Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 9/31

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/31 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/31);  venmrif Frauenaktivs durch Betriebsarbeit In Besprechungen mit den Funktionärinnen der Partei, der Massenorganisationen und der Verwaltungen, in Arbeitsplänen und Rundschreiben haben die Frauensekretariate unserer Partei in Mecklenburg zur Betriebsarbeit Stellung genommen und seit April dieses Jahres zur Bildung von Frauenaktivs in den Betrieben aufgerufen. Dabei sind wir zunächst bei vielen Genossinnen auf Widerstand gestoßen: „Betriebsarbeit in Mecklenburg? Wir haben nur so wenig größere Betriebe, meistens Kleinbetriebe und Landwirtschaft. Man kann uns doch nicht mit Sachsen vergleichen, wo die Industrie vorherrscht/' „Frauenaktivs, als Teil der SED-Betriebsg/uppe? Das führt doch zu Überschneidungen 1 Gewerkschaftliche Kommissionen, DFD-Betriebsgruppen und nun noch Frauenaktivs der SED?'' „Betriebsarbeit bei den Frauen ist schwierig; geht mal in die Betriebe, dann werdet ihr selbst sehen." Wir gingen also in die Betriebe und haben dort in monatelanger Vorarbeit ein besseres Verständnis für die Wichtigkeit der politischen Betriebsarbeit bei den Frauen geweckt. Wie? Durch Ausdauer, Geduld und durch Verbreitung der klaren Erkenntnis, die Lenin uns lehrte, daß der Hunger nur bekämpft werden kann durch Steigerung der Arbeitsproduktivität. Den Weg zur höheren Produktivität kann nur eine von unserer Partei geführte Aktivistenbewegung bahnen, die den produzierenden und verbrauchenden Massen den Weg weist. Diese Aktivistenbewegung aber muß auch von den beruftätigen Frauen getragen werden. Einmal begriffen, haben unsere Genossinnen diesen Gedanken dann auch in die Tat umgesetzt. Wie haben unsere Genossinnen der Aktivistenbewegung geholfen? ln den Betrieben gaben sie den Arbeitskolleginnen Beispiele durch Höchstleistungen, Verbesserungsvorschläge, fachliche Beratung und Hilfe für die sozialen Nöte der Belegschaften, ln der Neptun-Werft Rostock arbeitet unsere Genossin Sander. Seit 1923 in der Arbeiterbewegung organisiert, ist sie auch heute noch politisch aktiv und bildet den Mittelpunkt der Frauenarbeit in diesem großen Betrieb. Als Mitglied des Betriebsrats hat sie viele soziale Einrichtungen geschaffen; ihre selbstlose und unermüdliche Hilfsbereitschaft haben ihr das Vertrauen aller Frauen im Betrieb gewonnen. Ihr Beispiel und ihr Wirken haben die Aktivistenbewegung unter den Frauen wesentlich gefördert. Die bewährtesten Mitglieder der Frauenaktivs wurden nach sorgfältiger Vorbereitung und Prüfung in die SED aufgenommen. Dadurch hat sich die Zahl der Frauen in der SED-Betriebsgruppe in wenigen Monaten verdoppelt wohlgemerkt: unter Einhaltung der jetzt gültigen Richtlinien unserer Partei für die Werbung und Aufnahme neuer Mitglieder! Auch in der Plattenfabrik Boizenburg (Kreis Hageriow). erhielt die Aktivistenbewegung unter den Frauen eine wesentliche Unterstützung durch unsere Genossinnen im Betrieb. In eigenen Versammlungen haben sie Stellung zu der Frage genommen, welchen Beitrag die dort beschäftigten 650 Frauen zur Produktionssteigerung leisten können. Es wurden konkrete Vorschläge gemacht und durchdiskutiert. Das weckte das Interesse aller Kolleginnen, ln jeder Abteilung arbeiten Funktionärinnen unserer Partei, die aufklärend und beispielgebend wirken. Welchen Erfolg diese intensive Werbung und Anleitung hatte, ist am besten daran zu erkennen, daß zu einer Aktivistentagung der IG Metall bereits acht Frauen delegiert werden konnten. Unter ihnen befanden sich die Genossin R о g a I s к i aus der Sortiererei, die bei einem Tagessoll von 156 000 Platten 200 000 Platten täglich sortiert, und die Ge- nossin T i m m , die es sogar auf 217 000 Platten täglich bringt und dabei noch als Mitglied des SED-Betriebsgruppenvorstands politische Arbeit leistet. Die Leistungen dieser beiden Genossinnen sind für die Kolleginnen ihrer Abteilung ein Ansporn und werden von immer mehr parteilosen Frauen erreicht. Dabei wird der Prozentsatz an Bruch ständig gesenkt ein Beweis dafür, daß das Vorbild und die Aufklärung, die unsere Genossinnen geben, neben der Arbeitsleistung auch das Verantwortungsbewußtsein und die Arbeitsmoral ihrer Kolleginnen steigerten. Neben diesen positiven Beispielen gibt es aber auch weniger erfreuliche. Auf der Schiffswerft Wismar sind Frauen mit dem Anstreichen der Schiffe beschäftigt. Diese Frauen legen eine mangelhafte Arbeitsmoral an den Tag und treiben die Kurve der Fehl-stunden hoch. Aus Mangel an männlichen Arbeitskräften konnten sie jedoch noch nicht an Arbeitsplätze versetzt werden, die ihnen mehr Zusagen. Andererseits sind die Fehlschichten für den Betrieb, dessen Produktion nicht gehemmt werden darf, und für die Belegschaft, die mit der Neptun-Werft in Rostock im Wettbewerb steht, eine Belastung. Hier wäre es Aufgabe der Genossinnen der SED-Betriebsgruppe und des SED-Kreissekretariats Wismar, sich einzuschalten und die Arbeitsmoral der Frauen in der Anstreicherei zu heben, indem sie die Erfahrungen aus den Betrieben mit einer erfolgreichen Frauenarbeit anwenden. Diese Erfahrungen sollen überhaupt mehr ausgenutzt werden. Daher wird in Mecklenburg im Oktober eine große Aktivistinnentagung stattfinden, auf der die bisherigen Ergebnisse gesammelt, bewertet und zur Grundlage einer verbesserten und verstärkten Betriebsarbeit gemacht werden sollen. Käthe Dietz (Aufn. Hensky) 31;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/31 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/31) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/31 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/31)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

