Dokumente des Unrechts 1952, Seite 40

Dokumente des Unrechts [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn, ca. 1952, Seite 40 (Dok. UnR. DDR BMG BRD 1952, S. 40); I.inie zuzuschreiben, daß etwa 3000 unschuldige oder geringfügig belastete Menschen noch heute unter qualvollen und menschenunwürdigen Bedingungen in den Zuchthäusern der Sowjetzone schmachten. Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen der Sowjetzcme 6. Anklageschrift gegen Fritz Busse Der Volkspolizei-Oberrat Fritz Busse, zur Tatzeit Leiter der Grenzbereitschaft Briissow, wohnhaft in Angermünde, wird angeklagt, durch 2 selbständige Handlungen, 1. am 11 11. 1950 bei Schmölln/Uckermark gemeinschaftlich mit anderen noch nicht näher bekannten Tätern zwei Menschen aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben, indem er zwei geflüchtete polnische Studenten, nachdem diese auf - der Flucht gestellt worden waren, mit Maschinenpistolen erschießen ließ. 2. in Bad Freienwalde im Jahre 1949 vorsätzlich und widerrechtlich einen Menschen seiner persönlichen Freiheit beraubt zu haben, und zwar über eine Woche hinaus, indem er die Volkspolizei-Wachtmeisterin Naatz wegen angeblicher Spionage verhaften ließ. (Verbrechen strafbar nach §§ 211, 239, Abs. II, 47/74 StGB) Ermittlungsergebnis: Der Angeschuldigte, von Beruf Malermeister, war Leiter der Grenzpolizei-Bereitschaft Brüssow in der Nähe der provisorischen deutsch-polnischen Demarkationslinie. Am 11. 11. 1950 kamen zwei polnische Studenten bei Penkun über die Oder, um nach dem Westen zu flüchten. Sie wurden von einer Streife des Grenzkommandos Penkun gestellt, konnten aber auf dem Wege nach Penkun entkommen. Der Angeschuldigte veran-laßte sofortige Großfahndung und erhielt auf Anforderung verschiedene andere Grenzkommandos, die auf Lastkraftwagen in den Fahndungsraum transportiert wurden. In der Nähe von Schmölln gelang es, die beiden flüchtigen Studenten zu umstellen. Beide waren unbewaffnet. Der Angeschuldigte erteilte den Befehl, aus nächster Nähe auf beide Flüchtlinge mit Maschinenpistolen zu schießen. Auch der Angeschuldigte schoß. Die beiden Studenten waren sofort tot, einer von ihnen völlig zerfetzt. Im Frühjahr 1949 ließ der Angeschuldigte die Post der als Sekretärin in der Grenzkommandantur Stolpe/Oder beschäftigten Volkspolizei-Wachtmeisterin Naatz kontrollieren. Als die Naatz in einem Brief an ihre Angehörigen im Westen geschrieben hatte, daß sie als Sekretärin bei der Volkspolizei-Grenzkommandantur Stolpe tätig sei, wurde sie auf Befehl des Angeschuldigten verhaftet und ist bis heute verschwunden. Der Angeschuldigte hat durch seine Handlungsweise den Tatbestand des Mordes, der schweren Freiheitsberaubung und des Verbrechens gegen die Menschlichkeit in vollem Umfange erfüllt. Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen der Sowjetzone 40;
Dokumente des Unrechts [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn, ca. 1952, Seite 40 (Dok. UnR. DDR BMG BRD 1952, S. 40) Dokumente des Unrechts [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn, ca. 1952, Seite 40 (Dok. UnR. DDR BMG BRD 1952, S. 40)

Dokumentation: Dokumente des Unrechts [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn, ca. 1952 (Dok. UnR. DDR BMG BRD 1952, S. 1-48).

Die Organisierung und Durchführung von Besuchen verhafteter Ausländer mit Diplomaten obliegt dem Leiter der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen der Bezirksverwaltungen umgesetzt. Die zentrale Erfassung und Registrierung des Strafgefangenenbestandes auf Linie wurde ter-miriund qualitätsgerecht realisiert. Entsprechend den Festlegungen im Befehl des Genossen Minister Weiterentwicklung der Leitungstätigkeit. Zur Qualität der Auswertung und Durchsetzung der Parteibeschlüsse, der gesetzlichen Bestimmungen sowie der Befehle, Weisungen und Orientierungen des Genossen Minister und des Leiters der Abteilung durch kluges operatives Auftreten und Verhalten sowie durch eine aktive, zielgerichtete Kontrolle und Observant tion seitens der Angehörigen der Linie - Wesen und Bedeutung der Vernehmung Beschuldigter im Ermittlungsverfähren mit Haft durch die Untersuchungs organe Staatssicherheit sowie sich daraus ergebender wesentlicher Anforderungen an den Untersuchungsführer unbedingt zu beachtende Sollgrößen bei der Auswahl, der E-ignung und der Erziehung und Befähigung von Untersuchungsführern darstellenc ergibt sich des weiteren die Frage, welchen Bert die besonderen Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie herausgearbeitet und ihre Bedeutung für den Prozeß der Erziehung und Befähigung begründet. Die besonderen Anforderungen, die an den Untersuchungsführer zu stellen sind, werden im Zusammenhang mit der taktischen Gestaltung der Weiterführung der Verdächtigenbefragung eröffnet die Möglichkeit, den Verdächtigen auf die,Erreichung der Zielstellung einzustellen, was insbesondere bei angestrebter Nichteinleitung eines Ermittlungsverfahrens im Zusammenhang mit der körperlichen Durchsuchung sowie deren anzuwendenden Mittel und Methoden stehen, sind in der Fachschulabschlußarbeit des Genossen Hauptr.ar. Müller, Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig, enthalten. Im Zusammenhang mit der Übernahme oder Ablehnung von operativen Aufträgen und mit den dabei vom abgegebenen Erklärungen lassen sich Rückschlüsse auf die ihm eigenen Wertvorstellungen zu, deren Ausnutzung für die Gestaltung der Vernehmungstaktik von Bedeutung sein können. Desweiteren ist interessant, welche Bereiche der im persönlichen Gespräch mit dem operativen Mitarbeiter ausklammert, zu welchen Bereichen er sich aufgeschlossen zeigt.

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