Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik Teil Ⅰ 1973, Seite 105

Gesetzblatt (GBl.) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Teil Ⅰ 1973, Seite 105 (GBl. DDR Ⅰ 1973, S. 105); Gesetzblatt Teil I Nr. 11 Ausgabetag: 9. März 1973 105 ten Behälter unter Verwendung eines gesonderten Einwegeinsatzes) und in gefahrloser, durch Arbeits- und Brandschutzinstruktion festzulegender Weise zu vernichten (vorzugsweise zu verbrennen). (8) In den Arbeitsräumen dürfen nur die für den Fortgang der Arbeiten benötigten Mengen an Epoxidharzen aufbewahrt werden. Darüber hinausgehende Mengen sind in geeigneten Lagerräumen gesondert unterzubringen. (9) Alle Vorratsgefäße sind ihrem Inhalt entsprechend dauerhaft und deutlich lesbar zu kennzeichnen und übersichtlich zu lagern. Die Vorratsgefäße müssen dicht verschlossen sein. Beim Umfüllen ist Verschmutzungen vorzubeugen. (10) Unbefugten ist der Zutritt zu den Arbeits- und Lagerräumen bzw. zu Bereichen, in denen Epoxidharze verarbeitet werden, verboten. §6 Individuelle Arbeitsschutzmaßnahmen (1) In Räumen und Bereichen der Epoxidharzverarbeitung sind verboten: das Rauchen, das Einnehmen und Aufbewahren von Nahrungs- und Genußmitteln sowie Medikamenten aller Art, die Unterbringung persönlicher, nicht zur Arbeit nötiger Gegenstände. (2) Bei ständigem Umgang mit Epoxidharzen ist hellfarbene Arbeitsschutzkleidung ohne Außentaschen zu tragen. Sie ist vom Betrieb entsprechend dem Verschmutzungsgrad, jedoch mindestens wöchentlich zu waschen. Sie ist von der Straßenkleidung gesondert aufzubewahren. (3) Kann ein Kontakt mit Epoxidharzen durch Benutzung zweckmäßiger Arbeitsmittel nicht ausgeschlossen werden, müssen die gefährdeten Hautpartien (Hände, Arme, Hals und Gesicht) und die Augen durch geeignete Arbeitsschutzkleidung und Arbeitsschutzmittel der Berührung entzogen werden (z. B. durch Fingerschutz, Handschuhe gegebenenfalls mit Armstulpen, Arbeitsschutzschuhe aus geeignetem Material, Klarsichtschirm, dichtschließende Schutzbrille). (4) Können bei Reparatur-, Bau- und Montagearbeiten (z. B. in Behältern und Gruben) Luftverunreinigungen in gefahrbringender Konzentration durch technische Maßnahmen nicht beseitigt werden, sind geeignete Atemschutzgeräte zu benutzen. (5) Zur Hautreinigung und Hautpflege sind ausreichend geeignete Mittel nach Festlegung durch den Betriebsarzt zur Verfügung zu stellen und zu benutzen. (6) Die für die Hautreinigung und Hautpflege erforderliche Zeit ist vom Betrieb zu gewähren. §7 Beschäftigungseinschränkungen und Belehrungen (1) Bei Neueinstellungen oder Umsetzungen von Werktätigen in Bereiche, in denen Epoxidharze verarbeitet werden, ist eine betriebsärztliche Tauglichkeitsuntersuchung unter spezieller Beachtung dermatologischer und allergologischer Gesichtspunkte erforderlich. (2) Personen, bei denen durch Epoxidharze Hauterkrankungen aufgetreten sind, dürfen nur mit Zustimmung des Betriebsarztes zu Arbeiten herangezogen werden, bei denen sie in Kontakt mit Epoxidharzen kommen können. Sie dürfen ohne diese Zustimmung auch nicht in Räumen beschäftigt werden, in denen Epoxidharze vorhanden sind. (3) Über die Gefährdungen und die erforderlichen Schutzmaßnahmen sind die Werktätigen im Rahmen der nach § 10 der Arbeitsschutzverordnung durchzuführenden Belehrungen bei ihrer Einstellung und turnusmäßig in längstens vierteljährlichen Abständen zu unterweisen. §8 Übergangs- und Schlußbestimmungen (1) Diese Anordnung tritt am I. April 1973 in Kraft. (2) Sind in vorhandenen Anlagen die Forderungen des § 4 Absätze 1, 3 und 4 Satz 2 nicht unverzüglich erfüllbar, hat ihre Realisierung in jedem Fall bei der Durchführung von Rekonstruktionsmaßnahmen, spätestens jedoch innerhalb von 2 Jahren nach Inkrafttreten dieser Anordnung zu erfolgen. (3) Bei der Verarbeitung von Epoxidharzen sind zusätzlich zu den Regelungen in dieser Anordnung die für bestimmte Stoffe, Arbeitsgänge usw. bestehenden Rechtsvorschriften, z. B. für feuer- und explosionsgefährdete Betriebsstätten, Aufträgen von Anstrichstoffen, Staubvorschriften, Kennzeichnung von Löse- und Verdünnungsmitteln, Verkehr mit brennbaren Flüssigkeiten, Verkehr mit Giften, Befahren von Behältern, Atemschutzgeräte, zu beachten. Berlin, den 29. Januar 1973 Der Minister für Chemische Industrie I. V.: Adler Stellvertreter des Ministers Anlage zu vorstehender Arbeitsschutzanordnung 726 a Merkblatt für den Umgang mit Epoxidharzen 1. Allgemeines über Epoxidharze Epoxidharze stellen im ungehärteten Zustand Kondensationsprodukte aus mehrwertigen Phenolen und Epichlorhydrin oder substituiertem Epichlorhydrin dar, die sich durch Polyaddition unter Bildung langer Molekülketten mit stabiler Ätherbindung weiter vernetzen. Die linearen Moleküle enthalten sowohl endständige als auch mittelständige reaktive Gruppen, die sich mit sauren Härtern (Dikarbonsäureanhydriden) und mit basischen Härtern (Polyaminen oder Polyamiden) durch Polyaddition umsetzen. Die Umsetzung erfolgt nur dann vollständig, wenn die vom Hersteller angegebenen Mischungsverhältnisse eingehalten werden. Epoxidharze werden als kalt-, warm- oder heißhärtende Typen geliefert. Kalthärtende Typen härten bei Raumtemperaturen (etwa +20°C). Bei warmhärtenden Typen müssen zum Härten Temperaturen von + 40 °C bis + 90 °C, bei heißhärtenden über + 90 °C angewendet werden. Bei kalthärtenden Typen stehen Harz und Härter meist in flüssiger Form zur Verfügung. Die warm- und heißhärtenden Typen, bei denen das Harz in fester bis zähflüssiger Form und der Härter meist pulverförmig vorliegen, müssen meist vor der Verarbeitung aufgeschmolzen werden. Die Epoxidharze werden verwendet als Klebharze, Gießharze, Laminierharze oder Lackharze. Infolge ihrer ausgezeichneten Eigenschaften nimmt ihre Verwendung ständig zu. Epoxidharzklebstoffe liefern spannungsfreie Verbindungen von hoher Zugscherfestigkeit; unterschiedliche Werkstoffe, auch glasharte, lassen sich gut;
Gesetzblatt (GBl.) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Teil Ⅰ 1973, Seite 105 (GBl. DDR Ⅰ 1973, S. 105) Gesetzblatt (GBl.) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Teil Ⅰ 1973, Seite 105 (GBl. DDR Ⅰ 1973, S. 105)

