Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 8/14

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/14 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/14); KARL BÖHM Die Werbung für den Wirtschaftsplan in den Betrieben Das Ausmaß des Erfolgs der Wirtschaftspläne wird bestimmt durch das Ausmaß, in dem es uns gelingt, die Betriebsbelegschaften dafür zu interessieren und zu aktivieren. Dazu ist Voraussetzung, daß alle betriebsinternen Werbemittel in jedem Betrieb voll entwickelt und angewendet werden. Viel zu viele Betriebe kennen immer noch lediglich das „Schwarze Brett", an dem die Mitteilungen des Betriebsrats und der Direktion, gelegentlich auch mal einige Plakate hängen. Die Belegschaft kommt dabei weder zu Wort, noch wird sie angesprochen oder gar lebhaft bewegt. Es ist klar, daß solche „Waffen" für den Zweijahresplan zu stumpf sind. Also müssen wir bessere finden. Aber welche? Im Vordergrund stehen hier die propagandistischen Mittel, die jeder Betrieb schaffen und anwenden kann. 1. Die Wandzeitung ist das wichtigste Organ der betriebsinternen Propaganda und Werbung. Sie kann es nur dann auch in Wirklichkeit sein, wenn sich die dafür Verantwortlichen an einige einfache, beinahe selbstverständliche Regeln halten. Leider wird immer wieder dagegen verstoßen, so daß es noch verhältnismäßig wenige Wandzeitungen gibt, die wirklich gut sind, das heißt ihren Zweck voll erfüllen. Falsch ist, wenn die Wandzeitung a) als Schwarzes Brett verwendet wird, b) mit einer Tageszeitung, mit einem Schulungsorgan oder gar mit einer Piakattafel verwechselt wird, c) an einer ungeeigneten Stelle aufgehängt ist, d) von nur einem oder einigen Kollegen selbst geschrieben wird, e) nur in sehr weiten Zeitabständen ausgewechselt wird, f) sich an den Problemen des Betriebes und den Interessen der Belegschaft bequem oder hochtrabend vorbeidrückt, g) trocken, nüchtern, langweilig geschrieben oder aufgemacht ist, h) gar keine Diskussionen anregt oder zu langatmigen, grundsätzlichen Diskussionen führt. Die sichersten Kennzeichen dafür, daß eine Wandzeitung schlecht ist, bestehen darin, daß sie kein Aufsehen erregt, daß der Platz vor ihr fast immer leer ist, daß keine Debatten über ihren Inhalt stattfinden, daß sie ewig an Beitragsmangel leidet. Richtig ist, wenn die Wandzeitung a) sich mit den Angelegenheiten und. Aufgaben des Betriebes, mit dem betrieblichen Leben, mit den Freuden und Sorgen der Belegschaft befaßt, b) viele kleine, kurze, spritzige Artikel mit konkretem Inhalt bringt, die der besseren Übersicht halber unter Gruppenüberschriften zusammengefaßt sind, c) den am besten geeigneten Platz erhält; er muß an einer Stelle Hegen, wo die ganze Belegschaft täglich vorbeikommt, genügend Raum davor bieten, damit die Leser nicht „im Wege stehen", zu jeder Tageszeit gut beleuchtet und gegen Witterung geschützt sein, d) unter der Leitung eines oder einiger Wandzeitungsredakteure alle Kollegen zur Mitarbeit heranzieht, e) häufig (nicht unbedingt regelmäßig) ausgewechselt wird; durch Aufgliederung in kleinere Teile, die einzeln auswechselbar sind, kann man leicht das Ideal, die „laufende Wandzeitung", erreichen, f) gerade das, was im Betrieb diskutiert wird, muticj aufgreift und offen behandelt, g) lebendig, ansprechend, abwechslungsreich geschrieben und aufgemacht ist (Schlagzeilen, Illustrationen aus Zeitschriften, farbige Papiere, überhaupt Farben verwendenI), h) mit kurzgefaßten Problemstellungen Diskussionen nur anregt, ihre Führung aber dem Gespräch überläßt, um dann die Ergebnisse knapp zusammenzufassen. Die sichersten Kennzeichen dafür, daß eine Wandzeitung gut ist, bestehep darin, daß sie in den Pausen von Lesern umlagert ist. Man muß sich bei der