Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1948, Heft 8/12

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/12); GUSTAV OB I TZ Wettbewerb wie noch nie! So haben sie es in Brandenburg gemacht „Der entscheidende Einsatz muß der Enthusiasmus des arbeitenden Menschen sein, und diesen Enthusiasmus bei Menschen auszulösen, die in schwerster wirtschaftlicher Bedrängnis leben, das ist nicht ganz leicht. Aber diese Aufgabe kann niemand anders cas wir erfüllen.“ (Otto Grotewohl auf der 11. Parteivorstandssitzung der SED.) Die wichtige Rolle des Wettbewerbs in der Steigerung der Arbeitsproduktivität wird von allen Genossen anerkannt. Das genügt aber nicht. Entscheidend ist, ob unsere Partei allenthalben daraus die richtigen praktischen Schlüsse gezogen hat. Sehr viele „Wettbewerbe" segeln heute noch unter falscher Flagge; sie sind gar keine richtigen Wettbewerbe, und manchen steht der mangelnde Ernst direkt auf der Stirn geschrieben. Zahlreich sind die Meldungen in unserer Presse über sogenannte Wettbewerbe, in denen über die verschiedensten Dinge berichtet und dann gerade noch beiläufig erwähnt wird, daß dieser oder jener Wettbewerb abge- schlossen worden sei. Überschrift: „Ein beispielhafter Wettbewerb." Am schlimmsten ist es dann, wenn Arbeiter und Angestellte in unseren Zeitungen lesen, daß der Betrieb, in dem sie arbeiten, einen Wettbewerb abgeschlossen habe, wovon sie aber bis dahin nichts geahnt hatten. Sie sind mit Recht erstaunt. Im Land Brandenburg wurde von oberen Gewerkschaftsinstanzen sogar ein Wettbewerb zwischen 585 Betrieben beschlossen, ohne daß die den Betrieben zugehörigen Arbeiter davon etwas gewußt hatten. Oder ein anderes wahres Beispiel; Irgendwann erscheint ein Beauftragter der gewerkschaftlichen Hauptverwaltung soundso, läßt sich bei der Betriebsleitung des volkseigenen Betriebes X., bei dem Betriebsrat, vielleicht auch bei unserer Betriebsgruppe melden und erklärt: „Ich habe nur sehr wenig Zeit; muß gleich wieder fort. Ich habe euch mitzuteilen, daß euer Betrieb ab soundso mit den Betrieben Y und Z im Wettbewerb steht." Diese Methoden beweisen, daß manche Gewerkschaftler und Funktionäre unserer Partei den Sinn und Zweck der Wettbewerbe noch nicht erfaßt haben und gar nicht merken, daß man die Idee des Wettbewerbs damit nur schwächen, ja zu Tode hetzen kann. (Aufn. Schaof) aei '?; 5c des Wettbewerb für das П. Quartal Brandenburger Betriebe 'im Landesmaßstab Ernst Paul Lehrçarn 35 Il jPlauersee-Heimstalle 17; ? MwerftJnisITMmann ?9 II Brafag 17. 3 A bode 28 l? Wafferslrapenamf lö 3- Spinnerei Klara Zclkirf PS В (Mark. Huffabrik 155 3 c öenriefr 28 4 Türkin 14 4 kümmere 26 15 'Skomski 13'. 5 : ' 16 Mark Schloßfabrik !3‘. 6 . ?-■ H В 5evi 1 [7 Qm/i П 1? 8 ÉIÎS .! в И 4. V I fl to Vaucefa 12 10 9 (Л i mc№ де. In, ' 1° Sladfebabn яйР O) „Wettbewerbe sind die kollektive Form der Aktivistenbewegung", sagte Herbert Warnke von Bundesvorstand des FDGB kürzlich sehr richtig. Die Wettbewerbe müssen von unten nach oben wachsen. Bevor sie abgeschlossen werden, müssen erst einmal die Arbeiter und Angestellten der miteinander wetteifernden Betriebsabteilungen, Betriebe oder Industrien das aussprechen können, was sie dazu zu sagen haben. Andere Wettbewerbe stehen von vornherein auf schwachen Füßen, Alle Beteiligten müssen davon überzeugt sein, daß der Wettbewerb mit dem nötigen Ernst und Verantwortungsbewußtsein bis zum Ende durchgeführt wird. Sie müssen die Möglichkeit haben, den Ablauf und das Endergebnis des Wettbewerbs zu kontrollieren und ihr Wort auch dabei in die Waagschale zu werfen. Auf Wettbewerbe anderer Art sollte man lieber verzichten; sie werden in den meisten Fälle nur Halbheiten oder gar Scheinwettbewerbe sein, die hauptsächlich um des Propagandalärmes willen in die Welt hinausposaunt werden, damit sich vielleicht dieser oder jener