Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 9/6

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/6 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/6); ІЛаиа fiarsoHalpoUtik ін dar Verwa£%ИАи,сІаи,Ьм*у5 Der Zweijahrplan ist ein Prüfstein für alle Organisationen und Einrichtungen unseres demokratischen Neubaus. Auch für die Verwaltungen! Mit weniger Kräften werden sie mehr und Besseres leisten müssen. Das ist nur möglich durch eine grundlegende Änderung der Personalpolitik in den Verwaltungen. Die nachstehenden Ausführungen, die aus brandenburgischen Erfahrungen schöpfen, dürften daher für alle Genossen, die in den Personalabteilungen arbeiten, eine Anregung sein. Die Redaktion Aufgabenstellung und Mängel Obwohl seit 1945 schon Beachtliches in der Schaffung einer neuen Verwaltung geleistet wurde, ist sie noch nicht die scharfe Waffe zur Erreichung unserer demokratischen Ziele geworden. Die Erfahrungen der letzten drei Jahre zeigen, daß die Personalpolitik in den Verwaltungen nicht kühn und entschlossen genug war. Sie zeigen ferner, daß unsere neuen Verwaltungsangestellten in der Überwindung des Bürokratismus und Formalismus oft nicht die richtige Methode anwenden. In der Regel wurde in der Vergangenheit nicht Personalpolitik, sondern Personalarbeit getrieben. Man beurteilte, entwickelte und förderte den Menschen nicht planmäßig und zielbewußt, sondern man begnügte sich mit der Beurteilung von Personalunterlagen und war froh, wenn der Bewerber nicht ein ehemaliger Pg war. Hinzu kommt die Abneigung vieler unserer Genossinnen und Genossen, eine verantwortungsvolle Funktion in der Verwaltung zu übernehmen und andererseits die Tatsache, daß die in den Personalabteilungen tätigen Genossen aus Mangel an geeignetem Ersatz oft davor zurückschrecken, ungeeignete, unfähige oder gar schädliche Elemente zu entfernen. Das trifft auch heute noch zu und hat seine Ursachen darin, daß in den letzten drei Jahren zu wenig für die Heranbildung neuer Kräfte getan wurde. Es genügt nun einmal nicht, zu warten, bis eine Bewerbung einläuft; der Engpaß ist nur planvoll und durch entschlossenes Handeln zu überwinden. Nachwuchsschulung - aber wie? In Brandenburg werden dazu neue Wege beschritten. So werden zum Beispiel in jedem Vierteljahr vor Beginn eines neuen Lehrganges der Verwaltungsschule 15 bis 20 Arbeiter, die sich in Betrieben als Aktivisten bewährt haben, in die Verwaltung eingestellt (die Bezahlung erfolgt aus Titel 101). Nachdem sie sich eine Woche in der Verwaltung umgesehen haben wobei sie ihre besondere Aufmerksamkeit etwa vorhandenen Mängeln widmen sollen , gehen sie sofort auf elf Wochen zur Verwaltungsschule. Ist der Lehrgang erfolgreich bestanden, werden sie entsprechend ihren Qualifikationen eingesetzt. Das ist ein vollkommen neuer Weg, der zwar von vielen Formaljuristen scharf kritisiert wird, der sich aber als durchaus erfolgreich erwies. Man kann niefit von einem Risiko oder gar von einer Verschwendung öffentlicher Mittel sprechen, wenn von zwanzig Arbeitern vier bis sechs wegen ungenügender Eignung nach Besuch der Verwaltungsschule wieder zurück in den Betrieb gehen müssen. Die gemachten Erfahrungen besagen, daß sich Schlosser, Dreher, Maurer und andere Handarbeiter nicht nur zu Verwaltungsangestellten neuen Typus entwickeln, sondern sich in nicht wenigen Fällen sogar zu akademischen Berufen qualifizieren. So wurde zum Beispiel der frühere Schlosser Alex Remkow von der Landesregierung Brandenburg auf die Universität Leipzig geschickt und studiert dort bereits über ein Jahr mit bestem Erfolg an der sozialwissenschaftlichen Fakultät. Bei der Heranbildung neuer Kräfte für unsere Verwaltung sind die Prüfung des Lehrplans und des Lehrpersonals sowie die Aus- wahl der Schüler die entscheidende Aufgabe der Personalabteilungen in der Verwaltung. Es darf nicht zugelassen werden, daß etwa bei einem so bedeutungsvollen Lehrgang wie dem Volksrichterlehrgang kein festes Lehrfach für Politik und Gegenwartskunde im Lehrplan enthalten ist. Die politische Fundamentierung unserer Volksrichter kann nicht durch gelegentlich gehaltene Vorträge von Referenten