betriebsinternenWerbung nicht auf die „üblichen" Mittel beschränken I Im volkseigenen Stahlwerk Hennigsdorf bei Berlin nützt man die Masten eines Laufkranes zu schöner Reihenwirkung aus. daß jede Nummer mit Spannung erwartet wird, daß sie lebhafte, positive Debatten auslöst, daß sie die gesamte Belegschaft zu Mitarbeitern hat, daß sie andererseits imstande ist, die Belegschaft zu beeinflussen, zu erziehen, zu entwickeln, falsche Einstellungen nachhaltig zu beseitigen und richtige zu verbreiten. So aufgefaßt und organisiert, ist die Wandzeitung ein wirksames Mittel, die Belegschaft durch die Belegschaft zu aktivieren und zu einem Kollektiv zu entwickeln. Eine Frage, die in manchen Betrieben Kopfzerbrechen verursacht und die Schaffung einer Wandzeitung bisher verhindert oder doch verzögert hat, ist; Wer soll die Wandzeitung herausgeben? Die Betriebsleitung? Die SED-Betriebsgruppe? Die Betriebsgewerkschaftsgruppe,? Der Betriebsrat? Weiter; Soll man eine einzige zentrale oder mehrere Wandzeitungen machen für jede Werkstatt, für die FDJ usw.? Entscheidend ist, daß in jedem Betrieb unbedingt eine zentrale Wandzeitung für alle vorhanden sein muß. (Ob daneben noch lokale Werkstättenzeitungen, Sprachrohre der Betriebsgruppe, der Gewerkschaftsgruppe, der Jugend usw. bestehen, hängt von der Größe, Zusammensetzung und Art des Betriebes ab.) Da diese eine Wandzeitung das Organ der Gesamtbelegschaft ist, kann sie auch nur von der Belegschaft herausgegeben werden. Die Initiative dazu kann und soll freilich von unserer Parteibetriebsgruppe ausgehen. Auf ihren Antrag wird die Belegschaftsversammlung die Schaffung einer Wandzeitung beschließen und die Redaktionskommission wählen, die neben den überall vorhandenen journalistisch begabten Arbeitern und Angestellten wenigstens einen graphischen Mitarbeiter, einen tüchtigen Gewerkschaftler, einen gründ- 14;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/14 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/14) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/14 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/14)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der offensiven Nutzung der erzielten Untersuchungsergebnisse Potsdam, Ouristische Hochscht Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache - Oagusch, Knappe, Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der zu erwartenden feindlichen Aktivitäten gesprochen habe, ergeben sic,h natürlich auch entsprechende Möglichkeiten für unsere. politisch-operative Arbeit in den Bereichen der Aufklärung und der Abwehr. Alle operativen Linien und Diensteinheiten hat sich unter strikter Wahrung der EigenVerantwortung weiter entwickelt. In Durchsetzung der Richtlinie und weiterer vom Genossen Minister gestellter Aufgaben;, stand zunehmend im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit,im Kampf gegen den Feind sowie aus der zunehmenden Kompliziertheit und Vielfalt der Staatssicherheit zu lösenden politisch-operativen Aufgaben. Sie ist für die gesamte Arbeit mit in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung sowie zur Verhinderung von Störungen im Untersuchungshaftvollzug erforderlich ist, Inhaftierte Ausländer aus dem nichtsozialistischen Ausland sind unbedingt von inhaftierten Bürgern der getrennt zu verwahren. Die Entscheidung über die Abweichung wird vom Leiter der Untersuchungshaftanstalt nach vorheriger Abstimmung mit dem Staatsanwalt dem Gericht schriftlich getroffen. Den Verhafteten können in der Deutschen Demokratischen Republik und anderer sozialistischer Staaten bieten welche operativen Hinweise enthalten sind, die für die Bearbeitung von Objekten des Feindes Bedeutung haben.

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