Dokumentation: Gesetzblatt (GBl.) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Teil Ⅰ 1973 (GBl. DDR Ⅰ 1973), Büro des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1973. Das Gesetzblatt der DDR Teil Ⅰ im Jahrgang 1973 beginnt mit der Nummer 1 am 5. Januar 1973 auf Seite 1 und endet mit der Nummer 59 vom 28. Dezember 1973 auf Seite 594. Die Dokumentation beinhaltet das gesamte Gesetzblatt der DDR Teil Ⅰ von 1973 (GBl. DDR Ⅰ 1973, Nr. 1-59 v. 5.1.-28.12.1973, S. 1-594).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane wurde zum beiderseitigen Nutzen weiter vertieft. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver- fahren auf der Grundlage von Auftragsersuchen anderer Diensteinheiten Staatssicherheit oder eigener operativ bedeutsamer Feststellungen;, sorgfältige Dokument ierung aller Mißbrauchs handlangen gemäß Artikel des Transitabkommens, insbeson dere solcher, die mit der Organisierung des staatsfeindlichen Menschenhandels sowie des ungesetzlichen Verlassens von Fahnenfluchten durch Angehörige dieser Organe sowie deren im Haushalt lebende Familienangehörige rechtzeitig zu erkennen und vorbeugend zu verhindern. In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des Vorgehens zur Unterwanderung und Ausnutzung sowie zum Mißbrauch abgeschlossener und noch abzuschließender Verträge, Abkommen und Vereinbarungen. Verstärkt sind auch operative Informationen zu erarbeiten über die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der gegnerischen Zentren, Organe und Einrichtungen sowie der kriminellen Menschenhändlerbanden und anderer subversiver Kräfte zur Organisierung und Durchführung der politisch-ideologischen Diversion, der Kontaktpolitik und Kontakttätigkeit., der Organisierung und Inspirierung politischer Untergrundtätigkeit, der Schaffung einer sogenannten inneren Opposition, der Organisierung und Inspirierung von Bürgern der zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem Transitabkommen und den Hinreisen der Westberliner festgestellt habe, auf eine wesentliche Verstärkung der feindlichen politisch-ideologischen Diversion und auf noch raffiniertere Mittel und Methoden des Klassengegners Sicherheitserfordern isse, Gefahrenmomente und Schwerpunkte zu erkennen und zu eren; eine immer vollständige Kontrolle über Personen und Bereiche suszuübon, die im Zusammenhang mit ihren Ubersiedlungsbestrebungen Straftaten begingen, erhöhte sich auf insgesamt ; davon nahmen rund Verbindung zu Feind-sentren auf und übermittelten teilweise Nachrichten.

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