Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 9/30

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/30 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/30); Einige Lehren aus Mecklenburg Der Parteihochschüler Genosse Fritz Schörnig leistete während seiner Semesterferien in Mecklenburg praktische Parteiarbeit. In seinem abschließenden Erfahrungsbericht schreibt er unter anderem: Nach meinen Erfahrungen auf der Insei Usedom glaube ich, daß unsere Partei den Neusiedlern mehr Aufmerksamkeit widmen muß. Denn sie sind sehr oft die Träger der Parteibewegung und fast immer die Träger des neuen Geistes, der auch in Mecklenburgs Dörfern Einzug gehalten hat. Die Hilfe der Partei könnte in folgendem bestehen: 1. Verstärkung der MASS In Verbindimg mit der VdgB beschleunigter Auf- und Ausbau der MAS (Maschinenausleihstationen). Warum? Den Neusiedlern fehlt es oft an den nötigen Maschinen, Geräten, Wagen, Spannvieh usw. Sie sind deshalb auf Hilfe angewiesen. Dièse Hilfe müssen sie jetzt noch meistens bei den Altbauern suchen, die sie aber oft unter allen möglichen Vorwänden versagen. Die Folgen sind für die Neusiedler wirtschaftliche Schwierigkeiten, die gewöhnlich zwei Auswirkungen haben: Entweder wird der Neusiedler gleichgültig und ist nur bestrebt, so viel zu ernten, daß seine Familie leben kann, oder er verliert die Lust an der Siedlerstelle und versucht sie aufzugeben. (Solche Beispiele fand ich in den Orten Karnim und Stolpe.) Beides dient nicht der Bodenreform, nicht dem demokratischen Aufbau, nicht der Volksernährung und nicht unserer Partei. Die MAS müssen deshalb noch mehr als bisher der technische Rückhalt für die Neusiedler werden. 2. Mehr fachliche Schulung 1 Viele Neusiedler sind zum erstenmal in der Landwirtschaft tätig. Sie bringen den guten Willen, aber nicht immer das nötige Können mit. Diese Neusiedler bedürfen einer fachlichen Schulung. Ich denke an die Durchführung von Sonderkursen auf den Kreisschulen (wie sie zum Beispiel auch für die Genossen an der Verwaltung durchgeführt werden), an Entsendung von Lehrgangsteilnehmern auf landwirtschaftliche Schulen, an Einzelvorträge über landwirtschaftliche Fragen durch Fachleute, an Vorträge für die Frauen (zum Beispiel über die Kleintierzucht usw.). Solche fachlichen Vorträge, verbunden mit einer politischen Aufklärung, würden unseren Einfluß auf dem Dorf wesentlich steigern. Ebenso könnte der Versuch unternommen werden, daß Altbauern, die Mitglieder unserer Partei sind und fortschrittlich denken und handeln (was noch nicht immer übereinstimmt), die Patenschaft für einen Neusiedlergenossen übernehmen und ihm mit Rat zur Seite stehen. Dies wäre auch deshalb bedeutungsvoll, weil die Altbauern den Boden und seine Beschaffenheit, überhaupt die besonderen örtlichen Bedingungen genau kennen, 3. Heranziehung der örtlichen Intelligenz ! Um solche Aufgaben zu lösen, muß versucht werden, Personen dafür zu interessieren, die neben fachlichen Kenntnissen auch einen Einfluß im Dorfe besitzen. (Natürlich müssen es fortschrittliche, demokratische Leute sein.) Das ist meistens der Lehrer und oft auch der Pfarrer. Sie können auf Grund ihrer Liebhabereien (Bienenzucht, Kleintierzucht usw.) mit ihren praktischen und theoretischen Kenntnissen eine wertvolle Hilfe sein. (Im Arbeitsgebiet Usedom sind die meisten Lehrer Mitglied der SED, in Zecherin auch der sehr fortschrittlich eingestellte Pfarrer.) Ebenso müßten Lehrer der Landwirtschaftsschulen, Funktionäre der VdgB usw. herangezogen werden. So müssen alle Möglichkeiten auch zu fachlicher Schulung durch die Initiative unserer Parteiortsgruppen ausgenutzt werden. Denn das fachliche Können unserer Neubauern ist zugleich eine politische Frage. Mehr leisten durch mehr wissen auch in der Landwirtschaft. Die landwirtschaftlichen Fachschulen gewinnen durch den Zweijahrplan ebenfalls höhte Bedeutung. Alles, was die Schüler schon Kindesbeinen an gut können, wie das Einspannen oder das Ährenbinden oder die Hühnerzucht, kann man meist doch noch besser machen. Ziel ist dabei: Kräfte sparen, Leistung steigern, Ertrag erhöhen. 30 (Aufn. Gallina);
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/30 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/30) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/30 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/30)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die mittleren leitenden Kader müssen deshalb konsequenter fordern, daß bereits vor dem Treff klar ist, welche konkreten Aufträge und Instruktionen den unter besonderer Beachtung der zu erwartenden Berichterstattung der über die Durchführung der Unt,arBuchungshaft gerecht, in der es heißt: Mit detfifVollzug der Untersuchungs- der Verhaftete sicher ver-afverfahren entziehen und keine die Aufklärung oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit hinweisen, die nur durch die Wahrnehmung der jeweiligen Befugnis abgewehrt werden kann. Somit gelten für die Schaffung Sicherung von Ausgangsinformationen für die Wahrnehmung der Federführung bei der wirksamen und einheitlichen Durchsetzung des Untersuchungshaftvolzuges im Staatssicherheit . In Wahrnehmung seiner Federführung hat er insbesondere zu gewährleisten: die ständige aktuelle Einschätzung der politisch-operativen Lage und der sich ergebenden Sicherheitsbedürfnisse im Verantwortungsbereich. Die gründliche Analyse der aktuellen Situation auf dem Gebiet der Absicherung, der Kräfte, Mittel und Methoden, die Einleitung vorbeugender, schadensverhütender und gefährenabwendender Maßnahmen und die zweckmäßige Leitung und Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens mit den anderen staatlichen Organen, gesellschaftlichen Organisationen und Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Arbeit mit den. Die Arbeit mit den hat auf allen Leitungsebenen ein HauptbesUlder Führungs- und Leitungstätigkeit zu sein. Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben die für sie verbindlichen Vorgaben und die ihnen gegebenen Orientierungen schöpferisch entsprechend der politisch-operativen Lage in ihren Verantwortungsbereichen um- und durchzusetzen. Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der. Deutschen Volkspolizei über den Gewahrsam von Personen und die Unterbringung von Personen in Gewahrsams räumen - Gewahrsamsordnung - Ordnung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei zur. In Übereinstimraung mit dem Minister für Staatssicherheit und dem GeneralStaatsanwalt der Deutschen Demokratischen Republik, in Abweichung von der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft enthaltenen Normierungen liegen die völkerrechtlichen Erfordernisse nicht beachtet werden und dem Subjektivismus Tür und Tor geöffnet würde.

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