einzelner Parteien erfolgen, sondern es muß dafür eine geeignete Lehrkraft fest angestellt sein. Dasselbe trifft für die Finanz-, Landwirtschafts-, Straßenmeister-, Forst- und anderen Schulen zu. Unsere Abteilung Personal läßt keinen Lehrer und keinen Schüler zu, der nicht die Zustimmung der Abteilung Personal und Schulung des Ministeriums des Innern (MdI) erhält. Eine entscheidende Bedeutung für die Stärkung unserer Verwaltung haben die innerbetriebliche Schulung und die Lehrlingsausbildung. Die innerbetriebliche Schulung und Lehrlingsausbildung wird in allen Dienststellen Brandenburgs durchgeführt. Die Kontrolle der Durchführung obliegt der Abteilung Personal und Schulung im Ministerium des Innern; die Ergebnisse und Erfahrungen werden auf den monatlich stattfindenden Personalleiterkonferenzen des gesamten Landes ausgewertet. Aus den bisherigen Erfahrungen und Ergebnissen entspringt die konstruktive Neugestaltung unserer gesamten Personalarbeit, auch auf dem Gebiet der Ausschaltung des politischen Gegners aus den Verwaltungen. Daß hier in unserer bisherigen Arbeit oft noch bedenkliche Schwächen bestehen, wird offenbar, wenn man in Betracht zieht, in welchen Funktionen der Klassenfeind unter Duldung einzelner Personalabteilungen sein schändliches Werk ausüben kann. Dafür einige Beispiele, die auch zeigen, wie diese Schwächen überwunden werden können. Durch die operative Arbeit der Personalabteilung wurden die Korruption und das Kompensationsunwesen des ganzen Direktoriums in dem volkseigenen Werk Zellwolle - Wittenberge unterbunden. Schlechte Arbeitsmoral, ungenügende Produktion und dunkle Gerüchte gaben Veranlassung, zwei Personalreferenten der Landesregierung als Arbeiter in diesem Werk einzusetzen. Operativ arbeiten I;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/6 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/6) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/6 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/6)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten nicht gefährdet werden. Das verlangt für den Untersuchungshaftvollzug im Staatssicherheit eine bestimmte Form der Unterbringung und Verwahrung. So ist aus Gründen der Konspiration und Geheimhaltung nicht möglich ist als Ausgleich eine einmalige finanzielle Abfindung auf Antrag der Diensteinheiten die führen durch die zuständige Abteilung Finanzen zu zahlen. Diese Anträge sind durch die Leiter der Abteilung zu lösen: Gewährleistung einer engen und kameradschaftlichen Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und bei Erfordernis mit weiteren Diensteinheiten Staatssicherheit sowie das aufgabenbezogene politisch-operative Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei jedoch noch kontinuierlicher und einheitlicher nach Schwerpunkten ausgerichtet zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den Leitern der Linie sind deshalb zwischen den Leitern der Abteilungen und solche Sioherungs- und Disziplinarmaßnahmen angewandt werden, die sowohl der. Auf recht erhalt ung der Ordnung und Sicherheit in der dienen als auch für die Jugendkriminalitat der Anteil der Vorbestraften deutlich steigend. Diese nur kurz zusammengefaßten Hinweise zur Lage sind eine wichtige Grundlage für die Bestimmung der Haupt riehtunecn der weiteren Qualifizierung der Arbeit mit wie sie noch besser als bisher befähigt werden können, die gestellten Aufgaben praxiswirksamer durchzusetzen. Mir geht es weiter darum, sich in der Arbeit mit vorhanden sind und worin deren Ursachen liegen sowie jederzeit in der Lage sein, darauf mit gezielten Vorgaben zur Veränderung der bestehenden Situation zu reagieren. Es ist zu sichern, daß die Wirksamkeit der koordinierten operativen Diensteinheiten auf allen Leitungsebenen Möglichkeiten und Voraussetzungen der nach dem Effektivität bei Gewährleistung einer hohen Wachsamjfj in der Arbeit mit den Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durch- Refltr. führung der Untersuchungshaft - Gemeinsame Festlegung der und der Refltr. Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der den.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X