In der politisch-operativen Arbeit ist die erhöhte kriminelle Potenz der zu beachten, zumal der Gegner sie in bestimmtem Umfang für seine subversive Tätigkeit auszunutzen versucht. Rückfalltäter, die Staatsverbrechen politischoperativ bedeutsame Straftaten der allgemeinen Kriminalität begangen haben, sind bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen gemäß den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit unter Operative Personenkontrolle zu stellen. RückfluBinformation Form der Informierung auf der Grundlage von Untersuchungsergebnissen, Anzeigen und Mitteilungen sowie Einzelinformationen. Im folgenden geht es um die Darstellung strafprozessualer Verdachtshinweisprüf ungen auf der Grundlage eigener Feststellungen der Untersuchungsorgane auf der Grundlage von Rücksprachen mit den Mitarbeitern der operativen Diensteinheit beziehungsweise an Hand des Vergleichs mit den mitgeführten Personaldokumenten. Bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt sind inhaftierte Personen und deren mitgeführten Sachen und Gegenstände sowie für die Sicherung von Beweismaterial während des Aufnahmeprozesses in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . In den Grundsätzen der Untersuchungshaftvollzugsordnung wird hervorgehoben, daß - der Vollzug der Untersuchungshaft den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleisten hat, daß jeder Inhaftierte sicher verwahrt wird, sich nioht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kann gegebenenfalls noch unter Berufung auf Strafgesetzbuch begründet werden und bei Jugendlichen kann in den gesetzlich bestimmten Fällen des gemäß von der Einleitung eines rnitTlungsverfahrens abzusehen ist, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege zu übergeben ist odeh ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist.

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