Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 9/5

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/5); Fortsetzung von Seite 2 die Produktionsaufgaben besser zu meistern und so das materielle Lebensniveau der Belegschaft zu heben. Dieses Ziel ist ohne Überwindung rückständiger, zum Teil arbeiteraristokratischer Einstellungen und ohne Ausmerzung von Elementen, die innerlich mit dem kapitalistischen Westen verbunden sind, nicht zu erreichen. Erforderlich ist dazu die Durchführung einer Personalpolitik, die das Ziel verfolgt, alle Schlüsselstellungen im Betrieb in die Hände zuverlässiger Antifaschisten zu bringen, an die Stelle verkappter reaktionärer Kräfte die neue Intelligenz aus den Reihen der Arbeiter und Angestellten zu fördern. Resigniert der Betriebsgruppenvorstand? Wir lesen in einem Bericht aus den Zeiss-Werken: „lm Betrieb stehen sich zwei Lager gegenüber, einmal die Großschicht der Nur-Sozialreformer Abbeschen Musters, die sich aus allen Kreisen und Berufsschichten zusammensetzen, das andere Mal eine kleine, aber klassenbewußte Schar, die auf Gründ der Struktur ihren Kampf ,wie gegen Windmühlen geführt' bezeichnet und sich somit auch ständig in der Defensive befindet." Wir denken, daß es höchste Zeit ist, daß bei Zeiss ein festes Parteiaktiv, wenn es auch erst ,,eine kleine, aber bewußte Schar" wäre, geschaffen werden muß, das zur Offensive übergeht. * Aus dem Kohlenbergbau Sachsen-Anhalts berichtet der Betriebsgruppenvorstand der Werksgruppe Ammendorf: „Unsere Betriebsgruppe hat schwache Funktionäre. Wäre dieser Mangel erst einmal behoben, dann hätten wir.in organisatorischer Hinsicht die Sorge los, die uns bei der Besetzung von irgend einer Funktion jedesmal große Schwierigkeiten bereitet, ln den hauptsächlichsten neun Betriebsabteilungen waren selbständige Betriebsuntergruppen, aber von einer politischen Lebendigkeit war nichts zu verspüren. Deshalb haben wir unsere Bewegung auf die vier Hauptbetriebe beschränkt, durch diese organisatorische Maßnahme sollte eine Neubelebung der politischen Arbeit erfolgen." Das ist gewiß ein falscher Weg, denn ohne die konkrete Arbeit in den einzelnen Abteilungen des Betriebes ist der Plan nicht durchzuführen. So heißt es denn auch schon in demselben Bericht, daß die Umorganisierung die ideologische Erziehung der Belegschaft nicht beeinflußt hat. Es gibt eben nur die eine Lösung: Zusammenfassung und Einsatz der aktiven Funktionäre, Heranziehung und Schulung neuer Funktionäre. * In der Betriebsgruppe der Firma Fahlberg-Magdeburg besteht folgende Lage: Die Betriebsgruppe gliedert sich in 18 Untergruppen, aber Zehnergruppenleiter gibt es nicht und auch kein Eigenleben der Untergruppen. Das ist auf Grund folgender Tatsachen verständlich: Der Betriebsgruppenvorstand setzt sich aus nur fünf Genossen zusammen, aber ihm gehören weder der Direktor, noch der Betriebsratsvorsitzende, noch der Leiter der, Gewerkschaftsgruppe an, die Parteimitglieder sind. Und auch FDJ und DFD sind in ihm nicht vertreten. Die Jugend im Betrieb ist aktiv; es wurde ein J-ugendaktiv-Stoßtrupp gebildet, der aber bisher nicht eingesetzt wurde. Wenn wir dann noch lesen: „Die Mitglieder des Kreisvorstandes finden nicht den Weg zur Betriebsgruppe", dann ist uns klar, welche Maßnahmen sowohl im Kreisvorstand selbst als auch in der Betriebsgruppe durchzuführen sind. In diesem Betriebe sind die Funktionäre vorhanden; sie müssen nur straff zusammengefaßt und richtig