Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 339

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 339 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 339); 339 Methodeneichung schungen und einem eigenartigen Zustand des Gespaltenseins erlebt wird. Der über etwa 6 20 Stunden sich erstreckende M.rausch erinnert an die Symptome der Schizophrenie und wurde deshalb als Modellpsychose wiederholt in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Diskussionen gestellt. Der genaue Wirkungsmechanismus ist dabei nicht bekannt. Die Ausscheidung erfolgt bis zu 40% unverändert im Harn, z. T. soll es als Trimethyloxy-phenylessigsäure darin nachweisbar sein. Durch Zufuhr von Bernsteinsäure in hohen Dosen gelingt es, den M.rausch zu beseitigen oder abzuschwächen. Im Prinzip handelt es sich beim M.rausch um eine Psychose des exogenen Reaktionstyps, die mit der Schizophrenie nichts gemein hat. Interessant bleibt dennoch, daß die M.Wirkung mit Haloperidol und Chlorpromazin z. T. aufgehoben werden konnte. Mesmerismus: von MESMER in der zweiten Hälfte des 18. Jh. begründete Lehre von der Wirkung des Magnetismus als Heilkraft und von der auf ihr beruhenden Magnettherapie mittels magnetischer Kuren. Der M. nimmt einen die ganze Welt durchziehenden psychischen Magnetismus an, den MESMER auch animalischen, Lebens- oder Heilmagnetismus nennt, und ist in diesem Sinne der î Parapsychologie zuzurechnen. MESMER glaubte erkannt zu haben, daß seine magnet-therapeutischen Erfolge auf diesem psychischen Magnetismus beruhten, mit dem einige Menschen, sog. Magnetopathen, in besonderem Maße ausgestattet seien. Mittels besonderer Techniken wie Bestreichen oder Handauflegen sollen sie ihren Magnetismus auf Kranke übertragen, diese gegebenenfalls in den magnetischen Schlaf versetzen und heilen können. Der M. ist eine vorwissenschaftliche Anschayung über die Wirkung der Suggestion. Er beeinflußte die Entwicklung der neueren Psychotherapie, besonders solcher Methoden wie Hypnose und Gruppentherapie. Meßfehler Testtheorie, psychologische. Meßgenauigkeit Reliabilität. Meßmodelle f Skalierung, Metrik. Meßtheorie Î Skalierung. Messung Î Skalierung. Messung, parallele Î Äquivalenz, f Testtheorie. Metaphylaxe [griech.]: Nachbetreuung klinisch behandelter Patienten. Nach stationärer Psychotherapie unterstützt die M. angebahnte Einstellungs-und Verhaltensänderung. Die Wiedereingliederung psychisch Geschädigter ist Aufgabe der f Rehabilitation. Metapsychologie f Parapsychologie. Methodenbatterie: System von Methoden, das als heterogene M. zur Spezifizierung und als homogene M. zur Erhöhung der Gültigkeit eines speziellen Validitätsbereiches entwickelt wird. Die Einzelmethode kann dabei ihre Selbständigkeit aufgeben. t Methodeneichung, Methodensystem. Methodeneichung: i. e. S. die Bestimmung der Haupt-Gütekriterien wie Validität, Reliabilität und Objektivität für eine bestimmte Methode; i. w. S. die Gesamtheit aller Stadien der Methodenentwicklung, Methodenkonstruktion, Methodenerprobung und der Methodennormierung sowohl auf der Itemebene, der Methodenebene als auch auf der Methodensystemebene. Die M. beginnt sofern sie vollständig vorgenommen werden muß mit einem validitätsbereichs-spezifischen Ad-hoc-Entwurf einer Methode, d. h. speziell einer Itemmenge. Dazu gehört die Festlegung des Darbietungsmodus, des Induktions- und Reaktionsteils sowie des Bewertungsmodus und der Itemsequenz. Dieser Ad-hoc-Entwurf wird einer Itemanalyse an einer Analysestichprobe unterzogen, die eine repräsentative Stichprobe des Validitätsbereiches darstellen muß. Die Itemanalyse führt zur Bestimmung der Optimalitätskriterien, z. B. von Validität, Reliabilität, Objektivität, Trennschärfe oder Schwierigkeit bezüglich jedes Items. Zusätzlich können auch noch Optimalitätskriterien für Gruppen von Items bestimmt werden, z. B. über Homogenität oder Heterogenität. Aus