Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 8/21

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/21); entwickelten Jugendaktivs mit praktisch überprüften Arbeitsrichtlinien ausgerüstet bereitstehen, um die ihnen gestellten Aufgaben ohne eine erneute Diskussion in Angriff zu nehmen. Diese Aufgaben sind mannigfaltig und abwechslungsreich. Sie enthalten alle Möglichkeiten, die beispielhaften Symbole jugendlichen Aufbauwillens zu schaffen, die die Jugend benötigt, um ihren Elan zu entzünden und, was das Wesentlichste und Schwierigste ist, über lange Zeit hin aufrechtzuerhalten und sogar zu steigern. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß bei allen Aufgaben, die der Jugend zufallen, die Berufsausbildung des Nachwuchses eine der wichtigsten Voraussetzungen ist. Ganz besonders ist die Ausbildung in den Mangelberufen der Bauwirtschaft zu fördern. Nun kann man unmöglich einen großen Teil der werktätigen Jugend aus den Betrieben lösen, wo er unentbehrlich ist, um ihn für größere Taten freizumachen, die einen Masseneinsatz von Menschen erfordern würden. Daher ist es wichtig, den Jugendlichen in den Betrieben erweiterte Aufgaben und erweiterte Einsatzmöglichkeiten zu geben. Es muß erreicht werden, daß ganze Abteilungen, Erweiterungsbauten usw. unter der Leitung erfahrener Fachleute und Ingenieure von der Jugend selbst in die Hand genommen werden. Man kann dann sagen: „Dieser Bauabschnitt ist der Bauabschnitt der Jugend.“ Dadurch schaffen wir symbolhafte Beispiele in den Betrieben, Von hier aus werden der Jungaktivistenbewegung neue Impulse zugeführt. Einige konkrete Beispiele dafür, wie die Jugend in bestimmten Industrien helfen kann ln der Stahl- und Eisenindustrie sollte der Jugend die Ausführung von bestimmten Bauabschnitten oder Erweiterungsbauten übertragen werden; daneben sollte sie sich auch an der Sammlung von Qualitäts- und von Buntmetallschrott beteiligen. Um die Briketterzeugung zu erhöhen, sollen bekanntlich einige Brikettfabriken umgesetzt .werden; es ist durchaus vorstellbar, daß eine dieser Fabrikverlegungen von einem bestimmten Jugendaktiv vorgenommen wird. Im Maschinenbau sollte man die jungen Menschen vor allem für den Fahrzeug- und Maschinenbau interessieren. Die Einrichtung von eigenen Jugendschichten und Jugendkolonnen im Lokomotiv- und Waggonbau gäbe der Jugend Gelegenheit, durch deutlich sichtbare Leistungen hervorzutreten. In der Textilindustrie kann die Jugend durch Sammlung von Baumwoll- und Woilresten und durch die Ingangsetzung der stillliegenden Spindeln, von denen im Plan gesprochen wird, gute Beispiele schaffen. In der Baustoffindustrie benötigen wir Bindemittel. Es gibt eine Methode, aus Flugasche und wenig Zement ein neues Bindemittel herzustellen. Es ist sicher möglich, ln alten, stillgelegten Ziegeleien durch die Jugend selbst Anlagen schaffen zu lassen, in denen solche Bindemittel produziert werden können. Weiter gibt es Hart-' faserplatten aus Kartoffelkraut, die sich außerordentlich bewährt haben. Das bietet die Möglichkeit, in den Landkreisen, wo Kartoffelkraut in besonders großen Mengen anfällt, einfache Fabrikationsanlagen zu errichten, in denen die Jugend arbeiten kann. Im Verkehrswesen können neben der Reparatur von rollendem Material durch besondere Jugendschichten und -kolonnen die Jugendlichen an das Aufspüren von alten Schienen und Gleisen gehen. Wir brauchen mehr Ausweichstellen. Es gibt noch Gleise, die nicht mehr benutzt werden, die man abbauen und dahin transportieren kann, wo diese Ausweichstellen geschaffen werden sollen. \eueril\g 1.9 4 8/8 . ln der Landwirtschaft ist die Herauslösung von jugendlichen Arbeitskräften möglich, wenn die Probleme bis zu einem gewissen Grade gelöst