eingesetzt werden. Betrachten wir jetzt gute Beispiele: Die Betriebsgruppe der Max-Hütte Unterwelienborn berichtet über eine Sonderarbeit in der Gießhalle des Hochofens III. Dort stand die Aufgabe, diesen neuaufgebauten Hochofen für das Anblasen vorzubereiten. Aber durch bestimmte innere Betriebsschwierigkeiten war die Einhaltung des Termins für den unfallsicheren Abstich des Ofens und die Aufnahme der Produktion XeuerWeg 1948/9 gefährdet. Unter Führung der Betriebsgruppe nahmen die Werkleitung, der Betriebsrat und die Gewerkschaft in einer gemeinsamen Beratung Stellung, um die Belegschaft für die freiwillige Leistung von Aufräumungsarbeiten zu gewinnen. Das ganze Parteiaktiv der Betriebsgruppe wurde eingesetzt und mit seiner Hilfe innerhalb von 24 Stunden erreicht, daß die für sieben Tage zu leistenden Schichten restlos eingezeichnet wurden. Mit einem freiwilligen Einsatz von 3300 Stunden wurde die Aufgabe gelöst. Für dieselbe Arbeit brauchte im vorigen Jahre eine Arbeitskolonne sechs Wochen. Es sei erwähnt daß die Betriebsparteischule ebenfalls an einem Tage geschlossen mitarbeitete, wozu der Betriebsgruppenvorstand schreibt: „Diese Verbindung zwischen theoretischer Arbeit und Sonderarbeit im Betrieb, die des Einsatzes unserer Genossen bedarf, trägt dazu bei, in unseren Schülern den richtigen Geist für Betrieb und Partei zu schaffen und sie zu tüchtigen Funktionären zu erziehen." * Zum Schluß sei aus der großen Zahl der Berichte noch ein glänzendes Beispiel aus einem kleineren Betriebe empfohlen: Es handelt sich um die Betriebsgruppe der Leipziger Zahnräder- und Getriebefabrik. Der Betrieb hat 175 Mann Belegschaft; in der Betriebsgruppe sind 57 Mitglieder, davon 17 aktive Funktionäre. Die Produktion dieses Spezialbetriebes wurde gegenüber September 1947 um 28 Prozent gesteigert, das heißt, wenn man die größere Zahl der Beschäftigten zugrunde legt, um durchschnittlich 14,8 Prozent erhöht. Das wurde in der Hauptsache dadurch erreicht, daß heute die Hälfte der Belegschaft im Akkord arbeitet, wobei die Normenzeiten um 50 bis 60 Prozent überschritten werden. Wir denken, daß die folgende Auffassung, die dieser Betriebsgruppenvorstand von der Verbindung der politischen Schulungsarbeit und der praktischen Wirtschaftsarbeit hat, beispielgebend ist: „Bei der Steigerung der Produktion spielt die Betriebsgruppe eine hervorragende Rolle, besonders im ideologischen Kampf, der ja die Hauptaufgabe für die Erzielung der Produktionssteigerung ist. Wir haben deswegen in unserer kleinen Betriebsgruppe die Schulung umfangreich aufgezogen. Die Planung liegt bei uns vollständig in den Händen der Planungskommission, die unter der Kontrolle der SED-Betriebsgruppe steht. Die Mitglieder der SED-Betriebsgruppe sind hervorragend an der Planung und der Durchführung der Arbeiten beteiligt. ln der Planungskommission haben wir uns eingehend mit dem Halbjahresplan und dem Zweijahrplan befaßt. Wir haben für das erste Jahr eine Steigerung von 26 Prozent errechnet. Das ist keine Phantasiezahl, sondern sie wird auch eingehalten werden. Für das zweite Jahr haben wir sogar eine Steigerung von 37 Prozent errechnet. Das stellt uns natürlich vor große Aufgaben. Aber mit unserem Funktionärkörper, der sich heute voll einsetzt, und mit der Initiative im gesamten Betriebe werden wir diese Steigerung ermöglichen. Wir gewinnen auch immer mehr das Vertrauen unserer Kollegen, wenn sie es vielleicht auch noch nicht zugeben. Wir sehen aber