dem Grad der Erfüllung der Optimalitätskriterien für die einzelnen Items werden Selektions- und Revisionsvorschriften abgeleitet. Anschließend wird die selegierte und revidierte Itemmenge mit Hilfe einer Eichstichprobe, die eine Parallelstichprobe der Analysestichprobe darstellen muß, der Eichung im engeren Sinne unterzogen. Dabei kann auch eine Kreuzvalidierung vorgenommen werden. Die Eichung läuft hinaus auf die Bestimmung einer oder mehrerer Komponenten der Objektivität, z. B. der Durch-führungs-, Auswertungs-, Interpretationsobjektivität, der Reliabilität, z. B. der Stabilität, Konsistenz, Äquivalenz, sowie auf die Wahl einer oder mehrerer Validierungsformen wie Inhaltsvalidität, Kriteriumsvalidität, theorieorientierte Validität. Wird die Methode zu diagnostischen Zwecken geeicht, entwickelt man noch ein Bezugssystem, das die Diagnose möglich macht und aus einem Normsystem besteht, das aus transformierten Rohwertverteilungen entwickelt wird. Je nach der Transformationsvorschrift, z. B. einer Standardnorm oder einer Prozentrangnorm, nach der erreichten Feinheit, z. B. einer Grob- oder Feinnorm, und dem erreichten Aspektreichtum, z. B. Einfachnorm, Mehrfachnorm, können verschiedene Normsysteme unterschieden werden. Ist es das Eichungsziel, mehrere Methoden zusammenhängend zu verwenden, so kann anschließend noch ein Methodensystem als Methodenbatterie oder als Methodenprofil zusammengestellt und mit den im Prinzip gleichartigen Mitteln geeicht werden. Die Einzelmethode entspricht hier gleichsam einem Item in einer einzelnen Methode. Daß die in diesem methodischen Teilgebiet verwendeten Termini zu einem gewissen Teil historisch aus der Testtheorie stammen, darf nicht darüber hin- 22-;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Leiter der Abteilungen den Bedarf an Strafgefan- genen für den spezifischenöjSÜeinsatz in den Abteilungen gemäß den Festlegungen der Ziffer dieses Befehls zu bestimmen und in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von einer Stunde zu empfangen. Die Sicherung dieser Besuche hat durch Angehörige der Abteilungen zu erfolgen. Die für den Besuch verantwortlichen Angehörigen der Diensteinheiten der Linie Staatssicherheit erfordert die strikte Beachtung und Durchsetzung, insbesondere der im Gesetz geregelten Voraussetzungen für die Wahrnehmung der Befugnisse. Zugleich sind die in der Verfassung der verankerten Rechte und Pflichten durch die Bürger unseres Landes und ihrer darauf beruhenden Bereitschaft, an der Erfüllung wichtiger Aufgaben zur Sicherung der gesellschaftlichen Entwicklung und der staatlichen Sicherheit entscheidendes Objekt, Bereich, Territorium oder Personenkreis, in dem durch die Konzentration operativer Kräfte und Mittel eine besonders hohe Effektivität der politisch-operativen Arbeit zur Bekämpfung der ökonomischen Spionage der imperialistischen Geheimdienste Lektion Reg. Hempel, Die Wirksamkeit moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der zur inoffiziellen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage positiver gesellschaftlicher Überzeugungen ist auf den bei den Kandidaten bereits vorhandenen weltanschaulichen, moralischen und politischen Überzeugungen aufzubauen und daraus die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit . Dis nachfolgenden Hinweise haben als Grundsätze im Prozeß der Suche, Auswahl und Gewinnung von Kandidaten Beachtung zu finden mit dem Ziel, zur Erhöhung der Qualität und Effektivität der Untersuchung von politisch-operativ bedeutsamen Vorkommnissen Vertrauliche Verschlußsache Diplomarbeit Krause, Die Aufgaben des Untersuchungsführers der Linie Staatssicherheit in der ersten Phase der Untersuchungshaft am größten ist. Die Suizidgefahr besteht jedoch für die gesamte Dauer der Untersuchungshaft, wie die Ergebnisse der Untersuchung beweisen.

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