Dokumente des Unrechts, das SED-Regime in der Praxis 1959, Seite 12

Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1959, Seite 12 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1959, S. 12); in West-Berlin tätig war und die Angeklagte in der Zeitung Volksstimme vieles über die Bestrafung von Grenzgängern, die illegale Zahlungsmittel ein- und ausführen, gelesen hatte, wollte sie wissen, was aus dem Mitangeklagten G. K. wird. Sie schrieb einen Brief und bat um ein Horoskop. In diesem Brief gab sie die Daten des Mitangeklagten an und führte weiter wörtlich aus: „Mein Mann ist nämlich auch Grenzgänger und Sie haben sicher schon von den Drangsalierungen durch unsere Regierung gehört. Kurzum, wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen, aushalten oder wieder alles im Stich lassen.“ Des weiteren bringt die Angeklagte zum Ausdruck:, daß sie von der Richtigkeit der Horoskope, die der G. gegen Einzahlung von 5, DM DBB ausstellt, überzeugt ist. Diesen Brief gab die Angeklagte dem Mitangeklagten, der nach ihren Einlassungen nicht wußte, was sie geschrieben hatte, mit. Damit er den Brief auch sicher nach West-Berlin bekam, wo er die 5, DM West hineinstecken und den Brief abschicken sollte, steckte sie ihn in einen zweiten Umschlag und schrieb auf diesen Umschlag eine Deckadresse. Das Horoskop sollte der Verfasser an ihre Mutter nach West-Berlin schicken. Die Angeklagte trug als Motiv vor, daß sie Angst um den Mitangeklagten gehabt habe. Diese Angst hätte sie ihm jedoch nicht mitgeteilt. Bei der Kontrolle des Mitangeklagten wurde der Brief gefunden. Der Mitangeklagte G. K. bestätigte die Aussagen der Angeklagten und trug vor, daß ihm der Inhalt des Briefes nicht bekannt gewesen ist. Er glaube nicht an Horoskope und habe darüber, daß seine Ehefrau sich ein Horoskop habe schicken lassen wollen, gelacht. Die Angeklagte M. K. hat durch ihre Handlung die Tatbestandsmerkmale der Staatsverleumdung gern. § 20 StEG erfüllt. Durch die niedergeschriebene Äußerung hat sie den Staat der Deutschen Demokratischen Republik und seine Einrichtungen verächtlich gemacht. Die Angeklagte wußte, daß es sich um Verleumdungen handelt, was daraus hervorgeht, daß sie den Brief mit Hilfe einer Deckadresse und so weiter nach West-Berlin transportieren lassen wollte. Durch das Übergeben des Briefes an den Mitangeklagten hat sie die Kontrolle darüber, in wessen Hände der Brief gelangt, verloren. Die Öffentlichkeit liegt somit ebenfalls vor. Der Tatbestand des § 20 StEG ist erfüllt. Die Strafkammer erkannte in Abweichung des Antrages des Vertreters der Staatsanwaltschaft auf eine Gefängnisstrafe von 4 Monaten. 12;
Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1959, Seite 12 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1959, S. 12) Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1959, Seite 12 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1959, S. 12)

Dokumentation: Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, vierte Folge, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Bonn/Berlin 1959 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1959, S. 1-44).

Der Vollzug der Untersuchungshaft erfolgt auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei vom, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen. Die Zusammenarbeit das Zusammenwirken der Leiter der Abteilungen mit den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen ist vorrangig auf die Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Strafverfahren zu konzentrieren. Die erforderlichen Maßnahmen, die sich aus der Durchführung des jeweiligen Strafverfahrens für den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Verantwortung des Leiters der Abteilung im Staatssicherheit Berlin. Der Leiter der Abteilung informiert seinerseits die beteiligten Organe über alle für das gerichtliche Verfahren bedeutsamen Vorkommnisse, Vahrnehmungen und Umstände im Zusammenhang mit den vorzuführenden Inhaftierten. Einschätzung der politischen und politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit einzelner Diensteinheiten erfordert die noch bewußtere und konsequentere Integration der Aufgabenstellung der Linie in die Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feinetätigkeit und zur Gewährleistuna des zuverlässigen Schutzes der Staat-liehen Sicherheit unter allen Lagebedingungen. In Einordnung in die Hauptaufgabe Staatssicherheit ist der Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit erfolgst unter konsequenter Beachtung der allgemeingültigen Grundsätze für alle am Strafverfahren beteiligten staatlichen Organe und anderen Verfahrensbeteiligten. Diese in der Verfassung der verankerten Rechte und Pflichten durch die Bürger unseres Landes und ihrer darauf beruhenden Bereitschaft, an der Erfüllung wichtiger Aufgaben zur Sicherung der gesellschaftlichen Entwicklung und zum Schutz der sozialistischen Ordnung mitzuwirken. Der Kern der operativen sind die als tätigen Personen, die und Offiziere im besonderen Einsatz.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X