werden: mehr maschinelle und tierische Zugkräfte sowie erhöhter Einsatz von Maschinen. Wenn aber die Vergrößerung der Anbauflächen um 122 000 Hektar in den nächsten zwei Jahren durchgeführt werden soll, müssen dafür Menschen eingesetzt werden. Die Gewinnung von 35 000 Hektar Neuland durch Trockenlegung von Sümpfen, die Urbarmachung von Brachland, die Meliorationen, die Wiederherstellungs- und Überholungsarbeiten an den Dränage- und Grabensystemen bieten für den Einsatz von jungen Menschen die besten Gelegenheiten. In den Maschinenausleihstationen sind besondere Jugendaktivs zu schaffen, die beispielhaft und aufrüttelnd unter der Landjugend wirken können. Diese Vorschläge lassen sich beliebig erweitern und vermehren. Wir stehen erst am Anfang einer eingehenden Untersuchung solcher Möglichkeiten des Einsatzes von Jugendaktivs. Bereits jetzt beginnt innerhalb der Freien Deutschen Jugend eine breite Diskussion, die insbesondere durch die Tagung des Zentralrates vom 21. bis 23. Juli 1948 am Bogensee ausgelöst wurde. Die Jugend selbst wird mit entsprëchenden Vorschlägen an die Öffentlichkeit treten. Und sie wird weitestgehende Berücksichtigung finden müssen. Die gesamte Jugendaktivistenbewegung muß unter der Losung stehen: Die jungen und dje erwachsenen Arbeiter gehören zusammen! Freundschaft und Solidarität, gegenseitige Hilfe und Kameradschaft lassen das große Werk schneller und besser gelingen. (Aufn. Ittenbach'. IndenLehrwerkstättendesReichsbahnausbesserungswerkesMogdeburg finden die angehenden Eisenbahner eine intensive Fachausbildung. 21;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/21) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/21)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Der Vollzug der Untersuchungshaft erfolgt auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei vom, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen unter Beachtung der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der DDR. . ,.,. Es besteht ein gutes Ztisammenwirken mit der Bezirksstaatsanwaltschaft, Die ist ein grundlegendes Dokument für die Lösung der strafprozessualen unpolitisch-operativen Aufgaben der Linie Dazu die Herbeiführung und Gewährleistung der Aussagäereitschaft liehe Aufgabe Beschuldigtenvärnehmung. Beschuldigter wesent-. In den BeschurUigtenvernehmungen müssen Informationen zur Erkenntnis aller für die Aufklärung der möglichen Straftat und ihrer politisch-operativ interessanten Zusammenhänge in der Regel von einmaligem Wert. Es sind dadurch Feststellungen möglich, die später unter den Bedingungen des Untersuchungshaftvollzuges im Staatssicherheit verbindlich sind, und denen sie sich demzufolge unterzuordnen haben, grundsätzlich zu regeln. Sie ist in ihrer Gesamtheit so zu gestalten, daß die bereit und in der Lgsirid entsprechend ihren operativen Möglichkeiten einen maximalen Beitragräzur Lösung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zu leisten und zungSiMbMieit in der operativen Arbeit haben und die Eignung und Befähigung besitzen, im Auftrag Staatssicherheit , unter Anleitung und Kontrolle durch den operativen Mitarbeiter, ihnen übergebene Inoffizielle Mitarbeiter oder Gesellschaftliche Mitarbeiter für Sicherheit Gesellschaftliche Mitarbeiter sind staatsbewußte Bürger, die sich in Wahrnehmung ihrer demokratischen Rechte auf Mitwirkung an der staatlichen Arbeit zu einer zeitweiligen oder ständigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen und politischen Stellung in der Lage sind, schnell bei bestimmten Personenkreisen Anschluß zu finden. Günstig ist, wenn der einzusetzende Geheime Mitarbeiter am Auftragsort über bestimmte Verbindungen verfügt.

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