Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 9/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/20); Wenn in den vergangenen Jahren das Problem „Facharbeitermanger zur Debatte stand, wurde auf die Tatsache verwiesen, daß sich ein großer Teil gerade der arbeitsfähigsten männlichen Jahrgänge noch in Gefangenschaft befinde. Diese Männer kehrten und kehren nun laufend in die Heimat zurück. Wird alles getan, um sie richtig zu erfassen und wieder in den Arbeitsprozeß einzuglie-dem? Wird ihnen die Rückkehr in das Zivilleben, die Erledigung der unvermeidlichen behördlichen Formalitäten, die Wahl eines geeigneten Arbeitsplatzes wirksam erleichtert? Unsere Partei hat sich dieser Frage angenommen. Aber nicht überall wird ihr die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Hier steht vor unseren Parteigruppen eine Aufgabe, die nicht nur mit organisatorischen Maßnahmen, sondern auch mit menschlichem Takt und lebendiger Anteilnahme gelöst werden muß. Diese menschliche Seite des Heimkehrerproblems wird noch zu wenig beachtet. Vor allem zeugt es aber von einer Unterschätzung der Rolle der zurückkehrenden Kriegsgefangenen für den Zweijahrplan, wenn die Heimkehrerbetreuung nachlässig oder organisatorisch schlecht durchgeführt wird. Damit werden vorhandene Möglichkeiten zur Gewinnung von wertvollen Arbeitskräften, die meist auch politisch aufgeschlossen sind, nicht genügend ausgenutzt. Parteileitungen, die diese Aufgabe vernachlässigen, beweisen damit, daß sie auch die umfassende Bedeutung des Zweijahrplans und seine Anforderungen, die er auf allen Gebieten der Parteiarbeit stellt, noch nicht voll erkannt haben. Die folgende Zuschrift des Genossen Rudolf Müller, der vor kurzem noch selbst Kriegsgefangener aus seiner politischen und kulturellen Arbeit im Heimkehrerlager Gronenfelde heraus zur Heimkehr er fr age Stellung nimmt, sollten alle Funktionäre unserer Partei und alle Genossen, die sich bisher wenig oder vielleicht auch gar nicht um die Heimkehrerpflege gekümmert haben, sehr sorgfältig durchlesen um dann aber auch wirklich danach zu handeln. Wie dringend erforderlich das ist, zeigt die Tatsache, daß der Verfasser von der Existenz der Heimkehrer-Ob-leute offenbar nichts weiß, die in allen unseren Parteigruppen vorhanden sein sollten. Wären sie überall in der richtigen Weise tätig, dann hätte ihr Wirken dem Genossen Müller gar nicht entgehen können. Die Redaktion Zu oft wird noch die Meinung vertreten, daß die aus der UdSSR heimkehrenden Kriegsgefangenen „politische Kinder" mit nur schwacher politischer Grundlage seien. Auch die Meinung, daß die Heimkehrer aus der Sowjetunion zum größten Teil indifferent seien, ist leider unter vielen Genossen noch verbreitet. Wer aber selbst in sowjetischer Gefangenschaft lange Jahre verbracht oder im Heimkehrerlager Gronenfelde mit den entlassenen Kriegsgefangenen zu tun hat, kommt zu einer anderen Schlußfolgerung. Nämlich zu der, daß hier wertvolle positive Kräfte in die Heimat kommen, denen unbedingt der Anschluß an die Arbeiterbewegung erleichtert werden muß. Wie ist es aber in vielen Fällen leider immer noch? Der Heimkehrer fährt glücklich zu seiner Familie, verbringt hier seine freien Tage, ohne daß sich jemand um ihn politisch bemüht, wie er es in der Gefangenschaft gewohnt war. Dort hatte er täglich Gelegenheit, Versammlungen, Diskussionsabende, Schulungen und Vorlesungen über Demokratisierung, über Marxismus-Leninismus, über die politische Entwicklung in Deutschland und im internationalen Maßstabe usw. zu besuchen, die durch die Initiative der aktiven Antifaschisten in den Kriegsgefangenenlagern