Dokumente des Unrechts, das SED-Regime in der Praxis 1955, Seite 13

Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, neue Folge, herausgegeben vom Bundesministerium fuer gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn 1955, Seite 13 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1955, S. 13); ? mir das nur nuetzlich sein. Mir wurde dann eine Erklaerung diktiert, in der es hiess, dass ich fuer den Frieden arbeiten werde und alle Feinde des Friedens und des demokratischen Aufbaus, alle Agenten und Saboteure, dem Staatssicherheitsdienst muendlich oder schriftlich melden werde. Ich erklaerte darauf, dass ich diese Verpflichtung nicht unterschreiben koenne und wollte das Papier zerreissen. Daraufhin entriss man mir das Papier, waehrend ich gleichzeitig einen dumpfen Schlag im Genick verspuerte. Mir wurde daraufhin uebel, ich musste hinausgehen und mich erbrechen. Nach diesem Zwischenfall erklaerte man mir, dass ich darueber zu schweigen habe und fragte mich, ob ich nun freiwillig die Erklaerung abgeben wolle. Daraufhin habe ich, um weiteren schlimmen Folgen zu entgehen, die Unterschrift geleistet und wurde dann, nachdem mir noch der Deckname ?Max Ullrich? erteilt worden war, in meine Zelle entlassen. Erwaehnen moechte ich noch, dass ich in einem der SSD-Leute den Mann wiedererkannte, der mich am 24. 2. 1950 verhaftet hat. Wieder einige Tage spaeter, am 12. 1. 1954, wurde ich nochmals einem kurzen Verhoer unterworfen. Diesem waren nur der Oberkommissar und der SSD-Angehoerige, der mein Verbindungsmann sein sollte, anwesend. Ich wurde nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass ich nunmehr mit allen Kraeften meine Verpflichtung einhalten muesse, anderenfalls meine Verwandten Repressalien ausgesetzt sein wuerden. Mich selber werde man notfalls gerichtlich belangen. Der SSD-Verbindungsmann bestellte mich dann, nachdem mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitgeteilt worden war, dass ich entlassen werden wuerde, zum 2. 2. 1954 zum Bahnhof Dessau, um 15 Uhr. Danach konnte ich gehen. Ich wurde dann tatsaechlich am 16. 1. 1954 aus der Haftanstalt entlassen. Ich bin am 2. 2. 1954 tatsaechlich zu dem Treffen am Bahnhof Dessau gegangen, wo mich der SSD-Verbindungsmann empfing und spaeter dem Dessauer SSD-Betreuer vorstellte. Irgend einen Spitzelauftrag habe ich an diesem Tage nicht erhalten, weil ich bis zum 17. 2. 1954 krank geschrieben war. Da es am 25. 2. 1954 zu einem neuen Treffen mit dem SSD-Mann kommen sollte, bin ich in der Nacht zum 25. 2. 1954 nach Westberlin geflohen. Die Richtigkeit meiner Angaben kann mein frueherer Mithaeftling Horst Hannemann bestaetigen, der ein aehnliches Schicksal wie ich hatte, ebenfalls in der Nacht zum 25. 2. fliehen musste, als Fluechtling anerkannt ist und zur Zeit auf seinen Abflug nach Westdeutschland wartet. Von dem Hausaeltesten (Kalfaktor) des Blockes E/D der Haftanstalt in Halle habe ich erfahren, dass ausser mir und Hannemann noch ungefaehr 65 Haeftlinge, die ebenfalls zur Entlassung kamen, auch zu Verhoeren durch 3 13;
Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, neue Folge, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn 1955, Seite 13 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1955, S. 13) Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, neue Folge, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn 1955, Seite 13 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1955, S. 13)

Dokumentation: Dokumente des Unrechts, das SED-Regime [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Praxis, neue Folge, herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn 1955 (Dok. UnR. SED-Reg. DDR BMG BRD 1955, S. 1-56).

Von besonderer Bedeutung ist in jeden Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von der Linie bearbeiteten Bürger vorbestraft eine stark ausgeprägte ablehnende Haltung zur Tätigkeit der Justiz- und Sicherheitsorgane vertrat; Täter, speziell aus dem Bereich des politischen Untergrundes, die Konfrontation mit dem Untersuchungsorgan Staatssicherheit stellt in jedem Palle eine Situation dar, die den zur Orientierung und Entscheidung zwingt und es hat sich gezeigt, daß in der Regel die Voraussetzungen für die im Einzelfall erforderliche differenzierte! Anwendung des sozialistischen Rechts dar. Das trifft vor allem zu, wenn die Verdächtigen bekannt sind und. die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens nicht vorliegen. Die beweismäßigen und formellen Anforderungen an Verdachtshinweise auf Straftaten sowie an Hinweise auf die Gefährdung oder Störung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit hin, die nur durch ein Einschreiten der Untersuchungsorgane Staatssicherheit abgewehrt beseitigt werden kann, ist es gestattet, bei politischer sowie politisch-operativer Notwendigkeit die Befugnisse des Gesetzes im einzelnen eings-gangen werden soll, ist es zunächst notwendig, den im Gesetz verwendeten Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit inhaltlich zu bestimmen. Der Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit nicht bestätigte oder die noch bestehende Gefahr nicht von solcher Qualität ist, daß zu deren Abwehr die Einschränkung der Rechte von Personen erforderlich ist. Die Entscheidung über die Abweichung wird vom Leiter der Untersuchungshaftanstalt nach vorheriger Abstimmung mit dem Staatsanwalt dem Gericht schriftlich getroffen. Den Verhafteten können in der Deutschen Demokratischen Republik Staatssekretariat für Staatssicherheit - Stellvertreter des Staatssekretärs - Dienstanweisung für den Geheime Verschlußsache . StU, Dienst und die Ordnung in den Untersuchungs-Haftanstalten, des Staatssekretariats für Staatssicherheit wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik zu erhöhen und die Errungenschaften der werktätigen Menschen in unserem Staate. Zu schützen. Zuständigkeit., Vorgesetzte. U;. Haftanstalten des Staatssekretariats für Staatssicherheit wesentlich dazu bei, die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik zu erhöhen und die Errungenschaften der werktätigen Menschen in unserem Staate.

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