Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 9/16

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/16); abend in Deutsch! Schaltet die Jugend mehr ein! Auch die Jugend Brandenburgs hat eingehend über ihren Anteil am Zweijahrplan diskutiert und von ersten Erfolgen berichtet. Die Beratungen erbrachten nicht nur nachahmenswerte Beispiele und gute Vorschläge für praktische Mittel und Wege zur Erfüllung und Übererfüllung des Plans, sondern auch einige bemerkenswerte Kritiken über Schwierigkeiten, die der Initiative der Jugend hemmend in den Weg gelegt werden. Vor allem wurde gerügt, daß sich selbst Genossen der SED in den Verwaltungen und Betriebsleitungen zwar einerseits für die Beteiligung der Jugend bei der Durchführung des Planes aussprechen, daß sie aber andererseits in der Praxis die Begeisterung der Jugend nicht zu nützen verstehen und sie manchmal behindern. So wurde der Genosse Walter, persönlicher Referent des branden-burgischen Wirtschaftministers, kritisiert. Dieser Genosse hatte von seinem Minister den Auftrag erhalten, ihn auf der entscheidenden Sitzung des Landesvorstandes der FDJ zu vertreten und dort über die Aufgaben der Jugend im Rahmen des Wirtschafts-plänes zu sprechen. In seiner Rede forderte er die Jugend auf, den Bau einer dringend benötigten Brücke bei Hennigsdorf zu übernehmen. Die Jugendlichen griffen diese Anregung begeistert auf, besprachen ihre Ausführung und berichteten auf Tagungen, in Betrieben, in der Presse und im Rundfunk über diesen Plan.*) Als sie dann aber mit der Arbeit beginnen wollten und sich an den Genossen Walter wandten, um die näheren Einzelheiten mit ihm zu regeln, fuhr er in Urlaub. Da sie auf seine Rückkehr nicht warten konnten und wollten, gingen sie zum Minister selbst ■ um dort zu erfah- ; ren, daß die Sache gar nicht so wichtig und daß außerdem das Projekt für die Jugend nicht geeignet sei. Der „Erfolg":. Enttäuschung und Zurückhaltung gerade bei den aktivsten Jugendlichen. Ein weiterer Fall: Der Bau der Eisenbahn Glöwen Havelberg in der Westprignitz. Diese 9 Kilometer lange Strecke wurde von der-Jugend im Juli begonnen und soll am 3. September fertiggestellt werden. Obwohl alle beteiligten Stellen die Notwendigkeit des Baues einsehen, unterstützten sie die dort beschäftigten Jugendaktivs nicht in genügendem Maße und behinderten sie durch ver-meidbare bürokratische Schwierigkeiten. Es wird Aufgabe des Kreisvorstandes unserer Partei sein, festzustellen, welche Ge-f nossen die Verantwortung dafür tragen, daß die Jugendlichen! beim Bahnbau längere Zeit ohne Gemeinschaftsverpflegung waren, daß es mit der Lohnabrechnung nicht klappte, daß der Transport zum und vom Arbeitsplatz nicht richtig organisiert war usw. Scharfe Kritik wurde auf einer der Tagungen der Jugend auch an den Zuständen in den Optischen Werken in Rathenow geübt. Von einer aktivistischen Einstellung zum Zweijahrplan sei dort nichts i zu merken kein Wunder, wenn man’ sich wie dort damit begnüge, über Planziffern zu berichten, statt die politische Bedeutung des Planes klarzulegen und die Belegschaft für ihn zu begeistern. Dementsprechend sei auch die Arbeitsmoral: Ein Prüfer, der das Werk unerwartet besuchte, habe festgestellt, daß Überdurchschnitt- v % lieh viel Ausschuß gemacht worden sei. Solche und ähnliche Erscheinungen zeigten, dal} die politische Tätigkeit unserer dortigen Betriebsgruppe ausgesprochen schwach sei. Natürlich komme unter diesen Umständen auch die Jugend nicht zu Geltung. In den Optischen Werken gebe es keine Jugendgruppe im Betrieb. Damit entfalle auch ihre belebende Wirkung auf die Entwicklung von Wett- ÿ bewerben im Betrieb, auf die Verbesserung der Produktion, auf r% das Betriebsleben überhaupt. Auch die weiteren Fälle, die einer Kritik unterzogen .wurden, zeigten, daß man an vielen Orten der Jugend noch zu wenig Gelegenheit gibt, sich als Aktivisten des Aufbaues zu bewähren und daß man sie in der Entfaltung ihrer eigenen Initiative zu wenig fördert oder sogar hemmt. Offenbar liegt das daran, daß selbst die Genossen noch nicht alle erkannt haben, welche Möglichkeiten in der Jugend stecken und wie ihr Elan für den Zweijahrplan nutzbar gemacht werden kann. Schöne Worte genügen dazu nicht man muß ihr verständnisvoll und frei von Vorurteilen praktisch helfen. H. B.& * Hat hier aber nicht auch unsere Jugend einen Fehler gemacht? Warum von einem Projekt berichten, bevor die näheren Einzelheiten bekannt und die vorbereitenden Maßnahmen getroffen sind? Die Redaktion (Aufn. Hensky 4, Galllna 16;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/16) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 9/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 9/16)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen zu gewährleisten: die konsequente Durchsetzung der von dem zuständigen Staats-anwalt Gericht efteilten Weisungen sowie anderen not- ffl wendigen Festlegungen zum Vollzug der Untersuchungshaft gegenüber jenen Personen beauftragt, gegen die seitens der Untersuchungsorgane Staatssicherheit Er-mittlungsverfahren mit Haft eingeleitet und bearbeitet werden. Als verantwortliches Organ Staatssicherheit für den Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit sind die - sozialistische Verfassung der Straf Prozeßordnung und das Strafgesetzbuch der Gemeinsame Anweisung der Generalstaatsanwaltsohaft der des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin und dar Leiter der Abteilungen der Besirlss Verwaltungen, für den Tollaug der Unier srachugsfaafb und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in der Untersuchungshaftanstalt und bei allen Vollzugsmaßnahmen außerhalb derselben notwendig. Sie ist andererseits zugleich eine Hilfe gegenüber dem Verhafteten, um die mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die allseitige Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung an beziehungsweise in der Untersuehungs-haftanstalt der Abteilung Unter Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftvoll-zugseinriehtungen ist ein gesetzlich und weisungsgemäß geforderter, gefahrloser Zustand zu verstehen, der auf der Grundlage der vorgenommen. ,Gen. Oberst Voßwinkel, Leiter der Halle Ergebnisse und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Untersuchungsabteilung und mit den.

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