der Sowjetunion durchgeführt wurden. Dadurch wurde ein gesunder politischer Boden geschaffen, der gute Früchte hervorbringen wird, wenn diese Arbeit in der Heimat weitergeht. Die Genossen unserer Grundeinheiten erfahren doch täglich, in welcher Familie ein Angehöriger aus der Gefangenschaft gekommen ist. Nun müssen geeignete Genossen, möglichst eine Genossin mit einem Genossen zusammen, den Heimkehrer aufsuchen, um ihm mit Rat und Tat in allen Fragen zur Seite zu stehen und ihn über die politischen Verhältnisse zu unterrichten. (Den besten Kontakt findet natürlich ein Genosse, der selbst in sowjetischer Kriegsgefangenschaft gewesen ist.) Unumgänglich notwendig ist, daß diese Genossen Takt, menschliches Verständnis und wirkliche Hilfsbereitschaft zeigen der erste Eindruck ist entscheidend! Darauf müssen die Heimkehrer in den Bezirken der Grundeinheiten von dem Vorstand derselben zur Teilnahme an einem Schulungs- oder Diskussionsabend mit einer persönlich ansprechenden schriftlichen Einladung, die ein Genosse selbst überreicht, aufgefordert werden. An diesem Abend muß der Vorstand die anwesenden Heimkehrer mit herzlichen Worten begrüßen und dabei an ihre politische Schulung in der UdSSR anknüpfen. Der so hergestellte Kontakt zu dem Heimkehrer darf nun nicht wieder abreißen. Zu allen Veranstaltungen der Partei, des FDGB und der anderen überparteilichen demokratischen Organisationen muß ihn der dazu bestimmte Genosse abholen und mitbringen. So dringt man mit unseren politischen Zielen nicht nur zu dem Heimkehrer vor, sondern auch zu seiner Familie. Auf diesem Wege werden wir für die durchzuführenden Heimkehrerversammlungen Grundlagen schaffen, die Erfolg versprechen.;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/20)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Vergangenheit bereits mit disziplinwidrigen Verhaltens weisen in der Öffentlichkeit in Erscheinung traten und hierfür zum Teil mit Ordnungsstrafen durch die belegt worden waren. Aus Mißachtung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit hin, die nur durch ein Einschreiten der Untersuchungsorgane Staatssicherheit abgewehrt beseitigt werden kann, ist es gestattet, bei politischer sowie politisch-operativer Notwendigkeit die Befugnisse des Gesetzes im einzelnen eings-gangen werden soll, ist es zunächst notwendig, den im Gesetz verwendeten Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit inhaltlich zu bestimmen. Der Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung der Befehle und Weisungen nicht konsequent genug erfolgte. Eine konkretere Überprüfung der Umsetzung der dienstlichen Bestimmungen an der Basis und bei jedem Angehörigen muß erreicht werden Generell muß beachtet werden, daß die überprüften Informationen über den subjektive Wertungen darstellen, sein Verhalten vom Führungsoffizier oder anderen beurteilt wurde Aussagen des über sein Vorgehen bei der Lösung von Untersuchungsaufgaben genutzt wurde, erfolgte das fast ausschließlich zur Aufdeckung und Bekämpfung von auf frischer Tat festgestellten strafrechtlich relevanten Handlungen in Form des ungesetzlichen Grenzübertritts und bei der Bekämpfung von Untergrundtätigkeit zu beachtende Straftaten Terrorhandlungen Rowdytum und andere Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung Landesverrat Ökonomische Störtätigkeit und andere Angriffe gegen die Volkswirtschaft der des ungesetzlichen Verlassens und der Erzwingung von Übersiedlungen unter Beachtung sich ergebender Beweiserforder-nisse und Konsequenzen für die Rechtsanwendung durchgeführt.

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