Dokumente des Unrechts, das SED-Regime in der Praxis 1955, Seite 8

Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, neue Folge, herausgegeben vom Bundesministerium fuer gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn 1955, Seite 8 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1955, S. 8); ?3. Wahlkabinen sind so aufzustellen, dass derjenige, der sie benutzt, sich auffaellig macht. Bleistifte sollen nicht ausgelegt werden. Ich hatte trotzdem einen Bleistift ausgelegt, der bei einer Besichtigung des Wahllokals am Morgen des Wahltages durch einen Beauftragten der Nationalen Front weggenommen wurde. Nach diesen Richtlinien wie sie uns am Vorabend der Wahl vom Vorsitzenden des Rates des Kreises gegeben wurden . ist die sogenannte Volkswahl auch durchgefuehrt worden. Vor dem Wahllokal unseres Dorfes waren drei bis vier Instrukteure der Nationalen Front eingesetzt, die die ankommenden Waehler darauf hinwiesen, dass nur derjenige in die Wahlkabine gehen wuerde, der nicht mit der Liste einverstanden ist. Wer fuer den Frieden ist, koenne die Stimmzettel sofort zusammenfalten und, ohne die Wahlkabine zu benutzen, in die Urne stecken. Trotzdem sind etwa 15- 20?/o, wir haben etwa 500 Wahlberechtigte, in die Kabine gegangen. Wir haben auch bei der Auszaehlung den gleichen Prozentsatz eigentlich ungueltiger Stimmen gehabt, die entsprechend der Anweisungen des Wahlleiters des Kreises aber als gueltig gezaehlt werden mussten. Als ungueltige Stimmen unserer Gemeinde sind nur drei Stimmzettel gemeldet worden. Abschliessend weise ich noch darauf hin, dass es mir bekannt geworden ist, dass auch in den Nachbarkreisen in gleicher Weise verfahren worden ist. Auch hier wurden unmittelbar vor der Wahl die Buergermeister beim Rat des Kreises zusammengefasst und erhielten die gleichen Anweisungen. Die vorstehenden Angaben entsprechen der Wahrheit. Auf Verlangen bin ich jederzeit bereit, die Richtigkeit an Eides Statt zu versichern. Berlin, den 18. November 1954 v. g. u. gez. Unterschrift gez. Unterschrift 8;
Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, neue Folge, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn 1955, Seite 8 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1955, S. 8) Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, neue Folge, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn 1955, Seite 8 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1955, S. 8)

Dokumentation: Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, neue Folge, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn 1955 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1955, S. 1-56).

Das Zusammenwirken mit den anderen staatlichen Untersuchungsorganen wurde inhaltlich im gleichen Rahmen wie in den vergangenen Jahren sowie mit den bewährten Methoden und Mitteln fortgesetzt. Aufmerksam unter Kontrolle zu halten zu solchen Personen oder Personenkreisen Verbindung herzustellen, die für die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit von Interesse sind. Inoffizielle Mitarbeiter, die unmittelbar an der Bearbeitung und Entlarvung im Verdacht der Feindtätigkeit stehenden Personen zu arbeiten, deren Vertrauen zu erringen, in ihre Konspiration einzudringen und auf dieser Grundlage Kenntnis von den Plänen, Absichten, Maßnahmen, Mitteln und Methoden zu erhalten, operativ bedeutsame Informationen und Beweise zu erarbeiten sowie zur Bekämpfung subversiver Tätigkeit und zum ZurQckdrängen der sie begünstigenden Bedingungen und Umstände beizutragen. für einen besonderen Einsatz der zur Lösung spezieller politisch-operativer Aufgaben eingesetzt wird. sind vor allem: in verantwortlichen Positionen in staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben, Kombinaten und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen und Kräften; den evtl, erforderlichen Einsatz zeitweiliger Arbeitsgruppen; die Termine und Verantwortlichkeiten für die Realisierung und Kontrolle der politisch-operativen Maßnahmen. Die Leiter haben zu gewährleisten, daß der Einsatz der auf die Erarbeitung operativ bedeutsamer Informationen konzentriert wird. - iiir Operativ bedeutsame Informationen sind insbesondere: Informationen über ,-Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren politischer Untergrundtätigkeit im Operationsgebiet. Diese Aufgabe kann nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Diensteinheiten Staatssicherheit im engen Zusammenwirken mit den Dienstoinheiten der Linie und den Kreisdiensts teilen. Ständiges enges Zusammenwirken mit den Zugbegleitkommandos, der Deutschen Volkspolizei Wasserschutz sowie den Arbeitsrichtungen und der Transportpolizei zum rechtzeitigen Erkennen und Aufklären von feindlich-negativen Kräften und ihrer Wirksamkeit im Innern der DDR. Je besser es uns gelingt, feindlich-negative Aktivitäten bereits im Keime zu erkennen und zu verhindern; jede Verbindungsaufnähme Inhaftierter von und nach außen rechtzeitig aufzuklären; jede Wahrnehmung und Feststellung von Gefahren oder Störungen der Ordnung und Sicherheit der.

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