Fragen des Beweisrechts im Strafprozess 1956, Seite 51

Fragen des Beweisrechts im Strafprozess [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 51 (Fr. BeweisR. Str.-Proz. DDR 1956, S. 51); b) Direkte wie indirekte Beweise werden weiter gegliedert erstens: in belastende und entlastende Beweise, und zwar nach der Quelle, aus der sie stammen; zweitens: in belastende und entlastende Beweise, und zwar nach dem Gegenstand, auf den sie sich beziehen. aa) Ursprüngliche Beweise sind solche Tatsachen, die wenn man so sagen kann der „Urquelle“, d. h. z. B. der Aussage des Tatzeugen, dem Original der Urkunde usw. entnommen sind. Abgeleitete Beweise dagegen sind die, die die Organe der Strafrechtspflege aus zweiter, dritter Hand usw. erhalten haben wie z. B. aus der Aussage des Zeugen von „Hörensagen“, aus der Abschrift der Urkunde usw. Aus dieser Gliederung folgt die richtige und begründete Forderung, in erster Linie das Beweismittel zu verwenden, das der zu beweisenden Tatsache am nächsten steht. Diese These stützt sich auf eines der grundlegenden Prinzipien unseres Strafprozesses, auf das Prinzip der Unmittelbarkeit des Verfahrens. Natürlich haben die Organe der Strafrechtspflege nicht immer und stets ursprüngliche Beweise zur Verfügung. In der Praxis gibt es eine ganze Reihe von Fällen, in denen sich das Untersuchungsorgan, der Staatsanwalt und das Gericht mit abgeleiteten Beweisen begnügen müssen. So kann es z. B. sein, daß die Originalurkunde nicht mehr vorhanden ist, sondern nur noch eine Abschrift vorliegt; es kann geschehen, daß der Tatzeuge verstorben ist und dem Untersuchungsführer, dem Staatsanwalt und dem Gericht nur ein Verwandter des Toten zur Verfügung steht, der den Sachverhalt kurz vor dem Tode des Tatzeugen von diesem geschildert erhielt u. ä. In diesen Fällen, in denen sich die Organe der Strafrechtspflege im Interesse der Erforschung der Wahrheit auf abgeleitete Beweise stützen müssen und nur insoweit ist es überhaupt zulässig, sich auf abgeleitete Beweise zu stützen , müssen diese besonders sorgfältig geprüft werden. Es gilt die Regel so schreibt Wyschinski „die wir auch bei den indirekten Beweisen anwenden müssen und auch anwenden , daß nämlich der Grad der Glaubwürdigkeit“ (richtiger: Beweiskraft D. Verf.) „und Überzeugungskraft dieser Beweise, im umgekehrten Verhältnis zur Entfernung dieser Beweise von dem Hauptgegenstand der Beweisführung steht: Je größer diese Entfernung ist, um so geringer ist diese Glaubwürdigkeit“ (richtiger: Beweiskraft D. Verf.).9 Diese These ist richtig, sie wird durch die Erfahrung bestätigt. Die dritte oder vierte Abschrift eines Schriftstückes, die Abschrift von der Abschrift, kann weniger beweiskräftig sein als die erste Abschrift oder gar das Original: der Zeuge vom „Hörensagen“ weniger beweis-. kräftig als der Tatzeuge. 9 A. J. Wyschinski, a. a. O., S. 272.;
Fragen des Beweisrechts im Strafprozess [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 51 (Fr. BeweisR. Str.-Proz. DDR 1956, S. 51) Fragen des Beweisrechts im Strafprozess [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 51 (Fr. BeweisR. Str.-Proz. DDR 1956, S. 51)

Dokumentation: Fragen des Beweisrechts im Strafprozess [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Protokoll einer Konferenz des Deutschen Instituts für Rechtswissenschaft in Potsdam-Babelsberg (Hrsg.) vom 7. bis 8. Dezember 1956, Deutscher Zentralverlag, Berlin 1957 (Fr. BeweisR. Str.-Proz. DDR 1956, S. 1-180).

Die Organisierung und Durchführung von Maßnahmen der operativen Diensteinheiten zur gesellschaftlichen Einwirkung auf Personen, die wegen Verdacht der mündlichen staatsfeindlichen Hetze in operativen Vorgängen bearbeitet werden Potsdam, Duristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Mohnhaupt, Die Bekämpfung der Lüge bei der Ver- nehmung des Beschuldigten Berlin, Humboldt-Universität, Sektion Kriminalistik, Diplomarbeit Tgbo- Muregger, Neubauer, Möglichkeiten, Mittel und Methoden zur massenhaften Erzeugung und - Ausprägung feindlich-negativer Einstellungen und zur Inspirierung und Organisierung feindlich-negativer Handlungen. Das spontan-anarchische Wirken des Imperialistischen Herrschaftssystems und seine Rolle für. das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgehend davon, daß feindlich-negative Einstellungen von den betreffenden Büroern im Prozeß der Sozialisation erworbene, im weitesten Sinne erlernte Dispositionen des Sözialve rhalcens gegenüber der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung. Der Begriff der inneren dient dem Ziel, vorhandene feindliche, negative und unzufriedene Kräfte zum poiitisch-organisatorisohen Zusammenschluß zu inspirieren Vorhandensein eines solchen Zusammenschlusses in den sozialistischen Staaten antisozialistische Kräfte zur Schaffung einer inneren Opposition und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit zu fördern und zu aktivieren. VgT. Mielke,E., Rede an der Parteihochschule Karl Marx beim der Partei . Mielke, Referat auf der Parteiaktivtagung der Parteiorganisation Staatssicherheit zur Auswertung des Parteitages der Partei am Mielke, Kompromissloser Kampf gegen die Feinde des Friedens und des Sozialismus. Zum Jahrestag Staatssicherheit der Neues Deutschland. Axen, Aus dem Bericht des Politbüros an das Zentralkomitee der Partei Tagung des der Dietz Verlag Berlin Honecker, Die Aufgaben der Partei bei der weite ren Verwirklichung der Beschlüsse des Parteitages der. Aus dem Referat auf der Beratung mit den Sekretären der Kreisleitungen ans? in Berlin Dietz Verlag Berlin? Mit dom Volk und für das Volk realisieren wir die Generallinie unserer Partei zum Wöhle dor Menschen Beratung des Sekretariats des der mit den, Sekretären der Kreisleitungen, Dletz Verlag, Broschüre, Seite. Der Begriff Mitarbeiter Staatssicherheit umfaßt hier auch Angehörige des Wachregiments Staatssicherheit ,rF.

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