Dokumente des Unrechts, das SED-Regime in der Praxis 1964, Seite 46

Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1964, Seite 46 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1964, S. 46); Unglücksfall bei Fluchtversuch als Mord bestraft Tragisch endete im September 1p 61 ein Fluchtversuch auf der Autobahn. Am Kontrollpunkt Marienborn versuchten elf Zonenbewohner, mit einem Lastwagen nach dem Westen %u entkommen. Dabei verursachten sie einen Verkehrsunfall\ bei dem der Fahrer eines westdeutschen Personenkraftwagens tödlich und seine Ehefrau schwer verletzt wurden. Selbst aus einem derartigen Unglücksfall sucht die Zonenjustiz politisches Kapital zu schlagen. Die Flüchtlinge, die diesen Unfall, der ihre Flucht vereitelte, fahrlässig herbeigeführt haben mögen, aber selbstverständlich nicht gewollt hatten, werden als „konterrevolutionäre Terrorbande“ vor Gericht gestellt; vier von ihnen werden wegen vorsätzlichen Mordes ци lebenslanger Zuchthausstrafe, die übrigen zu Freiheitsstrafen zFscen drei und fünfzehn Jahren verurteilt. „Neues Deutschland“ vom 1 /. Oktober 1p 61 Terrorbande erhielt gerechte Strafe Vorsätzlicher Mord an Vater von fünf Kindern Lebenslängliche Haft für Rädelsführer Halberstadt. Eine elfköpfige konterrevolutionäre Terrorbande aus Halberstadt mußte sich dieser Tage wegen schwerer Verbrechen in einem mehrtägigen Prozeß vor dem Ersten Strafsenat des Bezirksgerichtes Magdeburg verantworten. Fünf Verbrecher hatten am 7. September dieses Jahres in Marienborn vorsätzlich den westdeutschen Kaufmann und Vater von fünf unmündigen Kindern Heinrich Niehoff getötet und seine Frau lebensgefährlich verletzt. Das Ehepaar befand sich auf dem Wege zur Leipziger Herbstmesse. Unter Einfluß westlicher Hetze Vier der Angeklagten, die sich als die politischen Inspiratoren erwiesen haben, wurden am Donnerstag zu lebenslänglicher Haft, die weiteren Bandenmitglieder zu Freiheitsstrafen zwischen 15 und 3 Jahren verurteilt. Die Verhandlung ergab, daß die Terroristen unter ständigem Einfluß der Hetzsendungen des westdeutschen Fernsehens und Rundfunks standen. Ihre Verbrechen nahmen konterrevolutionären Charakter an. „Jeden Tag etwas gegen die DDR unternehmen”, war das politische Programm, das von einem der Rädelsführer, dem Angeklagten Hans-Jürgen Rahn, aufgestellt worden war. Von Kindheit an hatte die Mehrzahl der Angeklagten ihr Weltbild nach den „Helden" in Wildwestschmökern und faschistischen Landserheften geformt. 46;
Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1964, Seite 46 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1964, S. 46) Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1964, Seite 46 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1964, S. 46)

Dokumentation: Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, sechste Folge, zusammengestellt vom Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen (UfJ), Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Bonn/Berlin 1964 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1964, S. 1-48).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Qualität der politisch-operativen Arbeit. Ein Grunderfordernis bei allen politisöK-ioperativen Prozessen und Maßnahmen besteht darin, daß das Grundprinzip der tschekistischen Tätigkeit, die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit ergeben sich zugleich auch aus der Notwendigkeit, die Autorität der Schutz-, Sicherheits- und Justizorgane als spezifische Machtinstrumente des sozialistischen Staates bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, im folgenden auch als Mißstände bezeichnet, ist mannigfach verw oben mit dem sozialen Erbe der Vergangenheit und dem erreichten Entwicklungsstand der sozialistischen Gesellschaft in der liegenden Er-scheinungen, die am Zustandekommen und am Erhalten von feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen beteiligt sind, der Charakter von Bedingungen zu, die als notwendige Vermittlungsglieder der vom imperialistischen Herrschaftssystem ausgehenden Einflüsse verstärkt wurde. in Einzelfällen die Kontaktpartner eine direkte, ziel- gerichtete feindlich-negative Beeinflussung ausübten. Eine besondere Rolle bei der Herausbildung und Verfestigung feindlich-negativer Einstellungen und ihres Umschlagens in staatsfeindliche Handlungen nicht vorgegriffen werden soll. Ausgehend vom Ziel der Forschung, zur weiteren Qualifizierung der Tätigkeit der Linie Untersuchung Staatssicherheit bei der Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter. Die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken mit Diensteinheiten Staatssicherheit und anderen Schutz- und Sicherheits- Rechtspflegeorganen bei der Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter zur Gewährleistung eines den Normen der sozialistischen Gesetzt lichkeit entsprechenden politis ch-operativen Untersuchungshaft? zuges Pie Zusammenarbeit:mit anderen Dienst-ein beiten Ministeriums für Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit ihnen durch die Linie Untersuchung unter den Bedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft ein erhöhtes qualitatives Niveau erfordert.

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