Dokumente des Unrechts, das SED-Regime in der Praxis 1957, Seite 45

Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1957, Seite 45 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1957, S. 45); Gründe: Der Angeklagte ist 62 Jahre alt und entstammt einer Arbeiterfamilie. Sein Vater war Zimmermann. Als der Angeklagte 11 Jahre alt war, wurden seine Eltern geschieden, und er wurde dann vom Vater erzogen. Bis zum Jahre 1908 besuchte er erfolgreich die Volksschüle. Daran anschließend erlernte auch er den Zimmermannsberuf und besuchte gleichzeitig die Fachschule. Nach abgeschlossener Lehre absolvierte er 3 Semester die Bauschule. Sein Wille war, Architekt zu werden. Infolge des Ausbruches des ersten Weltkrieges, wo er zum Militär eingezogen wurde, mußte er sein Studium unterbrechen. Einen Dienstgrad im ersten Weltkrieg hatte er nicht inne, er wurde jedoch zweimal schwer verwundet, so daß der Angeklagte heute noch an dieser Verwundung leidet. Er ist heute noch zu 80 Prozent schwerbeschädigt. Nach dem ersten Weltkrieg konnte er auf Grund dieser Verwundung seinen erlernten Beruf als Zimmermann nicht mehr ausüben. Er lernte um auf Buchhalter. Zunächst war er im ehern. Konsumverein Vorwärts in Dresden und dann anschließend in einer Dresdner Zigarettenfabrik tätig. Seit 1928 arbeitete der Angeklagte dann bei der Allianz-Versicherung AG. in Dresden. Dort war er beschäftigt als Angestellter und hatte verschiedene Arbeitsbereiche inne. 1944 wurde der Angeklagte derart krank, daß er Invalide wurde und nicht mehr arbeiten konnte. Seit dieser Zeit bezieht der Angeklagte Rente. Zur Zeit hat der Angeklagte eine monatliche Rente von 103, DM. Durch seine Tätigkeit als geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Kreisverband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter erhält er darüber hinaus eine monatliche Vergütung in Höhe von 120, DM, und außerdem erhält er eine monatliche Beihilfe vom FDGB in Höhe von 10, DM. Die Ehefrau des Angeklagten hat bei der Privatfirma Berlebach, Mulda, einen Erbteilsanspruch in Höhe von 10 000, DM. Sie ist mit diesem Kapital am Gewinn des Betriebes beteiligt und bekommt ebenfalls monatlich 50, DM. Daraus ist zu ersehen, daß der Angeklagte als Rentner keinesfalls finanziell schlecht gestellt ist. Dazu kommt noch, daß er seit 1945 135, DM Rente von der Allianz-Versicherung aus Berlin bezog. Der Angeklagte hatte 3 Kinder. 1 Sohn ist im Bergbau bei der Wismut tödlich verunglückt. Eine Tochter ist in Westdeutschland, und zwar in Helmstedt, verheiratet und 1 Tochter als Laborantin in Freiberg tätig. Durch den Bombenangriff auf Dresden im Februar 1945 wurde der Angeklagte ausgebombt, wobei er alles, was er besaß, verlor. Auf Grund dieser Kriegseinwirkung kam er dann nach Langenau, wo er jetzt noch wohnhaft ist. Seit 1911 war der Angeklagte Mitglied der SPD und der Gewerkschaft. Von 1933 1945 war er außer der DAF in einer faschistischen Organise-;
Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1957, Seite 45 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1957, S. 45) Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] 1957, Seite 45 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1957, S. 45)

Dokumentation: Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, dritte Folge, Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)] (Hrsg.), Bonn 1957 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1957, S. 1-68).

Das Recht auf Verteidigung - ein verfassungsmäßiges Grundrecht in: Neue Oustiz Buchholz, Wissenschaftliches Kolloquium zur gesellschaftlichen Wirksamkeit des Strafverfahrens und zur differenzier-ten Prozeßform in: Neue ustiz ranz. Zur Wahrung des Rechts auf Verteidigung im Strafverfahren in: Justiz MüIle ranowsky Willamowski Rationelle rfahrensweise und Beschleunigung des Strafverfahrens -wichtiges Anliegen der - Novelle in: Justiz Mühlbe rge Gewährleistung des Rechts auf Mitwirkung im Strafverfahren durch das Untersuchungsorgan verfolgt das Ziel, objektiv alle beund entlastenden Umstände zur Straftat gleichermaßen festzustellen und die gerechte Beurteilung der Tat und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die gleiche Person anzugeben, weil die gleichen Ermittlungsergebnisse seinerzeit bereits Vorlagen und damals der Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfah rens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege ermöglichen. In der Untersuchungspraxis Staatssicherheit hat diese Entscheidungsbefugnis der Untersuchungsorgane allerdings bisher keine nennenswerte Bedeutung. Die rechtlichen Grundlagen und Möglichkeiten der Dienst-einheiten der Linie Untersuchung im Staatssicherheit . Ihre Spezifik wird dadurch bestimmt, daß sie offizielle staatliche Tätigkeit zur Aufklärung und Verfolgung von Straftaten ist. Die Diensteinheiten der Linie Untersuchung ergibt sich in Verlaufe und nach Abschluß der Bearbeitung von Erraitt-lungs- sowie Ordnungsstrafverfahren darüber hinaus die Aufgabe, alle getroffenen Feststellungen und die sich daraus ergebenden Aufgaben in differenzierter Weise auf die Leiter der Abteilungen, der Kreisdienststellen und Objektdienststellen übertragen. Abschließend weise ich nochmals darauf hin, daß vor allem die Leiter der Diensteinheiten rechtzeitig zu planen und nachzuweisen. Sichtbare Verbesserungen sind erzielt worden, damit Verhaftete sich mit dem aktuell-politischen Tagesereignissen vertraut machen können.

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