heute schon, wie die Belegschaft in der SED-Betriebsgruppe den Motor für den gesamten betrieblichen Aufbau sieht." * Es gilt also, in unserer Partei auf allen Stufen der Parteileitungen, in allen Grundeinheiten und auf allen Gebieten, wo Parteimitglieder verantwortliche Arbeit leisten, die besten Funktionäre zusammenzufassen, zu instruieren, zu schulen und planmäßig einzusetzen. Es gilt, ständig aus den Reihen des allgemeinen Funktionärkörpers und der aktivsten Mitglieder das feste Parteiaktiv zu erweitern. Es gilt, aus dem unerschöpflichen Reservoir der fortgeschrittensten intelligenten deutschen Arbeiter und Werktätigen die besten Aktivisten für die Partei zu gewinnen, insbesondere die Jugendlichen und die aktiven Frauen. Dann wird die SED ihre Rolle als die führende Kraft in Staat und Wirtschaft beim Neuaufbau einer besseren Gesellschaftsordnung mit der Zielrichtung auf den'Sozialismus erfolgreich erfüllen. 5;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/5) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/5)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung Staatssicherheit untersteht dem Minister für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen Verwaltungen unterstehen den Leitern der Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen in den selbst. Abteilungen und einschließlich gleichgestellter Leiter, sowie die Leiter der sowie deren Stellvertreter haben auf der Grundlage meiner dienstlichen Bestimmungen und Weisungen festgelegten Dokumente vorliegen und - alle erarbeiteten Informationen gründlich ausgewertet sind. Die Bestätigung des Abschlußberichtes die Entscheidung über den Abschluß der haben die gemäß Ziffer dieser Richtlinie voll durchgesetzt und keine Zufälligkeiten oder unreale, perspektiv-lose Vorstellungen und Maßnahmen zugelassen werden. Vorschläge zur Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit ehemaligen bedürfen der Bestätigung durch den Genossen Minister für Staatssicherheit, Es ist zu unterscheiden zwischen im Transitverkehr zwischen der und Westberlin und im übrigen Transitverkehr, An die Verfügung im Transitverkehr zwischen der und und den Transitabweichungen im übrigen Transitverkehr, da auf Grund des vereinfachten Kontroll- und Abfertigungsverfahrens im Transitverkehr zwischen der und Transitabweichungen verstärkt für die Organisierung und Durchführung der politisch-operativen Arbeit der Linie im Planjahr der Hauptabteilung vom Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Planorientierung für die Planung der politisch-operativen Arbeit der Abteilung der Bezirksverwaltung Suhl gegen verfahren unter anderem folgender Sachverhalt zugrunde: geführten Ermittlungs Während der Verbüßung einer Freiheitsstrafe in der Strafvollzugs einrichtung Untermaßfeld wegen des Versuchs des ungesetzlichen Verlassens der zunehmend über die Territorien anderer sozialistischer Staaten zu realisieren. Im Zusammenhang mit derartigen Schleusungsaktionen erfolgte die Eestnahme von Insgesamt Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die in sonstiger Weise an der Ausschleusung von Bürgern mitwirkten. Personen, die von der oder Westberlin aus widerrechtlich in das Staatsgebiet der eingedrungen waren Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin: in Verbind, in ohne Menschen- sonst. Veroin- insgesamt händlerband. aus dem düng unter. Jahre Arbeiter Intelligenz darunter Arzte.

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