Gewerkschafts- bzw. Parteifunktionär den Strahlenkranz einer vorgetäuschten, einer gewissen „Muß-Aktivität" um das Haupt winden kann. Wettbewerbe, die vollkommene Musterbeispiele wären, gibt es noch nicht; es sind aber schon gute Ansätze dazu vorhanden. Der Yon April bis Juni 1948 durchgeführte Wettbewerb von 23 Betrieben der Stadt Brandenburg an der Havel ist zweifellos bisher der beste in der sowjetisch besetzten Zone überhaupt. Warum wohl? Nun, betrachten wir uns die dabei gemachten Erfahrungen einmal etwas näher. Hier soll nicht so genau geschildert werden, daß und warum der Wettbewerb z. B. mit einer Steigerung des täglichen Produktions- Das wachsende Interesse aller Arbeiter und Angestellten an den Ergebnissen der Betriebswettbewerbe fördert auch ihre aktive Beteiligung an den Leistungen selbst/ Daher : popularisiert die Wettbewerbe, Indem ihr zeigt, welche Bedeutung sie für den Lebensstandard jedes Einzelnen haben I;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/12) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] 3. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1948, Heft 8/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1948, H. 8/12)

Dokumentation: Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands/Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Beschlüsse und Erklärungen des Zentralsekretariats (ZS), des Parteivorstandes (PV) und des politischen Büros, Band Ⅱ 1948-1950, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), 3. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1952 (Dok. SED SBZ Dtl. DDR 1948-1950, S. 1-486).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann auf Empfehlung des Arztes eine Veränderung der Dauer des Aufenthaltes im Freien für einzelne Verhaftete vornehmen. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann der Leiter der Untersuchungshaftanstalt seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen und Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben. In unaufschiebbaren Fällen, insbesondere bei Gefahr im Verzüge, hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ein wirksames Mittel zur Kontrolle über die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Fristen, die im Zusammenhang mit der Verhaftung und Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danac Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und ähnliches zu führen. Der diplomatische Vertreter darf finanzielle und materielle Zuwendungen an den Ver- hafteten im festgelegten Umfang übergeben. Untersagt sind Gespräche Entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Die Ständige Vertretung der mischt sich auch damit, unter dem Deckmantel der sogenannten humanitären Hilfe gegenüber den vor ihr betreuten Verhafteten, fortgesetzt in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten. Das betrifft vor allem die umfassende Sicherung der öffentlichen Zugänge zu den Gemäß Anweisung des Generalstaatsanwaltes der können in der akkreditierte Vertreter anderer Staaten beim Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten - auch unter bewußter Verfälschung von Tatsachen und von Sachverhalten - den Untersuchungshaft Vollzug Staatssicherheit zu kritisieren, diskreditieren zu ver leumden. Zur Sicherung dieser Zielstellung ist die Ständige Vertretung der an die Erlangung aktueller Informationen über den Un-tersuchungshaftvollzug Staatssicherheit interessiert. Sie unterzieht die Verhafteten der bzw, Westberlins einer zielstrebigen Befragung nach Details ihrer Verwahrung und Betreuung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit und deren Bezugsbereichen. Zu einigen mobilisierenden und auslösenden Faktoren für feindliche Aktivitäten Verhafteter im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit sowie diese hemmenden Wirkungen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X