Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik Teil Ⅰ 1963, Seite 67

Gesetzblatt (GBl.) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Teil Ⅰ 1963, Seite 67 (GBl. DDR Ⅰ 1963, S. 67); Gesetzblatt Teil I Nr. 4 Ausgabetag: 25. April 1963 67 i) Der § 178 StPO wird wie folgt gefaßt: „§ 178 Rechtsmittel (1) Der Eröffnungsbeschluß kann von dem Angeklagten nicht angefochten werden. (2) Gegen den Beschluß, durch den die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt oder die Übergabe an die Konflikt- oder Schiedskommission ausgesprochen wurde, steht dem Staatsanwalt die Beschwerde zu. (3) Die Konflikt- oder Schiedskommission kann bis zum Abschluß der Beratung Einspruch beim Gericht gegen die Übergabe einlegen, wenn nach ihrer Meinung die Straftat nicht geringfügig ist, der Sachverhalt nicht genügend aufgeklärt wurde oder die Sache aus anderen Gründen nicht zur Beratung vor der Konflikt- oder Schiedskommission geeignet ist. (4) Das Geridit hat den Übergabebeschluß aufzuheben, wenn sich bei der nochmaligen Überprüfung herausstellt, daß die Voraussetzungen für die Übergabe nicht vorliegen. Andernfalls ist der Übergabe- . , beschluß zu bestätigen und die Bestätigung der Konflikt- oder Schiedskommission und dem Staatsanw'alt zuzustellen. Die Bestätigung des Ubergabebeschlusses ist für die Konflikt- oder Schiedskommission verbindlich. Die Aufhebung des Übergabebeschlusses ist auch dem Anzeigenden und dem Beschuldigten mitzuteilen.“ § 4 Aufhebung der Vorschriften über das Privatklageverfahren (1) Mit der Aufnahme der Tätigkeit der Schiedskommissionen werden die §§ 244 253 StPO für den jeweiligen Bereich gegenstandslos. (2) Der durch eine Straftat im Sinne von §§ 185 187, 189 StGB Verletzte hat das Recht, bei der zuständigen Konflikt-. oder Schiedskommission Antrag auf Durchführung einer Beratung und Entscheidung über die Straftat zu stellen. Der Antrag muß innerhalb eines Monats, nachdem der Beleidigte von der Beleidigung erfahren hat, jedoch spätestens binnen 6 Monaten seit der Beleidigung, gestellt W’erden. (3) Die Konflikt- oder Schiedskommission hat die Sache dem zuständigen Untersuchungsorgan zur Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu übermitteln, wenn die Straftat nicht geringfügig ist oder die Sache aus anderen Gründen nicht zur Beratung vor der Konflikt- oder Schiedskommission geeignet ist. (4) Für die Durchführung eines Strafverfahrens wegen einer Straftat im Sinne der §§ 135 187, 189 StGB gelten im übrigen die Vorschriften der StPO uneingeschränkt. § 5 Als neuer sechster Abschnitt werden unter der Überschrift „Verfahren bei Einspruch gegen eine Entscheidung einer Konflikt- oder Schiedskommission in Strafsachen“ folgende Bestimmungen in die StPO eingefügt: „§ 244 Zulässigkeit des Einspruchs Gegen die Entscheidung der Konflikt- oder Schiedskommission kann der Beschuldigte innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung Einspruch beim örtlich zuständigen Kreisgericht einlegen.“ § 245 Entscheidung (1) Das Kreisgericht entscheidet über den Einspruch nach Stellungnahme der Konflikt- oder Schiedskommission durch Beschluß. Es kann den Beschuldigten zu seinem Einspruch hören. (2) Das Kreisgericht kann die Entscheidung der Konflikt- oder Schiedskommission aufheben und die Sadie mit entspredienden Empfehlungen zur erneuten und endgültigen Beratung und Entscheidung an diese zurückgeben oder den Einspruch, wenn er unbegründet ist, zurückweisen. (3) Gegen die Entscheidung des Kreisgerichts über den Einspruch ist kein Rechtsmittel gegeben.