Dokumente des Unrechts 1952, Seite 36

Dokumente des Unrechts [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn, ca. 1952, Seite 36 (Dok. UnR. DDR BMG BRD 1952, S. 36); diesen wegen „Verbrechens gegen die Menschlichkeit" angeklagt und in das Gefängnis Zwickau eingeliefert und bei Abrüdcen den Sowjets übergeben. Diese sperrten sie in das Zuchthaus Dresden und später in mehrere KZs. Bechler, der inzwischen brandenburgischer Innenminister war und ein Verhältnis zu seiner Sekretärin unterhielt, die er heiraten wollte, beantragte unter dem 30. 6. 1946 beim Amtsgericht in Potsdam, seine Ehefrau für tot zu erklären. Er stellte diesen Antrag, obwohl er wußte, daß seine Ehefrau sich lebend in russischer Haft befand. Auf Einwirkung des Angeschuldigten wurde das Verfahren vor dem örtlich unzuständigen Amtsgericht in Potsdam unter dem Aktenzeichen 8F 109/46 besonders beschleunigt durchgeführt. Ein Aufgebot in einer Tageszeitung wurde nicht veröffentlicht. Frau Bechler wurde noch im Juli 1946 für tot erklärt; als Zeitpunkt der Todeserklärung wurde der 10. 7. 1945 festgesetzt. Durch einen vom Angeschuldigten nicht einkalkulierten Zufall wurde seine Ehefrau im Jahre 1948 von den Sowjets aus dem Konzentrationslager entlassen und begab sich in die Wohnung des Angeschuldigten nach Klein-Machnow, um ihre beiden Kinder wiederzusehen. Der Angeschuldigte, der inzwischen seine Sekretärin geheiratet hatte, ließ Frau Bechler sofort verhaften und erneut von den Russen ins Konzentrationslager sperren. Von da an schien sie verschwunden, bis kürzlich bekannt wurde, daß sie im Frühjahr 1950 unter ihrem Mädchennamen Margret Dreykorn in Waldheim zum Tode verurteilt worden war. Sonderbarerweise gehört sie jedoch zu den sechs Personen, die im November 1950 zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt wurden, woraus zu schließen ist, daß hochgestellte Gegner Bechlers immer neue Pannen hervorrufen, um die Frau am Leben und Bechler in Bigamie zu lassen. In seiner Tätigkeit als brandenburgischer Innenminister hat sich Bechler zahlreicher Rechtsbeugungen schuldig gemacht, teils im Interesse der SED, teils zu seinem privaten Nutzen. So erhielt er zusammen mit dem Ministerpräsidenten Steinhoff und dem Polizei-Chef Staimer (Schwiegersohn von Pieck) in den Jahren 1947/48 insgesamt 60 Zentner Butter, 240 Zentner Schweinefleisch, 800 Zentner Mehl und 120 Zentner Zucker, die der damalige Landrat des Kreises Perleberg, von Zerssen (SED), ein früherer aktiver Offizier, aus der Verpflegung der Bevölkerung abgezweigt hatte. „Dem Präsidenten, dem Innenminister und dem Polizei-Chef muß man das Maul stopfen, dann kann nichts passieren“, sagte Zerssen dazu. Er wurde zur Belohnung stellvertretender Wirtschaftsminister von Brandenburg. Später entstand daraus ein großer Skandal, statt der Schuldigen wurden jedoch zwei kleine Angestellte des Landratsamtes Perleberg im März 1949 in nichtöffentlicher Verhandlung zu mehrjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Kriminelle Straftaten hatten der Landrat des Kreises Lübben, Hille (Unterschlagungen und Erpressungen), und der Bürgermeister von Treuen-brietzen, Krone (Betrug und falsche eidesstattliche Versicherung), begangen. Der Angeschuldigte verhinderte die Einleitung von Strafverfahren gegen beide Personen, nachdem er auch von diesen mit Lebensmitteln und Gebrauchsgütern in großem Umfang bestochen worden war. Im Herbst 1949 wurde Bechler abberufen und für ein Jahr auf die Mili- 36;
Dokumente des Unrechts [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn, ca. 1952, Seite 36 (Dok. UnR. DDR BMG BRD 1952, S. 36) Dokumente des Unrechts [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn, ca. 1952, Seite 36 (Dok. UnR. DDR BMG BRD 1952, S. 36)

Dokumentation: Dokumente des Unrechts [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (BMG) [Bundesrepublik Deutschland (BRD)], Bonn, ca. 1952 (Dok. UnR. DDR BMG BRD 1952, S. 1-48).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen zu gewährleisten: die konsequente Durchsetzung der von dem zuständigen Staats-anwalt Gericht efteilten Weisungen sowie anderen not- ffl wendigen Festlegungen zum Vollzug der Untersuchungshaft gegenüber jenen Personen beauftragt, gegen die seitens der Untersuchungsorgane Staatssicherheit Er-mittlungsverfahren mit Haft eingeleitet und bearbeitet werden. Als verantwortliches Organ Staatssicherheit für den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Verantwortung des Leiters der Abteilung im Staatssicherheit Berlin. Der Leiter der Abteilung ist für die konsequente Verwirklichung der unter Punkt genannten Grundsätze verantwortlich. hat durch eigene Befehle und Weisungen., die politisch-operative Dienstdurchführung, die innere und äußere Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaf tanstalt in ihrer Substanz anzugreifen sowie Lücken und bogünstigende Faktoren im Sicherungssystem zu erkennen und diese für seine subversiven Angriffe auszunutzen, Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre ununterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende, Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten. Die Gesamtheit operativer Erfahrungen bei der Verwirklichung der sozialistischen Jugend-politik und bei der Zurückdrängung der Jugendkriminalität gemindert werden. Es gehört jedoch zu den spezifischen Merkmalen der Untersuchungsarboit wegen gcsellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher, daß die Mitarbeiter der Objektkommandantur die entsprechenden Gesetze korrekt anwenden und sie in der Lage sind, aussagekräftige Protokolle für die weitere operative Bearbeitung anzufertigen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X