. zur Aufgabenbewältigung innerhalb einer bestimmten Gruppe, erhält. Der S. ist nicht wie die Bezeichnung vermuten lassen könnte unveränderlich. Mit der Entwicklung der Gruppe, der stärkeren Differenzierung und besseren Einschätzungsmöglichkeit kann der S. variieren. Daneben kann ein und dieselbe Persönlichkeit in verschiedenen Gruppen einen unter-schiedl. S. haben. Der S. kann soziometrisch erfaßt werden. S.merkmale sind äußerliche Kennzeichen, die der Aufrechterhaltung des S. dienen, jedoch keine notwendige Grundlage bilden. Sie besitzen aber Signalfunktion für andere. In der bürgerlichen Sozialpsychologie wird der Begriff unterschiedlich, oft undialektisch verwendet. Stehlen: unberechtigte Aneignung fremden Eigentums zum Zwecke der persönlichen Bereicherung. S. wird als kriminelles Delikt angesehen. Es kann, besonders bei Kindern, ein Symptom neurotischer Fehlentwicklung oder Verwahrlosung sein. Kennzeichnend dafür ist oft die Sinnlosigkeit der Hand-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens alle Beweisgegenstände und Aufzeichnungen, die vom Täter zur Straftat benutzt oder durch die Straftat hervorgebracht worden sind, im Rahmen der allseitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit durch wahrheitsgemäße Aussagen zur Straftat als auch eine ausschließlich in Wahrnehmung seines Rechts auf Verteidigung erfolgende Mitwirkung am Strafverfahren, die gegen die Feststellung der objoktLvnWahrhsit gerichtet ist. Das berührt nicht die VerpfLxht des Untersuchungsorgans, daß die Beweismittel selbstverständlich dem Staatsanwalt und dem Haftrichter zur Begründung der Einleitung des Ermittlungsverfahrens beginnt und mit der Übergabe des üntersuchungsergebnisses an den für das inistex lum für Staatssicherheit bestätigten Staatsanwalt endet, rffZ. Voraussetzung für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß der Verdacht einer Straftat besteht und die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Das verlangt, vor Einleitung des Ermittlungsverfahrens anhand objektiver Kriterien und Umstände gewissenhaft zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, obwohl der Verdacht einer Straftat vorliegt, ist eine rechtspolitisch bedeutsame Entscheidungsbefugnis der Untersuchungs-organe, die einer hohen politischen Verantwortung bedarf.

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