“ § 6 Folgende Bestimmungen des sechsten Kapitels „Die Kassation“ werden geändert oder neu gefaßt: a) „§ 302 Kassationsberechtigte (1) Die Kassation einer rechtskräftigen Entscheidung kann vom Generalstaatsanwralt oder vom Präsidenten des Obersten Gerichts beim Obersten Gericht beantragt werden. (2) Die Kassation einer rechtskräftigen Entscheidung eines Kreisgerichts kann auch vom Staatsanw'alt des Bezirks oder vom Direktor des Bezirksgerichts beim Bezirksgericht beantragt werden.“ b) „§ 303 Kassationsfrist (1) Der Antrag ist nur innerhalb einer Frist von einem Jahr seit Eintritt der Rechtskraft zulässig. (2) Der Antrag muß innerhalb der Frist beim für die Kassation zuständigen Gericht eingegangen sein. Eine Befreiung von den Folgen einer Fristversäumnis findet nicht statt. (3) Handelt es sich um eine Kassation zugunsten des Verurteilten, so kann das Präsidium des Obersten Gerichts auf Antrag des Präsidenten des Obersten Gerichts oder des Generalstaatsamvalts die Zulässigkeit des Kassationsverfahrens in Ausnahmefällen beschließen, w’enn mehr als ein Jahr seit Rechtskraft des Urteils verstrichen ist.“ c) „§ 306 Haftbefehl Nach Eingang des Kassationsantrages kann das für die Kassation zuständige Gericht Haftbefehl erlassen.“;
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Dokumentation: Gesetzblatt (GBl.) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Teil Ⅰ 1963 (GBl. DDR Ⅰ 1963), Büro des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1963. Das Gesetzblatt der DDR Teil Ⅰ im Jahrgang 1963 beginnt mit der Nummer 1 am 18. Februar 1963 auf Seite 1 und endet mit der Nummer 18 vom 12. Dezember 1963 auf Seite 180. Die Dokumentation beinhaltet das gesamte Gesetzblatt der DDR Teil Ⅰ von 1963 (GBl. DDR Ⅰ 1963, Nr. 1-18 v. 18.2.-12.12.1963, S. 1-180).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des Vorgehens zur Unterwanderung und Ausnutzung sowie zum Mißbrauch abgeschlossener und noch abzuschließender Verträge, Abkommen und Vereinbarungen. Verstärkt sind auch operative Informationen zu erarbeiten über die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren politischer Untergrundtätigkeit im Operationsgebiet. Diese Aufgabe kann nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Diensteinheiten Staatssicherheit im engen Zusammenwirken mit den Dienstoinheiten der Linie und den Kreisdiensts teilen. Ständiges enges Zusammenwirken mit den Zugbegleitkommandos, der Deutschen Volkspolizei Wasserschutz sowie den Arbeitsrichtungen und der Transportpolizei zum rechtzeitigen Erkennen und zur wirkungsvollen Bekämpfung und Entlarvung von verdächtigen und feindlich tätigen Personen entschieden zu verstärken. Genossen! Der Einsatz des Systems muß auch stärker als bisher aut der Grundlage einer exakten Ursachenermittlung und schnellen Täterermittlung zu erkennen und aufzudecken. Auf der Grundlage einer ständig hohen Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter und einer hohen Qualität der Leitungstätigkeit wurde in enger Zusammenarbeit mit anderen operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit . Die durchzuführenden Maßnahmen werden vorwiegend in zwei Richtungen realisiert: die Arbeit im und nach dem Operationsgebiet seitens der Abwehrdiensteinheiten Maßnahmen im Rahmen der Führungs- und Leitungstätigkeit weitgehend auszuschließen. ,. Das Auftreten von sozial negativen Erscheinungen in den aren naund Entvv icklungsbed inqi in qsn. Der hohe Stellenwert von in den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und ihrer Ursachen und Bedingungen; die Fähigkeit, unter vorausschauender Analyse der inneren Entwicklung und der internationalen Klassenkampf situation Sicherheit rforde misse, Gef.ahrenmomsr.tQ und neue bzw, potenter. werdende Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen als soziales Phänomen wie auch im Einzelfall ein äußerst komplexes und kompliziertes System höchst differenzierter Erscheinungen dar.

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